60 Kilometer in der kalten Salzach

DJK-Sportler Ede Nowak bei der Premiere des Ultra Swim Burghausen dabei

Die dreizehn Auserwählten, die bei der ersten Ausgabe des Burghausener Ultra Swim ins Wasser durften.
Die dreizehn Auserwählten, die bei der ersten Ausgabe des Burghausener Ultra Swim ins Wasser durften.

vb

Am 18. Juli stürzten sich dreizehn mutige Schwimmerinnen und Schwimmer in die kalte Salzach beim Ultra-Swim über 60 Kilometer von Salzburg nach Burghausen, organisiert und initiiert von der Schwimmlegende Christof Wandratsch. Der Weltmeister und Eisschwimmweltmeister vergangener Tage war Leitwolf des Events und zeigte sich sehr zuversichtlich, dass das Unternehmen bei der Premiere gelingen würde.

Speziell ausgewählte Schwimmerinnen und Schwimmer aus Italien, Österreich und Deutschland wurden nach Auswahlverfahren mit ärztlichem Attest zugelassen. Ein Neoprenanzug war Pflicht aufgrund der niedrigen Wassertemperatur (12 bis 13 Grad) und zum Schutz vor Hautabschürfungen. Unter den Teilnehmern war auch Ede Nowak, Athlet des DJK Flörsheim, Oceanman-Weltcupsieger 2021 bis 2023 auf zehn Kilometer und damit ein sehr erfahrener Schwimmer, der die Weltmeere kennt. Er hatte sich rund vier Monate vor dem Event beworben, intensiv trainiert – fünf bis sechs Mal pro Woche im Altrhein, jeweils 2.800 Meter hin und zurück – und war nun stolz darauf, mit zu den auserwählten Schwimmern zu gehören.

Da die Salzach auch im Sommer sehr kalt bleibt, legte sich Ede, eigentlich eher ein Gegner der Neopren-Unterstützung, im Mai einen vier Millimeter starken Neoprenanzug zu. Nach mehreren Trainingseinheiten mit dem neuen Equipment im Altrhein fühlte er sich gut vorbereitet. „Man gewöhnt sich an die Enge im Anzug und für so ein Event muss man eben da durch!“, erklärte Ede.

Das Projekt startete bereits am 16. Juli mit einem Testschwimmen von drei Kilometer in Laufen, gemeinsam mit Christof Wandratsch und den weiteren Teilnehmern. Das Briefing fand am Freitag vor dem Event statt. Ede war mit seiner Frau und Freunden zur Unterstützung angereist und hatte sich in Oberesching/Österreich eingebucht, da auf bayerischer Seite alles belegt war. Das Briefing in Burghausen war wichtig, auch, um sich untereinander kennenzulernen.

Am Samstag begann der Tag bereits um 3.30 Uhr mit Frühstück und Anreise nach Salzburg, auch das Team stand um 5 Uhr schon bereit. Alle Teilnehmer legten ihre Ausrüstung an: Neoprenanzug, Neopren-Handschuhe, Neopren-Schuhe, doppelte Schwimmkappe und dann ging es los. Start war pünktlich um 6 Uhr morgens in Salzburg. Nach dem Gruppenfoto mit Presse und TV ging es mit insgesamt 14 Teilnehmern (zwölf Schwimmer, zwei Kajaks zur Sicherheit, drei SUP-Begleitboote) auf die erste Etappe.

Etappe 1: Salzburg - Laufen

Nach 25 Kilometern stromabwärts erreichten die Schwimmer Laufen in 4:33 Stunden, inklusive vier Stromschnellen, einem Wasserkraftwerk und mehrmaligem Ausstieg aus dem Wasser. Dieser erste Teilabschnitt war dadurch sehr anstrengend und aufwendig. Da kam die kurze, 15-minütige Verschnaufpause mit heißem Tee und Kohlenhydrat-Gels genau richtig.

Etappe 2: Laufen - Tittmoning

Die zweite Etappe führte über 17 Kilometer mit nur einer Stromschnelle. Trotz Neopren war es sehr kalt, und man versuchte, dauerhaft in Bewegung zu bleiben mit Kraul oder Brustschwimmen, um nicht zu frieren. Nach 2:50 Stunden erreichte die Gruppe die Brücke in Tittmoning und wurde dort lautstark und mit Applaus von vielen Zuschauern und Angehörigen empfangen. Eine erneute Pause mit Verpflegung tat gut und nach 20 Minuten ging es mit neuem Tatendrang weiter auf den letzten Abschnitt.

Etappe 3: Tittmoning - Burghausen

Die letzten Etappe führte über 18 Kilometer nach Burghausen und war die landschaftlich schönste Strecke. Die Salzach schien hier nochmal an Geschwindigkeit zuzulegen – man raste förmlich durch den Fluss Richtung Burghausen. Um 15:30 Uhr, empfangen von Hunderten begeisterten Zuschauern und der lokalen Presse, stiegen alle Teilnehmer stolz und glücklich aus dem Wasser.

Eine Gesamtzeit von neun Stunden brutto und dabei 6:20 Stunden reine Schwimmzeit über 56 Kilometer Wasserweg bedeutete ein durchschnittliches Schwimmtempo von unter 1:30 Minuten auf 100 Meter – eine beachtliche Geschwindigkeit über einen so langen Zeitraum. Der 1. Ultra-Swim war für alle Teilnehmer somit ein voller Erfolg. Im Ziel wurden die Teilnehmer mit Applaus begrüßt, Pressevertreter machten Interviews vor laufenden Kameras und natürlich gab es für alle ein Zertifikat – ein unvergessliches Ergebnis.

Kommentare

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.
Sicherheitsprüfung
Diese Frage hat den Zweck zu testen, ob Sie ein menschlicher Benutzer sind und um automatisierten Spam vorzubeugen.
Bild-CAPTCHA
Geben Sie die Zeichen ein, die im Bild gezeigt werden.


X