Die Verantwortlichen des BUND Flörsheim sollten einmal sorgfältig darüber nachdenken, ob es ihrer Sache wirklich dienlich ist, wenn man sich derart abfällig über die fachliche Arbeit Dritter auslässt. Natürlich haben die Planer der Ortsumgehung Weilbach und insbesondere des ersten Bauabschnitts, für den das Baurecht ja schon seit einigen Jahren vorliegt, einen begleitenden Radweg nicht vergessen. Vielmehr gibt es schlüssige Gründe, die es nahelegen auf eine zusätzliche Landschaftsversiegelung für einen überflüssigen Radweg zu verzichten.
Die Ortsumgehung Weilbach leidet wegen der örtlichen Verhältnisse unter dem Mangel eines hohen Umwegfaktors im Vergleich zur direkten Ortsdurchfahrt von Weilbach: der Weg über die Ortsumgehung ist deutlich länger. Gerade diese Tatsache macht aber die Linienführung der Ortsumgehung für den Radverkehr unattraktiv. Hinzu kommt, dass rund um die geplante Umgehungsstraße ein gut ausgebautes Netz von Wirtschaft- und Naherholungswegen existiert. Dieser Sachverhalt ist nicht neu und wurde im Rahmen der Planung und des Genehmigungsverfahrens für den ersten Abschnitt der Ortsumgehung hinreichend erörtert und hat letztendlich den Ausschlag für den Verzicht auf einen straßenbegleitenden Radweg gegeben.
Was nach dem Bau der Ortsumgehung an Verkehrsberuhigungsmaßnahmen notwendig und möglich ist, ist nicht Bestandteil des Genehmigungsverfahrens für die Ortsumgehung und bedarf noch einer separaten Planung. Auch dieser Sachverhalt sollte hinlänglich bekannt sein, denn er wurde wiederholt erläutert.
Was die Kreuzung Rheinallee und Weilbacher Straße mit der Planung für die Ortsumgehung Weilbach zu tun hat, erschließt sich dem interessierten Leser nicht. Wenn es aber darum geht, dass der Knotenpunkt für den Radverkehr sicherer gestaltet werden muss, dann wird man dem schwerlich widersprechen können. Ob ein Kreisverkehr an dieser Stelle aber die richtige Lösung ist, muss man zumindest kritisch hinterfragen und nicht pauschal beurteilen. Allerdings gab es zur Verbesserung des Radverkehrs vor einigen Jahren schon eine konkrete Planung, die aber wohl in irgendwelchen Schubladen verschwunden ist.
Auch die Frage, warum die Kreuzungen der Umgehungsstraße nicht als Kreisverkehre geplant wurden, ist im Rahmen des Genehmigungsverfahrens für die Ortsumgehung hinreichend erörtert worden. Die Gründe, die für die Planung mit lichtsignalgeregelten Knotenpunkten den Ausschlag gegeben haben, sind bis heute nicht widerlegt, sie hier darzulegen, würde den Rahmen eines Leserbriefes dann doch sprengen.
Wenn die Verantwortlichen des BUND Flörsheim eine weitgehend einvernehmlich zum Baurecht gebrachte Planung nun zur Diskussion stellen, folgt das wohl dem einzigen Ziel, den Bau der Umgehung zu verhindern. Man kann diese Meinung gegen eine Entlastung der Ortsdurchfahrt vertreten, das ist legitim. Aber dann sollte man selbst dabei seriös argumentieren und nicht diejenigen, die fachlich begründet eine andere Position einnehmen, als „wurstig“ und „ignorant“ diffamieren.