„Für die Bewohner der Städte am Untermain gewinnt das Mainufer durch Brücke und Wegeverbindung enorm an Attraktivität und Freizeitwert. Zudem wird die gesamte Region durch dieses Bauwerk noch besser am wachsenden Radtourismus teilhaben“, freut sich Bürgermeister Thomas Jühe einhellig mit seinen Amtskollegen Manfred Ockel und Patrick Burghardt. Denn im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit sind neben Raunheim auch Rüsselsheim und Kelsterbach an Planung und Finanzierung des knapp 5-Millionen-Projektes beteiligt.
Die Lage der Brücke erforderte schon in der Planung besondere Sorgfalt. Denn im Ölhafen und dem benachbarten Tanklager werden hochentzündliche Treibstoffe umgeschlagen und gelagert. Die Architektur der Brücke trägt diesem Umstand Rechnung und verbindet sicherheitstechnische Anforderungen optimal mit dem Anspruch, hier eine Freizeitbrücke zu errichten, die man einfach gerne nutzt.
So entstand die Idee eines Brückenquerschnitts der besonderen Art: Zum Ölhafen hin sorgt eine hohe Stahlwand für die sicherheits-relevante Abschirmung. Zur Mainseite jedoch signalisiert die Brücke Offenheit und Weite. Gleichzeitig wird auch hier durch den bis zu 2,50 Meter breiten Überstand über die Geländerlinie hinaus eine ausreichende Sicherheitszone errichtet. Wer die Brücke überquert, genießt freie Aussicht auf den Main und hat an keiner Stelle das Gefühl von Enge.
Optisch wird sich die Stahlbrücke in die Umgebung einpassen und zugleich Blickfang sein. Strahlend weiß – so wie die benachbarten Tanklagerbehälter. Von Raunheim aus führt die Rampe zunächst leicht ansteigend über die 70 Meter breite Hafeneinfahrt und mündet schließlich in einen spindelartigen Abgang zum Mainuferradweg in Richtung Mönchhof.
170 Meter lang wird die Brücke insgesamt sein. Über 200 Tonnen Stahl werden für ihren Bau benötigt. Für das Brückenfundament werden daher zahlreiche Bohrpfähle bis zu 20 Meter tief in die Erde getrieben, mit Beton ausgegossen und fest verankert. Schon in den nächsten Wochen soll hiermit begonnen werden und die Arbeiten Ende des Jahres abgeschlossen sein. Dann ist auch die Umgestaltung des Mainufers im Bereich des Mönchhofgeländes soweit abgeschlossen, dass die dort angelegten Fußgänger- und Radfahrerwege mit der neuen Brücke verbunden werden können.
Auch das gesamte Ufergelände im Bereich zwischen Brücke, Winterdeich und Unterführung Hafenstraße wird landschaftlich aufgewertet. Hier arbeiten Hochwasserschutz und Landschaftsarchitektur Hand in Hand. Das Ergebnis wird ein naturnah gestalteter Naherholungsraum mit zahlreichen Bäumen, Sträuchern, Grünland, Kräuterwiesen und weiteren Pflanzungen sein, von dem alle Besucher des Mainufers nachhaltig profitieren.
„Die Ölhafenbrücke ist ein weiterer Meilenstein in der Stadtentwicklung Raunheims. Sie zeigt, dass wir auch schwierigste Aufgabenstellungen bewältigen und konsequent an der Verbesserung der Lebensqualität der hier lebenden Menschen arbeiten“, betont Bürgermeister Jühe.