Nach vielen Jahren der Enthaltsamkeit, auch bedingt durch Corona, gab es in diesem Jahr wieder ein gemeinsames Wochenende der Vorstandsmitglieder und ihrer Ehepartner. Seit 2003 hat der Vorstand fünfzehn Mal, jeweils im Herbst eines Jahres, ein gemeinsames Wochenende sowohl im Inland als auch im Ausland verbracht. In den Jahren 2020 bis 2024 verzichteten wir auf entsprechende Wochenendtrips. Aus Anlass des 75-jähriges Bestehen des Vereinsring Kriftel e.V. in diesem Jahr ließen wir diese alte Tradition wieder aufleben.
Im September waren die Cruise Days in Hamburg unser Ziel, wohlwissend, dass diese Tage auch das Ziel abertausender Besucher sein werden.
So war es denn auch. Bereits bei der Ankunft im Hamburger Hauptbahnhof war ein Vorwärtskommen nur mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden.
Nach Hotelbelegung und Speis und Trank Im Ratsherrn Braugasthaus „Altes Mädchen“ waren die Landungsbrücken unser Ziel. Die gesamt Hafenstadt zwischen den Landungsbrücken und der Elbphilharmonie war in blaues Licht getaucht. Ein fantastische Illumination.
Mit dem Erscheinen des Kreuzfahrtschiffs „Vasco da Gama“ und dem Ertönen seines Nebelhorns begann ein großartiges, circa 30 Minuten dauerndes gigantisches Feuerwerk.
Zu einem Hamburgbesuch gehört natürlich auch eine Fahrt mit einer Hafenbarkasse. Der Kapitän und in Personalunion auch der „Erklärbar“ wusste auf alles eine Antwort und verstummte nur, als sechs Schnellboote der Wasserschutzpolizei mit extrem hoher Geschwindigkeit in das Hafenbecken einbogen, in dem die AIDA Perla vor Anker lag. Sein einziger Kommentar: „Die fahr‘n ja ohne Blaulicht!“
Der Höhepunkt am Samstagabend war der Besuch des Schmidt-Theaters auf der Reeperbahn in St. Pauli. Auf dem Spielplan stand das Musical „Die heiße Ecke“.
Es war schon ein beeindruckendes Erlebnis. Ein Musical mit den für diesen Stadtteil typischen Szenarien, freizügigen Erotikszenen und humorvollen Dialogen. Die begeisterten Zuschauer honorierten diesen amourösen Klamauk mit Stehenden Ovationen und nicht enden wollendem Applaus.
An diesem Abend waren die Reeperbahn und die dortigen Lokalitäten brechend voll. Vorbei an der „Davidswache“ kämpften wir uns durch fröhlich feiernde Menschenmassen zu unserem Hotel.
Da wir am kommenden Sonntagmorgen einen Trip zum Hamburger Fischmarkt eingeplant hatten und deshalb sehr früh auf den Beinen sein wollten, endete der Tag noch vor Mitternacht in der Hotelbar in entspannter Atmosphäre.
Um 5 Uhr war die Nacht zu Ende. Auf dem Fischmarkt war zu dieser Zeit schon reges Treiben. Marktschreier priesen lautstark ihre Waren an und verschleuderten, natürlich zu „Spottpreisen“, ihre Artikel. Es gab einfach alles, Blumen, Obst, Gebäck, Süßigkeiten und vieles mehr.
Bevor es dann am Sonntagnachmittag wieder mit der Eisenbahn in Richtung Kriftel ging, war eine Stadtrundfahrt mit der U-Bahn Linie 3 angesagt. U-Bahn und Stadtrundfahrt? Die wenigsten wollten das Glauben, was sie gerade gehört hatten. Dazu muss man allerdings wissen, dass die U3-Strecke eine Ringlinie der Hamburger Hochbahn ist und nur einige wenige Stationen unter der Erde liegen. Übrigens: die U-Bahn kann als preiswerte Alternative zu den Sightseeing-Bussen genutzt werden und ist auch mit der Hamburg Card zugänglich.
Auch das schönste Wochenende geht einmal zu Ende. Mit der von uns bereits bei der Planung kalkulierten Verspätung kamen wir mit der Bahn wohlbehalten, aber ziemlich müde, wieder in Kriftel an.


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