Entspannung nach all den Schrecken Schachclub gewinnt beim Mitaufsteiger Erbach sicher mit 5:3 / Sieg der Dritten beim SC König Nied III

Schachclub gewinnt beim Mitaufsteiger Erbach sicher mit 5:3 / Sieg der Dritten beim SC König Nied III

14 Tage nach all den Halloween-Schrecken beim 1:7 gegen die Schachfreunde Frankfurt war beim Flörsheimer Schachclub Entspannung angesagt – wenn auch erst am Ende des Spiels bei den Schachfreunden Erbach. Da hieß es nämlich 5:3 für die Flörsheimer, die folglich in der Hessischen Verbandsliga wieder in die obere Tabellenhälfte kletterten. Mit 4:2 Punkten liegen sie zwei Zähler hinter den Spitzenplätzen (SC Heusenstamm II und Schachgesellschaft Bensheim, beide 6:0). Schwerer wiegt aber der Vier-Punkte-Vorsprung vor den Abstiegsplätzen (Schachfreunde Erbach und SK 1980 Gernsheim II, je 0:6). Mithin fühlten sich auch die Skeptiker im Verein nicht mehr dem Zwang ausgesetzt, die Stirn in Falten zu legen.

Allenfalls konnten sie noch anführen, dass auch die punktlosen Erbacher „nur“ ein Mitaufsteiger waren, ein nicht so starker Gegner also, den zu bezwingen gewissermaßen Pflicht war. Die Rheingauer hatten die beiden ersten Saisonspiele verloren. Beim Schachclub ging man davon aus, „dass Erbach alles auffahren wird“, um die ersten Punkte zu verbuchen. So ist es denn auch gekommen: Erbach spielte in der gemeldeten Aufstellung, die Flörsheimer hingegen wieder nicht. Ob es zur Strategie der Gastgeber zählte, in einem schlecht geheizten Raum anzutreten (mit „geringem CO2-Footprint“, so die Ökologen beim Schachclub), muss offen bleiben. Manch ein Spieler fröstelte, manch einer hüstelte, obwohl er sich keinen starken gegnerischen Zügen ausgesetzt sah.

Anfangs verlief alles in ruhigen Bahnen. Wolfgang Ruppert isolierte einen Bauern und sann darauf, diese Schwäche auszunutzen. Wolfgang Pötschke und Robert Becker spielten solide, ohne eigene Angriffschancen herauszuholen. Alexander Stegmaier hätte sicher stärker auftreten können (was der Computer hinterher immer alles besser weiß). Cesar Vega Lopez konzentrierte sich darauf, erst einmal nichts anbrennen zu lassen. An den hinteren Brettern war mehr los. Luis Kuhn, Markus Lahr und Wahid Jamali spielten attraktives, angriffslustiges Schach.

Lahr spielte eine scharfe Partie und griff schließlich mit allem an, was ihm zu diesem Zeitpunkt geblieben war. Er ließ aber einige Chancen auf Vorteil aus (was ihm der Computer hinterher vor Augen führte). Sein allzu „gieriger“ Qualitätsgewinn mündete aber nur in ein Dauerschach, mit dem der Erbacher eine halben Punkt für sich erzwang. Danach gelang Wahid Jamali die Flörsheimer Führung, und kurz darauf erzielte Wolfgang Ruppert den nächsten vollen Punkt zum 2,5:0,5. Wiederum nur kurze Zeit später erhöhte Cesar Vega Lopez mit einem starken Angriff auf 3,5:0,5. Da fiel Luis Kuhn, der dem gegnerischen König vergeblich zusetzte, die Annahme des Erbacher Remisangebots natürlich leicht. Es stand 4:1. Den Mainstädtern fehlte ein halber Punkt zum Mannschaftssieg.

Bei den drei verbleibenden Begegnungen sah es lange weniger farbenfroh aus: Alexander Stegmaier stand nicht so glücklich, konnte dann aber drei Bauern erobern. Wolfgang Pötschke und Robert Becker hielten dem Druck ihrer Kontrahenten nicht stand. Doch Stegmaier verwertete seinen Vorteil zum 5:3-Gesamtsieg für den Schachclub.

Damit kann der Neuling in der Hessischen Verbandsliga Süd erst einmal unbeschwert aufspielen. Am 1. Dezember müssen die Flörsheimer zur zwei Punkte zurückliegenden VSG Offenbach I.

Sorgen um die Zweite

Einige Sorgen macht man sich beim Schachclub um die zweite Mannschaft, die nach einer keineswegs unerwarteten 2,5:5,5-Niederlage beim Spitzenreiter SV Hofheim III das Tabellenende der Main-Taunus-Liga ziert. In der Kreisstadt konnte nur James Beerbower den vollen Partiepunkt verbuchen. Uwe Pötschke, Thomas Meaubert und Lothar Kanert steuerten ein Remis bei. Niederlagen gab es vorne für Michael Budde und Michael Beck und an der unteren Bretthälfte für Günter Weber und Mohamad Feras Ikhwan. Zum Glück beträgt der Flörsheimer Rückstand zum rettenden Ufer nur zwei Punkte.

Ein ganz klein wenig unerwartet kam der 4,5:3,5-Sieg der dritten Mannschaft in der Bezirksklasse B beim SC König Nied III. Für die Gäste war es der erste Punktgewinn der Saison, für die Gastgeber die erste Niederlage. Die Flörsheimer sind damit erst einmal keiner der drei möglichen Absteiger. Die Zuversicht auf den Klassenerhalt wird auch genährt durch den Umstand, dass man es bisher nur mit Spitzenmannschaften der Klasse zu tun hatte. Der Mannschaftskampf in Nied wurde an den vorderen Brettern entschieden. Dominik Schwarz, Kai Hübner und Rolf Mayer gewannen; nur Ralf Rupp an 3 verlor. In der zweiten Hälfte verbuchte Henry Ruppert den entscheidenden Sieg für die Flörsheimer. Lukas Battenfeld steuerte ein Remis bei, doch Martin Manasek und Shekeb Jamali verloren.

Ebenfalls in Nied (bei der vierten Mannschaft) setzte sich Flörsheims Vierte mit 3,5:1,5 durch. Die Mainstädter teilen sich damit die Tabellenführung der Kreisklasse B mit den Schachfreunden Mörfelden-Walldorf III (je 5:1 Zähler). Da die Konkurrenz in dem Sechserfeld schon zwei Punkte zurückliegt, sind die Flörsheimer Ambitionen auf den Aufstieg um einiges gewachsen. Daran ändert auch nicht, dass in Nied zwei Punkte kampflos gewonnen wurden. Den entscheidenden Partiesieg lieferte Kamil Memis; ein Teilerfolg kam von Nikolaj Politoukhin. Nur Yun Sanghyeok musste sich geschlagen geben.

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