Tag der offenen Tür der Deponie

Spannung, Spiel und Spaß kamen für die 3500 Besucher nicht zu kurz

WICKER (drh) – Willi Wurm der Imageträger der Biotonne entpuppte sich zum Publikumsliebling auf dem Tag der offenen Tür der Deponie am vergangenen Samstag. Nach den Regenschauern am Vormittag pilgerten noch rund 3500 Menschen auf das großzügige Deponieareal, um sich über neueste technische Errungenschaften zu informieren, große Bau- und Landmaschinen zu bestaunen oder einigen Schauübungen beizuwohnen.

 

Willi Wurm war immer mittendrin, warb für die Biotonne, machte auf schädliches Plastik im Biomüll aufmerksam und verteilte fleißig viele kleine Plüschwurmgesellen an Kinder. Gleich am Eingang des Geländes zeigte sich den Besuchern die neueste technische Errungenschaft des Deponieparks: Ein Vertikalwindrad. Das kleine Windrad ist in Hessen bislang einzigartig, nimmt seinen Betrieb ab einer Windstärke von zwei Metern pro Sekunde auf, ist nur 14 Meter hoch und speist eine maximale Leistung von zehn Kilowattstunden ins Stromnetz ein. Im Jahr kann das 50.000 Euro teure Windrad etwa 1500 Kilowattstunden Strom erzeugen und somit einen Privathaushalt mit der Hälfte seines durchschnittlichen Strombedarfes versorgen. Für die Deponie ist das Vertikalwindrad ein Pilotprojekt, ergänzt aber die Bestrebungen, den Standort als den größten Erzeuger von erneuerbaren Energien im Rhein-Main-Gebiet auszubauen.
Allein im Jahr 2012 wurden auf dem Deponiegelände insgesamt 1698 Solarmodule an verschiedensten Gebäudeteilen angebracht, sodass hierdurch weitere 90 Haushalte mit Ökostrom versorgt werden können. Somit könnten derzeit schon ein Drittel aller Haushalte im Hoch- und Main-Taunus-Kreis mit erneuerbarer Energie durch den Deponiepark beliefert werden. „Wir liegen damit weit über dem Regierungsziel“, erklärte Geschäftsführer Gerd Mehler bei der Inbetriebnahme des Windrades. Insgesamt hat der Deponiepark in diesem Jahr 870.000 Euro in erneuerbare Energieanlagen gesteckt und dabei aber keine Gebührengelder der Bürger verbaut. „Die Anlagen rechnen sich alle selbst“, verspricht Mehler.
Besucher des Tages der offenen Tür konnten sich selbst ein Bild von nutzbarer Sonnenenergie machen und ein paar Runden mit Solarscootern drehen. Auf der Deponie ansässige Ingenieurbüros und Baumaschinenbetreiber zeigten ihr Arbeitsspektrum, ließen Radlader „tanzen“ oder informierten über Tiefengeothermie. Ab Oktober 2012 sollen wieder Messfahrzeuge durch die Region rollen und diesmal in 3-D-Optik geeignete Bohrstandorte ausfindig machen. Die bereits erfolgten Messungen des Jahres 2010 lieferten nur Erkenntnisse in zweidimensionaler Optik, so dass nun die näher in Betracht kommenden Gebiete noch einmal genauer unter die Lupe genommen werden sollen.
Spannung, Spaß und Spiel durften beim Tag der offenen Tür auch nicht zu kurz kommen und so gönnten sich viele Besucher eine holprige Rundfahrt mit einem Unimog oder Jeep, schauten den Explosionsvorführungen der Freiwilligen Feuerwehr zu, lernten das Wesen und die Arbeit von Rettungshunden kennen oder vergnügten sich beim Rahmenprogramm bei Musik und kulinarischen Angeboten.
Nicht auf dem eigentlichen Deponiegelände aber in direkter Nachbarschaft im Steinmühlenweg, konnten sich die Besucher zudem ein Bild vom neuen Betriebshof machen, mussten die Werkstätten doch wegen der zunehmenden Verfüllung des Geländes weichen. Gleich nebenan hat der Main-Taunus-Streuobstwiesenverband ein neues Domizil bezogen und am Samstag dort über Bienen, Wespen und Co. beraten.

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