Am Lagerfeuer mit Stockbrot

Sechs Kinder nahmen an Workshop im Naturschutzhaus teil

 

WEILBACH (ak) – Das Zusammensitzen am Lagerfeuer, um Stockbrot über den Flammen zu garen, war sicher der Höhepunkt des Vormittages. Unter dem Thema „Feuer und Flamme“ hatten sich im Naturschutzhaus in Weilbach sechs junge Kursteilnehmer zusammengefunden und trotzten mit lachenden Gesichtern dem Wind und dem Nieselregen des trüben Herbsttages. Mit Begeisterung wurden Geschichten aus dem Urlaub oder auch einfach lustige Witze erzählt, so wie es eben an einem Lagerfeuer sein sollte.

 

 

Nur die erste halbe Stunde des Workshops haben sie drinnen im Naturschutzhaus verbracht, um dort von Mitarbeiterin Mona Schreiber einiges über die Entstehung von Feuer und über dessen Bedeutung für die Entwicklung der Menschheit zu erfahren. Dann wurden draußen Heu, Watte, verschiedene Zundermaterialien wie Rohrkolben, oder Birkenrinde etwa mit dem Feuerstein oder mit einem Magnesiumstab, von dem man mit einem „Feuerschläger“ Funken abschlägt „in Brand gesetzt“. Sogar „Backpulver-Raketen“ haben die Kinder gebaut – dafür füllt man Backpulver in eine Filmdose, gießt Wasser dazu, verschließt sie und wartet. Wenn man sie gleich noch ein bisschen schüttelt, dann fliegt die kleine Dose schon nach wenigen Sekunden wie eine Rakete durch die Luft, wenn man sie einfach so stehen lässt, dann kann das schon einige Minuten dauern bis sie losgeht. Und so amüsierten sich alle köstlich, dass sogar während des Stockbrotbackens am (übrigens ausnahmsweise konventionell mit Streichhölzern und Grillanzündern entfachten) Lagerfeuer noch eine solche kleine „Rakete“ mit einem lauten „Plopp“ startet.
Ben Kirchner ist zehn Jahre alt und war schon oft im Naturschutzhaus, mit der Schule und auch mit seinen Eltern. „Ich finde es hier toll, weil man hier immer was über die Natur lernt und auch darüber, was man mit Sachen aus der Natur alles machen kann“, begeistert er sich für die Angebote für Kinder in Weilbach.
Kursleiterin Mona Schreiber hatte vor einiger Zeit ihr freiwilliges soziales Jahr im Naturschutzhaus verbracht und war danach als studentische Hilfskraft hier tätig, sie studiert jetzt Anthropologie. Auch wenn sie in ihrem Studium momentan nicht so viel mit den Dingen zu tun hat, die im Weilbacher Naturschutzhaus vermittelt werden, macht es ihr immer wieder viel Freude Kurse für Kinder dort zu geben. „Im Moment mache ich zwar was komplett anderes – ich schreibe zum Beispiel jetzt gerade eine Arbeit über die Domestizierung von Hausrindern – aber ich glaube nicht, das mich die Umweltpädagogik wirklich für immer verloren hat“, lachte sie, während sie geduldig half eine weitere Portion Hefeteig, den sie am Morgen vor dem Seminar für die Teilnehmer angefertigt hatte, um einen der Stöcke zu wickeln. „Das hat wirklich Spaß gemacht“, lobte Ben noch einmal ausdrücklich den interessanten Vormittag ganz stolz, „und man hat gesehen, was wir alles aushalten!“ – „Ja, wir sind tatsächlich alle voll wasserdicht“, schmunzelte Mona Schreiber unter der fröhlichen Zustimmung aller Kinder, „und das Feuer hat es auch ausgehalten!“
 
 
 
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