Neue Wickerer Weinkönigin gekrönt

Marie Langer übernimmt das Repräsentantenamt von Jennifer Flick

Jennifer Flick (rechts) dankte als Weinkönigin ab und reichte ihre Krone an Marie Langer (links) weiter. Als neue Weinprinzessin fungiert Madeleine Venino (Mitte).
(Fotos: R. Dörhöfer)

 

WICKER (drh) – „Meine Weinköniginnenzeit war wie ein spannender Film: die Zeit verging wie im Flug, es war wunderschön und am Ende muss ich sogar ein paar Tränen vergießen“, so die ehrliche Bilanz der scheidenden Wickerer Weinkönigin Jennifer Flick, die im Rahmen der Weinstanderöffnung am Samstagnachmittag, 22. April, ihre Königinnenkrone an Prinzessin Marie weiterreichte.

Jennifer Flick blickte unterdessen auf eine vierjährige Amtszeit zurück und erinnerte sich nur allzu gern an die vielen Repräsentationstermine auf Weinfesten und Empfängen im Rheingau, an erlebnisreiche Ausflugsfahrten mit dem „Queenieteam“ der Rheingauer Majestäten oder die vielen kleinen Momente der Begegnung mit heimischen wie auswärtigen Weinfreunden.

Zahlreiche Besucher hatten sich trotz der dunklen Wolken und kalten Temperaturen am Tor zum Rheingau eingefunden, um der Krönungszeremonie beizuwohnen. Bevor Jennifer Flick ihre Krone an Marie weitergab, nutzten Wilhelm Hück als Winzervereinsvorsitzender, Bürgermeister Michael Antenbrink, Landrat Michael Cyriax und Ortsvorsteher Christopher Willmy die Gunst der Stunde, um sich für die Übernahme des Ehrenamtes zu bedanken. „Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass ein junger Mensch so viel Zeit und Liebe in ein Ehrenamt investiert“, sagte Bürgermeister Michael Antenbrink, und auch Landrat Michael Cyriax dankte für die Herzlichkeit, die Jennifer Flick bei all ihren Repräsentationsterminen gezeigt hätte. Marie Langer erhielt sodann die Krone der Wickerer Weinkönigin, nachdem sie Jennifer Flick schon zwei Jahre als Weinprinzessin zur Seite stehen und so Einblicke in die Aufgaben einer Weinkönigin nehmen konnte. Die 19-jährige stammt aus einem kleinen Wickerer Familienweingut mit einer Rebfläche von einem halben Hektar. „Wir haben hauptsächlich Riesling, aber auch Silvaner und Spätburgunder“, erklärte Marie, die derzeit ein Jahrespraktikum in einer Kindertagesstätte absolviert, um im Anschluss Erziehungswissenschaften zu studieren. Schon als Prinzessin habe sie die vielen neuen Eindrücke und Erlebnisse, die das Amt mit sich bringt, schätzen gelernt, sodass sie sich nun gerne auf zwei weitere Repräsentationsjahre freue. Ihr zur Seite steht die neue Wickerer Weinprinzessin Madeleine Venino. Marie und Madeleine sind privat schon viele Jahre befreundet, kennen sich aus der Kerbeborschzeit und genießen Woche für Woche ihren Ausflug mit Freunden in eine Wickerer Straußwirtschaft. „An so einem Straußwirtschafts-Donnerstag fragte Marie, ob ich nicht das Prinzessinnenamt übernehmen wollte“, erklärte Marie, die vor einigen Jahren schon einmal im Scherz kundtat, dass sie als Freundinnen wohl ein gutes Duo abgeben würden.

Seit Samstag dürfen die beiden Wickerer Freundinnen nun offiziell gemeinsam für den Wickerer Wein werben. Madeleine Venino stammt, wie es der Name vermuten lässt, aus einer Familie mit Wein- und Straußwirtschaft-Tradition. Der Cousin ihres Vaters, Alexander Venino, übernahm gerne die Funktion des Patenweingutes. So wählte Madeleine Venino, nachdem sie die Prinzessinnenkrone erhalten hatte, auch einen Krönungsspruch, den sie aus der Straußwirtschaft ihrer Familie seit Kindertagen kennt: „Sauber der Keller und klar der Wein, sauber der Kopf – so muss das sein!“. Pfarrer Sascha Jung erinnerte daran, dass mit dem Wein stets auch etwas Kulturelles und Religiöses verbunden sei und die Weinleute diese Kultur weiter trügen. Er gab den Majestäten seinen Segen und konnte sich einen Seitenhieb bezüglich der Weinstanderöffnung am Karfreitag in Flörsheim nicht verkneifen. „Wenn die Hochheimer es schaffen, ihren Weinstand an Karfreitag zu schließen, schaffen es vielleicht auch die Flörsheimer, dem religiösen Tag ein wenig kulturelle Wertschätzung zu erweisen“, meinte Jung.

Der Gesangsverein Harmonie umrahmte die Krönungszeremonie mit einigen Lieddarbietungen und sang vom „Wickerer Wein“. Zahlreiche Rheingauer Weinmajestäten machten zudem ihre Aufwartung und verabschiedeten Jennifer Flick aus dem Majestätenamt und begrüßten Marie und Madeleine in ihren neuen Ämtern. Winzervereinsvorsitzender Wilhelm Hück freute sich über die gelungene Amtsübergabe und konnte so zumindest für ein paar Minuten die Sorgen um die erfrorenen Rebtriebe im Wingert vergessen. In Hochheim seien in manchen Lagen bis zu 80 Prozent der Triebe erfroren, und auch in Wicker hätten die Wärmeversuche mit Feuerfackeln nur bedingt etwas genutzt. „Bei Temperaturen von Minus 7,9 Grad brauchten wir in Hochheim gar keinen Wärmeversuch mehr unternehmen. In Wicker lagen die Nachttiefstwerte zumindest nur um die 5 Grad Minus“, erzählte Hück. 

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