Alltag raus, Stimmung rein

Sitzung der Sängerlust glänzt mit fetzigen Tanzeinlagen und peppigen Büttenreden

WICKER (drh) – Ein Jahr lang haben die Wickerer Narren der ersten Sitzung der Sängerlust entgegengefiebert. Den mittlerweile ohrenbetäubenden Alltag einmal hinter sich lassen, ausgelassen feiern und herzhaft lachen – wer auf einen vergnüglichen, amüsanten Abend gehofft hatte, wurde am vergangenen Samstag von den über 140 Mitwirkenden nicht enttäuscht. Sie brachten mit zum Teil überragenden Beiträgen die ganze bunte Welt der Fassenacht auf die Bühne beziehungsweise in die Bütt. Selbst „wilde Tiere“ hatten sich unter die Narren gemischt: 22 kleine Elefanten, Löwen und Äffchen begeisterten zum Auftakt mit einem Dschungeltanz, strahlten ihren Eltern und Großeltern zu und zeigten, mit welch großer Begeisterung sich schon die Kleinsten in der Fastnachtswelt engagieren.

 

Franz-Peter Weis eröffnete die Sitzung in der Bütt, indem er mit seinem Protokoll die Geschehnisse des letzten Jahres Revue passieren ließ. Ob Bundespolitik, Wirtschaft, „Wetten, dass..?“ oder Königshäuser – Franz-Peter Weis widmete sich jedem Themengebiet, auch das lokale Ortsgeschehen wurde glossiert. So sieht er in der Kreiselkunst an den Kolonnaden beispielsweise einen Richtplatz mit Galgen, der viel Geld gekostet habe: „Herr was bin ich? Was kostet die Welt? Bezahlt wird doch vom Steuergeld!“ 
Grandiose Gesangskünste bewiesen dann die jüngsten Sängerlust-Sänger in der Musical-Gruppe. Die 19 jungen Nachwuchsstars stellten so manche Boy- und Girlgroup in den Schatten, wirbelten als Footballer und Cheerleader über die Bühne, bauten Hip Hop- und Breakdance-Elemente ein und zeigten, dass Englisch bei den Teenagern von heute längst keine sprachliche Hürde mehr ist. Nicht ganz einfach hatte es der Büttenredner Willi Kiezmann, der sein Glück als Eintracht-Fan in der Handball-Hochburg Wicker versuchte. Den Vorzug, einen Gesangsverein als Sitzungsausrichter zu haben, spürten die Saalgäste beim Programm der „4 ? Stimmen“. Gabi, Roger und Mika Heimbuch sowie Maureen Hart-Fichna und Marc-Eric Schmidt stellten Sister Act in den Schatten und glänzten mit Hits von Dr. Alban und Pedro Lombardi. 
Der Flörsheimer Büttenredner Christian Schäfer berichtete vom Matrosenleben auf See, bevor die beiden Harmonie-Mitglieder Heidrun Schwalbach und Rosi Weber auf einzigartige Weise ein grandioses Zwiegespräch hielten. Die beiden Damen sagten nicht einfach ihre Sprüchlein auf, nein, sie lebten ihre Verse geradezu vor. Sie zogen das Publikum mit beeindruckender Gestik und Mimik in ihren Bann. Auch Lehrreiches wurde von den Damen auf höchst vergnügliche Art vermittelt: Gebisse etwa eignen sich, wie man seit Samstag weiß, hervorragend zum Ausstechen von Weihnachtsplätzchen. 
Eher ernste politische Verse fand der Sängerlust-Stammtisch, der sowohl für den Bundespräsidenten als auch für die Fraport ein Kinderlied anstimmte, aber auch einen Rap auf Lager hatte. 
Nach der Pause berichtete Ciro Visone als himmlischer Pizzabäcker, bevor die Gruppe „Ina's Tanz Café“ Showballett-Künste vom Feinsten zeigte. Zum Thema „Grease“ wirbelten junge Damen mit rot-gepunkteten Petticoats über die Bühne, die Tänzerinnen beeindruckten das Publikum dabei mit waghalsigen Hebefiguren und atemberaubenden „Flugeinlagen“.
„Licht aus, Spot an“ hieß es bei der Playback-Show der „Chaos-Truppe“ zum Thema 40 Jahre Disco. Eine wilde Mischung aus Roy Black, Lady Gaga, Wolfgang Petry und Katja Ebstein brachte Stimmung in den Saal. Das Sängerlust-Ballett entführte die von Minustemperaturen geplagten Wickerer schließlich in die Wüste Sahara, bevor Moderator Thorsten Saal mit seinen Partyzwergen „die Hosen runter ließ“. Das Männerballett „Wickerer Wilde Wätze“ rundete die Sitzung mit einem peppigen Tanz zum Thema „Knast“ ab.

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