Auszeichnungen für langjährige Ehrenamtliche

Freiluft-Matinee am vergangenen Samstag im Bürgergarten des Nassauer Hofs in Hattersheim

Bernd Caspari (links) erhält für sein 50-jähriges Engagement eine speziell für den Anlass gefertigte Stele von Bürgermeister Klaus Schindling.

Nach einem Sektempfang und einer musikalischen Einleitung wurden alle Gäste von Bürgermeister Klaus Schindling und Stadtverordnetenvorsteher Günter Tannenberger zur Freiluft-Matinee begrüßt. Klaus Schindling äußerte seine Freude darüber, dass die Matinee nach der langen, durch die Corona-Pandemie erzwungenen Pause nun endlich wieder stattfinden konnte. Er sprach seinen Dank und seine Hochachtung für alle ehrenamtlich Tätigen aus und betonte, wie wichtig das Engagement für die bunte, tolerante und vielfältige Stadtgesellschaft in Hattersheim sei. Günter Tannenberger freute sich, dass die Würdigungen nun wieder stattfinden können und dankte Christian Duchhardt und Elke Brooks für die musikalische Begleitung der Matinee.

„Heimlicher Bürgermeister von Okriftel“

Die erste von Klaus Schindling übergebene Würdigung ging an Bernd Caspari für 50 Jahre ehrenamtliches Engagement. Caspari hatte in den vielen Jahren schon alle in der Ehrenordnung der Stadt Hattersheim vorgesehenen Würdigungen erhalten. Deshalb musste man für seine unerschöpfliche Hingabe für die Stadt, die Heimatgeschichte, die Bürger, die Vereine und die Partnerstädte eine neue Würdigung finden. Dazu habe man eine Medaille, von der nur zwei Stück existieren, „entstaubt“ und als Anerkennung vorgesehen, berichtete Schindling. Weiter wurde eine Stele angefertigt, die die Leistung entsprechend würdigt. Der Wunsch von Caspari für die Stadt Hattersheim ist, dass alle Parteien in Freiheit und Demokratie im Sinne der Völkerverständigung an einem Strang ziehen. Tannenberger ergänzte, dass man Bernd Caspari als heimlichen Bürgermeister von Okriftel bezeichnen könne.

Verleihung von Ehrenringen

Die Ehrenringe, die für mehr als 25 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit verliehen werden, gingen an drei Damen. Hedwig Bender (Bündnis 90/Die Grünen) war von 1993 bis 2021 Stadtverordnete. Ihr Schwerpunkt war die Umweltpolitik. Sie wünscht sich eine klima- und familienfreundliche Kommune, in der jedes Kind einen Kindergartenplatz bekommt. Neben dem Ehrenring wurde ihr auch der Titel „Ehrenstadtverordnete“ verliehen. Dieser ging ebenfalls an Ursula Worms (CDU), die ab 1989 für 32 Jahre im Stadtparlament tätig war, seit 1993 als stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin. Für sie wichtige Themen waren die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Schulpolitik. Für Hattersheims Zukunft wünscht sie sich, dass die Kassen immer gut gefüllt sind und stets ein friedvolles, respektvolles Miteinander gelebt wird. Der Titel Ehrenstadträtin wurde an Ellen Beutel (SPD) verliehen. Sie war Stadtverordnete von 1989 bis 2006, danach bis 2021 Stadträtin. Ihr Augenmerk lag auf Finanzen und Kultur. Es sei ihr Verdienst, dass Hattersheim „Kulturhauptstadt des Main-Taunus-Kreises“ sei, erklärte Klaus Schindling.

Rathausplaketten in Gold, Silber, Bronze

Den Titel „Ehrenstadträtin“ dürfen auch Gabriele Sellmann und Ingrid Unger in Zukunft führen. Sie erhielten ihn zusammen mit einer Rathausplakette in Gold, die für 20 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit verliehen wird. Gabriele Sellmann war seit 2001 für die SPD im Hattersheimer Stadtparlament tätig. Seit 2011 war sie Frauenbeauftragte und stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin. Ingrid Unger war Stadträtin seit 2001, ihre Themen sind die Balance zwischen Stadtentwicklung und Erhaltung natürlicher Regionen.

Weiter erhielten Augustin Martin-Pelaez, der sich seit 2001 im Ausländerbeirat engagiert hat, die Sommerfeste im Südring organisierte und sich für die Migration einsetzte, sowie auch Franka Novak, die ebenfalls im Ausländerbeirat mit viel Herzblut tätig war und sich gerne für hilfesuchende Mitbürger einsetzt, eine Rathausplakette in Gold. Die letzte goldene Plakette an diesem Tag ging an Seckin Tozoglu, ebenfalls für Tätigkeiten im Ausländerbeirat und Unterstützung der Flüchtlinge.

Rathausplaketten in Silber für mindestens 15 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit wurden an Dimitrios Meretis und Ralf Meik verliehen. Meretis (SPD) war Stadtverordneter von 2014 bis 2020, seine Themen waren Umwelt, Bauen und Verkehr. Ralf Maik war von 2006 bis 2017 für die SPD politisch tätig, ab 2017 für die CDU im Magistrat. Seine Herzensangelegenheit sind die Vereine.

