Wir sind Fraport

 

 

Wir sind Fraport, wir sind das Volk
„Die Fraport müsste jetzt …“, hörte man als häufigen Satzanfang in der Presse und bei den Besuchern des Fraport Info-Mobil in Flörsheim. Doch wer ist „Fraport“? Den wenigsten ist klar, dass die Anteils?-eigener (lt. Wikipedia, 2010) zu 31,50 % das Land Hessen und zu 20,12 % die Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH sind. Also liegt die Mehrheit der Aktien „beim Volk“, nicht bei „Heuschrecken“.

 

 

 
 
„Das Volk“ wurde beim Flughafenausbau durch „die Politiker“ im Landtag in Hessen repräsentiert. Flörsheim hat bei der letzten Landtagswahl mit 75,2 % CDU, SPD und FDP als Befürworter des Ausbaus gewählt, wobei die SPD, als geringstes Übel, mit dem gewünschten Nachtflugverbot Flörsheim „nur“ 16 statt 24 Stunden überfliegen lassen wollte.
Diese Politiker sind also der Ansprechpartner für Proteste und Entschädigungswünsche. Sie haben die Mehrheit im Aufsichtsrat, um gerechte Entschädigungen für finanzielle Verluste zu beschließen. Jeder Flörsheimer, der schon den Fehler gemacht hat, Ausbaubefürworter zu wählen, sollte jetzt die Fraktionen im Landtag statt die Beschwerdehotline der Fraport bei jedem Überflug anrufen. Und die Antworten in der Presse öffentlich machen.
Jörg-Uwe Hahn, FDP, Ausbaubefürworter, Aufsichtsrat der Fraport, sagte bei der Landesbestenehrung der IHK in Wiesbaden am 28.10.11 öffentlich vor über 400 Anwesenden, er freue sich, dass der Ausbau friedlich vonstatten gegangen ist, Flörsheim als am stärksten belastete Gemeinde müsse über das geplante Maß hinaus entschädigt werden. Vielleicht war „der Frieden“ der Mediation doch zu friedlich und nicht laut genug.
Von der Politik in Flörsheim und im Kreis erwarten wir als Betroffene Unterstützung über den Klageweg hinaus:
· über Pressetermine nachgewiesener Druck auf die Politiker im Aufsichtsrat,
· ständige Treffen mit Landespolitikern in der Einflugschneise; Einladung zur Durchführung einer Landtagssitzung im „Protestzelt“ auf dem Hertie-Gelände bei Ostwind,
· Verlegung von Stadtverordnetenversammlungen in die Halle 1 der Fraport mit öffentlicher Einladung der Bürger zur Teilnahme,
· Steuer- und Sozialversicherungsfreiheit für die betroffenen Bürger für die nächsten 10 Jahre; sie zahlen ja bereits in Naturalien mit Verlust der Lebens- und Gesundheitsqualität in ihren „Schrottimmobilien“,
· Austritt von Kommunalpolitikern und Wählern aus der jeweiligen Ausbau-Partei bei Verzögerungen von Entschädigungen und Gründung von Wählergemeinschaften auf kommunaler Ebene.
Wir als betroffene Bürger dürfen ebenfalls nicht vor Maßnahmen zurückschrecken, die den Bereich des zivilen Ungehorsams angehen:
Regelmäßige Besuche der Fraport durch „Für Flörsheim“ in den Abflughallen und massenhaftes Einreihen in Abflugschlangen sollten stattfinden, um am Schalter verbal und gewaltlos gegen den Lärm zu protestieren, aber damit Abläufe verzögern – Flash-Mob.
Setzt als Eltern klassenweise Schulbesuchsboykott ein, weil wir Kinder nicht in verlärmte Schulen und auf überflogene Schulhöfe schicken wollen.
Kirche und Ärzte vor Ort sollten begleitete Hungerstreiks organisieren.
Egal ob das Wegziehen oder Dableiben als persönliche Entscheidung ansteht: wir Flörsheimer dürfen nicht als Verlierer für die Dividende der Stadt Frankfurt oder des Landes Hessen büßen.
Jutta Ellermann/Detlef Lorenz-Ellermann,
Werner v. Siemens Str. 24 B.
65439 Flörsheim am Main
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