Viertel stehen Veränderungen bevor

Bürgermeister sieht Handlungsbedarf im Faulbrunnenweg / Frage nach Kita-Standort bleibt offen

Ihre Wurzeln sorgen für massive Schäden an der Fahrbahn: Die entlang des Faulbrunnenweges stehenden Bäume (siehe Hintergrund) müssen daher im Vorfeld der Straßensanierungsmaßnahmen gefällt werden, erklärte Bürgermeister Michael Antenbrink.
(Foto: Pressestelle Stadt Flörsheim am Main)

WEILBACH (noe) – „Der Faulbrunnenweg steht auf der Prioritätenliste ganz oben“, sagte Bürgermeister Michael Antenbrink am Donnerstag, 6. Juli. Er informierte vor Ort über die aus seiner Sicht „längst überfällige“ Erneuerung der Straße. Insbesondere die entlang der Fahrbahn stehenden Bäume hätten mit ihren Wurzeln für massive Schäden gesorgt. Im Laufe der Jahre sei der Zustand des Faulbrunnenweges immer schlimmer geworden, er gehöre nunmehr zu den schlechtesten Fahrbahnen der ganzen Stadt. Die „Problem-Bäume“ sollen daher weichen. „Sie sind nicht standortgerecht“, sagte der Bürgermeister. „Die Wurzeln drücken nach oben und wachsen bereits teilweise über den Fahrbahnbelag.“ Die Bäume verdreckten außerdem mit ihren zahlreichen, kleinen Kirschen ähnelnden, Früchten die Straße und die auf ihr stehenden Fahrzeuge, fügte der stellvertretende Ortsvorsteher Siegfried Dreyer (SPD) hinzu. Die Mitte der 70er Jahre im Zuge der Entwicklung des Baugebietes zwischen Autobahnbrücke und Feuerwehrhaus gepflanzten Bäume würden einzeln geprüft. Vielleicht könne der ein oder andere doch stehen bleiben, insgesamt seien sie jedoch so nicht zu erhalten, machte Antenbrink deutlich. Selbstverständlich würden an ihrer Stelle neue und diesmal für den Straßenrand geeignete Bäume gesetzt, betonte der Bürgermeister. Die Baumart stehe indes noch nicht fest.

Im Rahmen der Straßenerneuerung würden außerdem der Kanal und andere Leitungen untersucht. Auch hier sei mit Handlungsbedarf, sprich Austausch/Sanierung, zu rechnen, so Antenbrink. Mit den entsprechenden Planungen werde noch in diesem Jahr begonnen, die Auftragsvergabe soll ebenfalls noch 2017 über die Bühne gehen; 2018, voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte, werde dann die Sanierung in Angriff genommen. Die Gesamtkosten der Maßnahme dürften mindestens bei 200.000 Euro liegen. Von Anliegerbeiträgen sei auszugehen, merkte Antenbrink an, die Anwohner würden diesbezüglich frühzeitig informiert. 

Auch an der Platanenallee in Bad Weilbach muss laut Bürgermeister Antenbrink Hand angelegt werden. Die alten, stattlichen Bäume werden freilich nicht gefällt, sie sollen aber noch in diesem Jahr deutlich zurückgeschnitten werden. Insbesondere bei stürmischem Wetter könnte es nämlich für Fußgänger gefährlich werden: Da die Platanen eine kritische Höhe erreicht hätten, würden Äste leichter abbrechen und auf Gehweg und Fahrbahn stürzen.

Auf die Sanierung der im Bad Weilbacher Wäldchen gelegenen Schwefelquelle muss noch etwas gewartet werden. So seien aufgrund exorbitanter Preissteigerungen die Sanierungskosten von ursprünglich 350.000 Euro schlussendlich bei 500.000 Euro gelandet, so Antenbrink. Trotz der Bezuschussung aus dem Kommunalen Investitionsprogramm in Höhe von gut 274.000 Euro müsse die Maßnahme, in der Hoffnung auf ein wirtschaftlich vertretbares Angebot, somit erneut ausgeschrieben werden.

Schneller als (zwischenzeitlich) erwartet könne dagegen mit dem Bau des neuen Weilbacher Feuerwehrhauses in der Industriestraße begonnen werden. Die entsprechenden Förderbescheide über 250.000 Euro lägen mittlerweile vor, so dass die Maßnahme nun ausschreibungsreif gemacht werden könne, teilte der Bürgermeister mit. Gleichwohl könne frühestens in der ersten Jahreshälfte 2018 mit dem Projekt begonnen werden, das nach einem Jahr Bauzeit fertig gestellt sein soll. Welcher Verwendung das alte Feuerwehrhaus im Faulbrunnenweg zugeführt wird, sei „am Ende des Tages eine politische Frage“, also eine Entscheidung des Stadtparlaments, merkte der Bürgermeister an.

„Gewiss nicht lustig“
Eben jenes hatte den Magistrat damit beauftragt, fünf Standorte in Weilbach hinsichtlich der Realisierbarkeit von Kinderbetreuungseinrichtungen zu prüfen. Einer dieser Standorte, nämlich das Gelände der evangelischen Kirchengemeinde an der Rüsselsheimer Straße, befindet sich ganz in der Nähe zum alten Feuerwehrhaus. Die evangelische Kirche habe zwar signalisiert, dem Bau einer provisorischen Kita auf ihrem Gelände zuzustimmen, dass dort aber auch noch neun Stellplätze geschaffen werden sollen, lehne sie ab, berichtete der Bürgermeister. Er sehe in diesem Fall keine Möglichkeit, wie die Stellplatzproblematik gelöst werden könnte, sagte Antenbrink. Zwar könnten Stellplätze auf dem Vorplatz des benachbarten alten und – bei Inbetriebnahme der Kita „in frühestens zwei, eher drei Jahren“ – längst stillgelegten Feuerwehrhauses geschaffen werden, räumte der Bürgermeister ein. Doch das, so Antenbrink, werde für Eltern und Kinder, die dann den Rest des Faulbrunnenweges und ein gutes Stück der Rüsselsheimer Straße bis zum Eingang der Kita laufen müssten, „gewiss nicht lustig“. Auch die Bedingungen zur verkehrlichen Erschließung seien vor Ort alles andere als ideal. Eine provisorische Kinderbetreuungseinrichtung an dieser Stelle werde wohl mehr Probleme schaffen als lösen, gab der Bürgermeister zu bedenken.

Das endgültige Ergebnis soll gemeinsam mit den abgeschlossenen Prüfungen zu den vier anderen Standorten – es handelt sich um Grundstücke in der Hofheimer Straße („Abrisshaus“) und in der Industriestraße sowie um den Parkplatz an der Weilbachhalle und um das Grundschulgelände – „in absehbarer Zeit“ vorgelegt werden. Zur Erinnerung: Es geht letztlich darum, ob der nicht nur von Anwohnern sehr geschätzte Spielplatz zwischen Berliner Straße und Faulbrunnenweg erhalten bleibt oder einem Kita-Neubau, wie durch mehrheitlichen Beschluss des Stadtparlamentes ermöglicht, weichen muss. Schon jetzt steht angesichts der angekündigten Maßnahmen im Faulbrunnenweg (Straßensanierung, Baumfällungen, Verlegung des Feuerwehrhauses) indes fest, dass sich in diesem Viertel Weilbachs einiges verändern wird.

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