Zur feierlichen Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, 26. Juni, die anlässlich des 880-jährigen Stadtteiljubiläums in Eddersheim stattfand, standen diverse Ehrungen auf dem Programm.
In ganz besonderem Maße wurde hierbei Bernd Seel gewürdigt, der fortan den Ehrentitel "Ehrenstadtverordneter "tragen darf und den goldenen Ehrenring und damit die höchste Auszeichnung für Ehrenamtliche der Stadt Hattersheim verliehen bekam - oder besser: Verliehen bekommen hätte, denn Seel hatte einen anderslautenden Wunsch bezüglich dieser Ehrung: Er verzichtete bewusst auf den Fingerschmuck und zog es vor, dass dessen Gegenwert an wohltätige Zwecke gespendet wird.
So kam es, dass im Rahmen der Ehrung nacheinander auch Klaus Störch vom Haus Sankt Martin, Tanja Klemm vom inklusiven Fußballclub Eintracht Hattersheim und Bernd Beck von der TSG Eddersheim nach vorne gebeten wurden, um jeweils einen großen, symbolischen Spendenscheck in Empfang zu nehmen: Das Haus Sankt Martin und die Hattersheimer Eintracht durften sich jeweils über eine Zuwendung in Höhe von 500 Euro freuen, und 1.000 Euro gingen gezielt an die Jugendarbeit der TSG Eddersheim, für die Seel seit Jahren als Kassierer tätig ist.
Stadtverordnetenvorsteher Reuter würdigte Bernd Seel als menschliches und kommunalpolitisches Vorbild. Die Zeremonie an diesem Tage sei Ausdruck des Dankes für seinen ehrenamtlichen Arbeitseinsatz zum Wohle der Hattersheimer Stadtgesellschaft. Seel sei ein Mensch, der sich für die Gemeinde außerordentlich engagiert hat. 1987 kandidierte er für das Hattersheimer Stadtparlament. "Das hat ihn nicht mehr losgelassen, mit nur kurzen Unterbrechungen", so Reuter. Mit "viel Idealismus und Herzblut", damals noch in der Opposition, ging Bernd Seel an diese Aufgabe heran. "Das Temperament wurde im Laufe der Zeit ruhiger, die Erfahrung förderte den Pragmatismus. Doch Ihren Schwung haben Sie behalten", formulierte es der Parlamentschef anerkennend. Neben seiner Tätigkeit als Stadtverordneter war Seel auch fünf Jahre lang Ehrenamtlicher Stadtrat und für einige Zeit Stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher. Reuter bedankte sich für die Arbeit, die Ideen und das von Seel gezeigte Engagement in den letzten drei Jahrzehnten.
Rathausplakette in Bronze für Thomas Abicht
Thomas Abicht ist seit zehn Jahren als Stadtverordneter für die SPD im Hattersheimer Stadtparlament tätig, und für dieses Engagement wurde auch er an diesem Abend gewürdigt, indem er die Rathausplakette in Bronze verliehen bekam. Sein thematischer Schwerpunkt seien - wie könnte es auch anders sein bei jemandem, der beruflich für ein Kreditinstitut tätig ist - die Finanzen, ebenso die Stadtentwicklung, und Abicht möchte vor allem auch die Demokratie stärken. Aktiv ist Abicht zudem in der evangelischen Kirche und im Posaunenchor. "Wer mal ein Ständchen braucht, der kann ihn gerne ansprechen", führte Reuter augenzwinkernd an.
Reuter lobte insbesondere auch Abichts markante Art des Debattierens. Seine Wortbeiträge bereichern regelmäßig die Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung auf besondere und gerne auch mal amüsante Art und Weise.
Ein Vierteljahrhundert im Ausländerbeirat
Eine dritte Ehrung war für diesen Abend eigentlich auch noch vorgesehen: Hüseyin Feti Tosun sollte für seine 25-jährige ehrenamtliche Tätigkeit als Mitglied im Ausländerbeirat gewürdigt werden. Leider war Tosun an diesem Tag verhindert, dennoch wurde er von Bürgermeister Klaus Schindling im Rahmen der Ehrungen erwähnt. Tosun leiste einen unverzichtbaren und wichtigen Beitrag für Integration und Inklusion in Hattersheim. Man werde eine andere Möglichkeit finden, um ihm die verdiente Urkunde überreichen zu können.
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