Kaufpreis: 3.000 Liter Äppelwoi

Nachkerb: Kerbeborsch übergeben die Kerb an Vizekerbeborsch

 

FLÖRSHEIM (drh) – Für 3.000 Liter „Äppelwoi“ überließen die Kerbeborsch den Vize die Flerschemer Kerb am Nachkerbetanz am Samstagabend. Um Mitternacht handelten Kerbevadder Tim Grallert und Vizevadder Daniel Lauck den Preis aus. 10.000 Liter forderten die Kerbeborsch lauthals, doch da am Baum die Lichter nicht brennen und auch der Baumschmuck dürftig ausgefallen wäre, der Fahnenträger oft gewechselt wurde und die Kerbeborsch unangeschnallt Autoscooter gefahren seien, fiel der Kaufpreis.

 

Die Vize warfen Kerbepuppe „Renate“ als Faustpfand in den Ring und argumentierten, dass nur durch ihre Mithilfe der Baum überhaupt seinen Weg nach Flörsheim gefunden hätte, denn allein hätten die Kerbeborsch den schweren Baum gar nicht laden können. So einigten sich die Herrschaften auf besagte 3.000 Liter und die Kerbetradition lebt weiter.

 

Die Vizekerbeborsch sind eine Truppe verschiedenster Exkerbeborsch, die Lust und Laune daran haben, die Organisation der Kerb noch einmal in die Hand zu nehmen. „Es hätte auch einen jungen Jahrgang gegeben, doch mit 15 bis 16 Jahren waren die Burschen zu jung. Wir springen ein und im kommenden Jahr können dann die Jungen das Brauchtum von uns übernehmen“, erklärt Marvin Kaiser die Besonderheit. So war bei den Vize auch ein gewisses Maß an Reife zu erkennen, denn nicht nur dass sie sich auf der Tanzfläche sicherer bewegten, sie verzichteten auch auf solch sonderbare Gepflogenheiten, wie das Zerstören der Werbeschilder an den Ortseingängen. „Wir wollen ein positives Image und auch nach außen zeigen, dass uns an den echten Traditionen gelegen ist“, so Marvin Kaiser. Selbstverständlich soll aber auf die gewissen Show-Effekte wie auch auf den Schlagabtausch beim Kerbverkaufen nicht verzichtetet werden.
Doch alle Aktionen sollten im Rahmen bleiben und den großen, ausufernden Konkurrenzkampf solle es nicht mehr geben. „Vielleicht können wir als Ältere hier mal ein gutes Beispiel geben“, hofft Kaiser, der schon jetzt eine gute Zusammenarbeit mit den amtierenden Kerbeborsch sieht. „Wir haben uns gegenseitig geholfen und verstehen uns gut“, so der Kassierer, der beim verspäteten Einzug am Nachkerbetanz dann auch erst einmal den Vizevadder Daniel Lauck zu vertreten hatte, der noch nicht anwesend sein konnte, weil ihm sein Chef keinen Urlaub gewährte. „Arbeit geht eben vor“, so Kaiser, der aber gekonnt aushalf und die Begrüßung nutzte, um den vielen Helfern im Hintergrund zu danken. Auch als „ältere“ Vize könnten sie auf die Unterstützung der Eltern nicht verzichten.
Die Vize haben sich die Farben türkis-braun gewählt und ein Fuchs ist ihr Maskottchen. Die Vize treffen sich gerne in der Gaststätte „Fuxbau“ und da der Wirt auch als Sponsor fungiere, passe der Fuchs sehr gut. „Einen Fuchs gab es auch noch nicht“, so Kaiser. Besonders auffällig im neuen Vizejahrgang auch die Tatsache, dass allein vier Brüderpaare unter den 20 Burschen zu finden sind. Wenn man als Familie dann auch noch drei Söhne hat, kann es passieren, dass die Eltern gleich auch noch mehrere Jahre hintereinander ins Kerbegeschehen eingespannt werden. Der große Sohn Alexander war bereits Kerbevadder, ist jetzt mit dem mittleren Sohn Maximilian bei den Vize wieder dabei und der Junior Constantin ist im kommenden Jahr bei den nachfolgenden Vize im Jahrgang. „Unser Opa war ja auch schon vor 68 Jahren Kerbeborsch“, erklärt Constantin Oetter die Liebe zur Kerb in seiner Familie
Vize 2013 sind: Daniel Lauck (Vizevadder), Alexander Oetter (1. Vorstand), Dennis Lauck (2. Vorstand), Sebastian Wölfinger (Beisitzer), Marvin Kaiser (Kassierer), Daniel Hassler (Fahnenträger), Carl Philippe Currle, Christian Rahn, Florian Naaß, Kevin Naaß, Marvin Ostmann, Matthias Laudes, Maximilian Oetter, Maximilian Schöniger, Noel Stoios, Patrick Lorenz, Sascha Hofmann, Sascha Mühlheim, Torsten Schäfer und Sebastian Schäfer.
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