Die Plaketten in Bronze (mindestens 10 Jahre Ehrenamt) gingen an die Stadtverordneten Gerhard Neudert und Stephan Orban, sowie an Reinhard Odey, den Ehrenvorsitzenden des Turnvereins Okriftel. Die drei Geehrten wünschen sich, dass Jugendlichen bei ihren Problemen geholfen wird, Wachstum und Nachhaltigkeit in Einklang gebracht werden und ein gutes Miteinander gepflegt wird. Heinz-Theodor Kamp erhielt die Rathausplakette in Bronze mit seiner Entlassungsurkunde, da er getreu seinem Motto, mit 80 nicht mehr in Gremien tätig sein zu wollen, zum 30. Juni sein Mandat als Stadtrat niedergelegt hatte. Er wünscht den Politikern in Hattersheim eine vorausschauende und ruhige Hand.

Würdigung für mehr als 35 Jahre Ehrenamt

Die langjährige, mehr als 25 Jahre dauernde Ausübung eines Ehrenamts wurde durch die Verleihung von Urkunden gewürdigt. Die Ehrung von Manfred Göttlicher (CDU) wurde für 36 Jahre politisches Engagement vorgenommen, das bis heute andauert. Themen für ihn sind Finanzen und die Förderung der Vereine. Seit über 50 Jahren ist er im Deutschen Roten Kreuz in Okriftel engagiert. Außerdem ist er als Sänger aktiv. Sein Wunsch ist es, junge Menschen auf den Weg in die Vereine und die städtischen Gremien mitzunehmen.

Silvia Maeder (SPD) ist seit 40 Jahren um das Wohl von Hattersheim bemüht. Von 1981 bis 2016 war sie Stadtverordnete, seit 2016 gehört sie dem Magistrat an. Sie setzt sich für mehr Gleichberechtigung ein. Sie hat die Entwicklung des „Grünen Hauses“ sehr unterstützt, Ideen zur Schwimmbadrenovierung eingebracht und die Arbeit der Kinder- und Jugendparlamente vorangetrieben. Ihrer Herzensthemen für Hattersheim sind: den Zusammenhalt fördern und Pflege eines guten Miteinanders.

Dietrich Muth (FDP), „einer der letzten Oldtimer“, so Tannenberger, konnte leider nicht an der Veranstaltung teilnehmen. Er erhält eine Urkunde zur Würdigung seiner 45-jähringen ehrenamtlichen Tätigkeit. Als Fraktionsvorsitzender der FDP ist er in der Stadtverordnetenversammlung aktiv.

Weitere Ehrungen

Ulrich Löffelholz, der ehrenamtliche Schriftführer der städtischen Gremien, wurde von Bürgermeister Klaus Schindling verabschiedet. In seiner sehr persönlichen Rede hob Schindling hervor, dass Ulrich Löffelholz ihn, als er 2016 zum Bürgermeister gewählt wurde, trotz anderem Parteibuch sehr stark unterstützt hätte. Löffelholz wurde zu seinem engsten Berater und zeichnete sich durch besondere Loyalität aus, dadurch hatte er einen entscheidenden Anteil an der Entwicklung in Hattersheim. Ulrich Löffelholz begann seine Tätigkeit 1977 als Inspektoranwärter, ab 2007 war er Magistratsdirektor. Tannenberger betonte auch noch einmal die stets faire und aufrichtige Zusammenarbeit mit Löffelholz. Ulrich Löffelholz bedankte sich für die Auszeichnung und sprach seinerseits einen Dank an die Weggefährten und an alle ehrenamtlich Tätigen aus.

Aylin Sinß, die Stadtverordnetenvorsteherin von Oestrich-Winkel, wurde als Gast aus dem Rheingau zur Matinee willkommen geheißen. Sie stammt aus Okriftel und hat sich schon 1996 im Kinderparlament engagiert. Es folgte 2000 das Schülerparlament, von 2002 bis 2006 war sie im Vorstand des Jugendparlaments und von 2006 bis 2015 Stadtverordnete in Hattersheim. Günter Tannenberger freute sich besonders, dass so frühes politisches Engagement dazu führte, dass Aylin Sinß auch in ihrer neuen Heimat weiter politisch aktiv ist.

Verabschiedung von ausgeschiedenen Gremienmitgliedern

Ein besonderes Anliegen war es Günter Tannenberger, sich von den nach der letzten Wahl ausgeschiedenen Gremienmitgliedern zu verabschieden und ihnen herzlich für ihren Einsatz für die Stadt zu danken. Er betonte, wie wichtig das politische Engagement für die Demokratie sei, selbst wenn es nur eine Wahlperiode gedauert habe. Er ermutigte alle, sich weiter zu engagieren und sich wieder für ein Amt zu bewerben. Verabschiedet wurden Dieter Freidhof, Klaus Fröhlich, Karl Heinz Kempf und Ilona Spengler. Matthias Oha konnte leider nicht zu der Verabschiedung erscheinen.

Durch den Bürgermeister wurde Dr. Klaus Michael Schmitt mit großem Dank aus dem Magistrat verabschiedet.

Die Schlussworte sprach Günter Tannenberger. Er dankte allen Gästen für ihr Erscheinen und für die Geduld, die nach drei Jahren Pause sehr zahlreichen Ehrungen zu würdigen. Natürlich erwähnte er auch das Organisationsteam um Melanie Radovic, das die wunderbare Matinee ermöglicht hatte. Weiter ging der nochmalige Dank an die musikalische Begleitung der Veranstaltung, an Christian Duchhardt und Elke Brooks. Nach dem offiziellen Teil waren alle Besucher eingeladen, die Veranstaltung mit einem Buffet ausklingen zu lassen. Dazu gab es im Garten Stehtische, die zum Beisammensein und Plaudern einluden.

Weitere Artikelbilder:

Noch keine Bewertungen vorhanden


X