Im Laufe der letzten drei Jahrzehnte haben die Jugendwarte ganze 2564 Jugendstunden abgehalten und die Nachwuchskräfte in 2304 Stunden in Feuerwehrtechnik ausgebildet.
Spiel und Spaß durfte stets aber auch nicht zu kurz kommen und so gehörten auch 192 Tage Zeltlagerdasein zum Jugendfeuerwehrwesen.
Schon ein Jahr nach der Gründung der Jugendabteilung konnten sechs Jugendliche in die Einsatzabteilung übernommen werden und 1986 machte sich Wicker im Kreis einen Namen – trat Stefanie Ott doch als erstes Mädchen in die Jugendfeuerwehr ein. „Sie konnte aber gar nicht in die Feuerwehr übernommen werden, war dies doch erst ab 1990 möglich“, erklärte Vereinsvorsitzender Stefan Predikant. 1993 räumten die Wickerer Wehrkräfte erstmals auf vielen Wettkämpfen die Siegertrophäen ab und nahmen auch erstmals am Leistungsspangenwettkampf, der höchsten Auszeichnung im Jugendfeuerwehrwesen, teil. 1997 stand die erste Auslandsfahrt nach Prag auf dem Programm und auch im Jubiläumsjahr wartet auf die Jugendliche eine besondere Fahrt in die Niederlande in den Herbstferien.
Das Jubiläum feierten die Jugendlichen am Samstag mit einem großen Wettspieltag, wozu über 100 Kinder und Jugendliche aus den umliegenden Wehren nach Wicker gekommen waren. An verschiedensten Spielstationen mussten Geschick, Kameradschaft, Wissen und Teamgeist unter Beweis gestellt werden. Es siegte die Jugendfeuerwehrgruppe aus Schwalbach vor den Kameraden aus Niederjosbach und Liederbach. Am Abend feierten Alt und Jung mit der Partyband „Würzbuam“ im Festzelt. Die Wehr freute sich über mehr als 300 Gäste und ausgelassene Partystimmung.
Etwas ruhiger ging es dann beim Frühschoppen der Wehr am Pfingstsonntag weiter. Zur Mittagszeit stand die Ehrung verdienter Mitglieder an und erstmalig konnte ein Vereinsvorsitzender ein Feuerwehrmitglied für 70-jährige Treue auszeichnen. Der 86-jährige Jakob Heimbuch trat vor sieben Jahrzehnten zur Pflichtwehr bei. „Wir hatten Luftschutzdienst zu verrichten und lediglich eine Handpumpe als Ausrüstung“, erinnert sich der rüstige Senior. Acht bis neun Leute gehörten damals der Wickerer Pflichtwehr an, die noch über das Läuten der Glocken und einem Trompetensignal in Alarm versetzt worden wären. „Ein Jahr später musste ich zur Wehrmacht und kam nach Russland“, erinnert sich Jakob Heimbuch, der dennoch Gefallen am Feuerwehrdienst gefunden hatte und auch nach seiner Kriegsrückkehr sich gleich wieder in den Feuerwehrdienst stellte.
Auch Franz Staab, der für 60-jährige Mitgliedschaft geehrt wurde, erinnerte sich, dass die Wehrleute in den Anfangsjahren ihre Ausrüstung selbst zu zahlen hatten und das Feuerwehrdasein so nicht leicht gewesen war. Franz Staab übernahm 1964 die Wehrführung in Wicker und übte das Amt bis 1985 aus. „Am Anfang sind wir mit Traktoren zu den Einsätzen gefahren“, so Staab. Bei einem Großbrand in Hochheim hätten die Wickerer Wehrleute über drei Tage beim Löschen eines Papierlagers geholfen. Auch die Müllkippe hätte immer wieder für Einsätze gesorgt. Franz Staab konnte seine beiden Söhne für die Feuerwehr ebenso begeistern, wie auch Jakob Heimbuch, der seine beiden Söhne, zwei seiner Enkel und auch schon einen einjährigen Urenkel zu den Wickerer Wehrmitgliedern zählen kann. „Früher war es einfach auch Tradition, nach der Schule zur Feuerwehr zu gehen, sich im Turn- und Gesangsverein zu engagieren“, erklärte Franz Staab die Motivation vieler Wickerer für ein Feuerwehrengagement. Seit sechs Jahrzehnten halten zudem Joachim Flick, Lorenz Gunkel, Richard Günther, Karl Häbe, Mathäus Ruppert, Heinz Schulte und Otto Wolf der Wickerer Wehr die Treue. Seit 25 Jahren ist Horst Toppel passiver Unterstützer der Wehr.
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