„Geheimnisvolle Nacht“

Einzigartige Lichter im Dunkeln und magische Geschichten am Lagerfeuer

WEILBACH (ak) – Viele schöne und besondere Eindrücke nahmen die Besucher der „Geheimnisvollen Nacht“ auf dem Gelände des Regionalpark-Portals in Weilbach mit nach Hause. Insgesamt etwa 130 Kinder und Erwachsene erlebten im dunklen, nur mit Windlichten und Lagerfeuern beleuchteten Gelände rund um den neuen Aussichtsturm stille, fröhliche, dunkle und leuchtende Momente, die ihre Sinne gefangen nahmen und die ihnen sicher noch lange in Erinnerung bleiben werden.

 

Viele kamen mit ihren Taschenlampen zur „Geheimnisvollen Nacht“, aber gebraucht wurden die batteriebetriebenen Lichtspender eigentlich gar nicht. „Es war sogar ohne Taschenlampe noch besser“, erzählte Heike Kemper, die mit ihrem Sohn Nils, ihrer Tochter Svenja und ihrer Nichte Annika Louisa zum Abschluss des Abends noch lange am warmen, leuchtenden und manchmal Funken sprühenden Lagerfeuer saß und Stockbrot ins Feuer hielt. Svenja hatte besonders der in einen „Tast-Pfad“ umgewandelte „Barfuß-Pfad“ gefallen, an dem man diesmal zwar die Schuhe anbehalten, dafür aber in mit Leuchtringen gekennzeichneten Säckchen verschiedene Dinge ertasten konnte. „Da waren Tannenzapfen, Schneckenhäuschen und auch Glöckchen in den Säckchen versteckt – das war aufregend, weil man vorher ja nicht wusste, was drin ist, es hätte ja auch Schleim oder was Ekliges sein können“, berichtete Svenja immer noch ein bisschen aufgeregt. Auch ein Spiel, bei dem man auf einer kleinen Stelle von etwa zwei Quadratmetern elf Gegenstände im Dunkeln mit der Taschenlampe suchen musste, fanden die Kinder gut. Heike Kemper gefiel vor allem die Station, an der die Kinder Windlichter mit Naturmaterialien wie Bast, Blättern, Zweigen und Blüten basteln konnten, sehr gut. „Auch Laternen aus weißen Tüten konnten sie machen, die wurden dann gestempelt oder geprickt und sehen sehr schön aus, wenn dann ein Teelicht drinsteht“, zeigte sie auf die schönen Windlichter und Laternen, die überall im Dunkeln leuchteten. Das ganz besondere Highlight der „Geheimnisvollen Nacht“ war aber sicher für alle, dem Märchen zu lauschen, das der „besondere Gast“ Michaele Scherenberg am Lagerfeuer erzählte. Die Kinder haben sich die Geschichte gut behalten und konnten diese ohne zu zögern nacherzählen: „Da hatte der König dem Holzknecht befohlen, sechs Pferde und drei Wagen Holz an ihn abzugeben, sonst wollte er ihm den Kopf runter machen“, weiß Svenja noch, „aber der Holzknecht hatte eine Frau und fünf Kinder und konnte einfach nicht so viel an den König abgeben. Dann hat er in der Nacht, bevor der König alles holen wollte, noch einmal mit seiner Familie zusammen am Lagerfeuer gesessen, weil sie dachten, es sei ihre letzte Nacht zusammen und sie haben sich viele Geschichten erzählt – und dann ist der König in dieser Nacht gestorben, also musste der Holzknecht dann nur noch vier Bretter für den Sarg hergeben und sein Kopf blieb drauf.“ Ihre Mutter ergänzte: „Ja, und dabei haben sie gemerkt, dass dies die schönste Nacht für die Familie überhaupt war, weil sie so lange zusammengesessen und miteinander gesprochen hatten!“ 
Michaele Scherenberg freute sich zu hören, dass ihr Märchen den Zuhörern so gut gefallen hatte und dass die Botschaft der Geschichte angekommen war. Ganz offenbar macht es ihr sehr großen Spaß, Kindern und Erwachsenen märchenhafte und magische Geschichten zu erzählen und so die Aufmerksamkeit ihrer Zuhörer und deren Fantasie zu beflügeln. „Es war sehr schön oben am Häuschen beim Lagerfeuer zu erzählen“, lachte sie sympathisch, „wir haben dort sogar Bratäpfelchen gemacht!“ Und sie hat dabei ihre Zuhörer selbst irgendwie in Märchenfiguren verwandelt: „Als ich die Erwachsenen fragte, wie denn ihre Lieblingspuppe oder ihr Lieblingsteddy in ihrer Kinderzeit hieß, konnten sich nur wenige gleich erinnern. Da habe ich sie wie im Märchen ,eingefroren' – ich habe gesagt: ihr seid jetzt alle hier festgefroren, bis euch der Name wieder einfällt. Und tatsächlich, auf einmal wussten viele wieder, wie ihr Lieblingsspielzeug hieß.“ Auch die Reaktionen der Erwachsenen und Kinder, die ihr zuhören, nimmt sie gerne in ihre „magischen Geschichten“ und „Nacht-Erzählungen“ auf. „Eine Mutter hat offensichtlich ganz gespannt zugehört, ihr kleiner Sohn saß neben ihr. Ihm habe ich gesagt: du musst auf deine Mama aufpassen, ich glaube sie hat ein bisschen Angst und er hat gleich ganz besorgt und inbrünstig geantwortet: ja, das mach‘ ich!“ 
Heike Kemper und ihren Kindern hat auch der abschließende „Lichterlauf“ sehr gut gefallen, bei dem alle mit ihren gebastelten Laternen hinter Michaele Scherenberg her zu den Lagerfeuern unten neben dem Aussichtsturm gegangen sind. „Das war wirklich sehr schön hier heute Abend, auch weil das Wetter so gut mitgespielt hat, es war ein sehr entspanntes Familienerlebnis“, fand die Mutter von Nils und Svenja. Nachdem das letzte leckere Stockbrot aufgegessen war, wollten sie noch auf den Aussichtsturm hinaufgehen, um die Gelegenheit zu nutzen, sich das dunkle, nur noch von den Lagerfeuern und wenigen flackernden Lichtern am Boden beleuchtete Gelände des Regionalpark-Portals auch einmal von oben anzuschauen. Bestimmt boten der Blick auf das leuchtende Band der Autobahn, die Lichter des Flughafens und der Frankfurter Skyline noch weitere Eindrücke, die ihnen in Erinnerung bleiben werden.
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