Drachenfestival und energetische Sanierung Der "Runde Tisch" nimmt die vergangenen Wochen und Bautätigkeiten im kommenden Jahr in den Blick

Auch am vergangenen Montag haben die Bewohnerinnen und Bewohner der Hattersheimer Siedlung wieder viele Informationen beim "Runden Tisch" im Stadtteilbüro von Eberhard Roth (2.v.l.), Heike Bülter (Mitte) und Holger Kazzer (2.v.r.) erhalten.

Der "Runde Tisch" nimmt die vergangenen Wochen und Bautätigkeiten im kommenden Jahr in den Blick

Obwohl die dunkle Jahreszeit nun nicht mehr unbedingt zum abendlichen Ausgehen einlädt, konnte sich das Stadtteilbüro in der Hattersheimer Siedlung auch bei der Novemberausgabe seines „Runden Tisches“ wieder über großes Interesse freuen. Nachdem Heike Bülter einige private Siedlungsnachrichten zu runden Geburtstagen, plötzlichem Oma werden, aber auch zu einem Todesfall bekannt gegeben hatte, berichtete Eberhardt Roth von den Ereignissen und Erlebnissen mit „seinen Mädchen und Jungs“ während der Herbstferien.

Einen "wunderbaren Tag" mit Jugendlichen und Betreuern aus der Region in Jugendhaus in Wiesbaden konnten sie zusammen erleben, die Sporthalle am Karl-Eckel-Weg wurde zum Platz eines von den Jugendlichen selbst organisierten Fußballturnieres, gefolgt von einem gemeinsamen Essen im Stadtteilbüro. Mit 22 Jugendlichen hatte er die Frankfurter Eissporthalle unsicher gemacht, auch ins Rebstockbad waren 19 Mädchen und Jungen mitgefahren. Im Jugend-Info-Café in der Schulstraße hatte sich eine kleinere Gruppe von neun Jugendlichen von einer dortigen Mitarbeiterin in die Geheimnisse der Trickfilm-Herstellung einweihen lassen, die zwar langwierig und mit viel Aufwand verbunden ist, deren Ergebnisse sich aber sehen lassen konnten. „Man braucht fünf Bilder, damit so ein Film eine Sekunde lang einigermaßen ruckelfrei läuft. Da waren die Jugendlichen einen ganzen Tag damit beschäftigt, Filme, die am Ende dann vielleicht 25 Sekunden laufen, zu produzieren“, erklärte Roth beeindruckt, „es war wunderbar zu sehen, wie lange sie dabei am Ball geblieben sind, nicht weil sie es mussten, sondern weil sie es interessant fanden.“

Schon fast eine Tradition ist es in der Siedlung, dass am letzten Ferienfreitag die Jungen und Mädchen zu Mülltüten und -zangen greifen, um rund um die Spielplätze und Anlagen die Wege und Wiesen zu säubern. „Dabei haben wir einige gute Gespräche über Müll geführt, und hinterher sind wir ins Kebab-Haus und alle, die mitgemacht hatten, konnten sich dort was zum Essen auf die Hand mitnehmen.“

Einen schönen Abschluss hatten die diesjährigen Herbstferienspiele in der Siedlung mit dem „Drachenfestival“, bei dem etwa 15 Kinder, Jugendliche und Erwachsene viel Spaß mit bunten Flugobjekten auf den Wiesen hinter dem Südring hatten. „Das hat uns allen so gut gefallen, dass wir gleich vereinbart haben, uns dort am 6. Dezember um 15 Uhr noch einmal zu treffen, um unsere Drachen steigen zu lassen“, berichtete Eberhard Roth, „natürlich nur, wenn es dann auch trocken und windig ist. Das Drachenfestival, zu dem wir mit kleinen Plakaten in verschiedenen Sprachen eingeladen hatten, könnte auch nächstes Jahr wiederholt werden und vielleicht eine schöne Tradition bei uns werden.“

Heike Bülter berichtete von den Aktivitäten für Erwachsene in der Siedlung im September und Oktober. Nachdem in einem Workshop TetraPak-Verpackungen zu schönen Blumentöpfen recycelt worden waren, begann eine Kräuterwerkstatt mit Peter Becker, in der über ein Jahr hinweg einmal im Monat gelernt werden kann, wie man wild wachsende Pflanzen zu wohlschmeckenden Gerichten zubereitet. „So lange es noch hell genug ist, sammeln wir die Pflanzen selbst, in der dunklen Jahreszeit bringt Peter Becker sie für uns schon mit“, erklärte Heike Bülter. Die Kräuterwerkstatt findet jeweils am zweiten Montag im Monat im Bistro im Südringtreff statt, nähere Informationen bekommt man im Stadtteilbüro (Telefon 06190/935818).

Auch in den Herbstmonaten konnte man im Bistro jeweils an den ersten beiden Mittwochen zu Mittag essen, es wurde zum Beispiel afghanisch gekocht. Zum ersten Mal wird es sogar ein großes „Thanksgiving"-Essen am 13. November im Bistro geben, zu dem man sich allerdings anmelden sollte, wenn man mitessen möchte. Ein Highlight im Herbst war das Sachsenhäuser Herbstfest, diesmal wieder einmal mit dem überaus beliebten Mundartkünstler Rainer Weisbecker.

Noch einmal um Müll sollte es bei der Teilnahme der Siedlung an der Aktion „Sauberhaftes Hattersheim“ gehen, aber: „Wir haben uns richtig schwer getan, Müll zu finden – außer in einer Ecke war eigentlich alles ziemlich sauber“, erzählte Heike Bülter. Die „Saubermänner und Sauberfrauen“ aus der Siedlung hatten dennoch Spaß bei der gemeinsamen Mülltour. „Wir wurden sogar gefragt, ob wir Sozialstunden ableisten“, lachte Heike Bülter, und die so Befragte erinnerte sich: „Ja, das haben zwei ziemlich kräftige Männer, die auf einer Bank saßen, gefragt. Ich habe geantwortet: Na klar, weil ich zwei dicke Männer auf einer Parkbank umgebracht habe!“ Im Rahmen der abendlichen Ehrung im Posthof erhielten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Imbiß und ein kleines Geschenk als Zeichen der Anerkennung.

Ehrungen waren auch beim diesjährigen Gartenabschlussfest in der Siedlung wieder ein Thema. Die Stadt Hattersheim hatte sich dem Fest wieder angeschlossen, um ihre erfolgreichen Stadtradler zu ehren. Eine Radlerin wurde beim „Runden Tisch“ nachträglich noch geehrt: Elfie Knieling hatte zwar nicht unter den Radlern im Stadtgebiet die meisten Kilometer geschafft, aber dass sie sagenhafte 957 Kilometer für die Siedlungs-Mannschaft geradelt ist, war allen eine gute Flasche Sekt und großen Beifall für diese Leistung wert.

Auch vom diesjährigen Betriebsausflug des „Runden Tisches“ gab es nur Positives zu berichten. Auf einer Fahrt nach Köln erlebten die Teilnehmer gemeinsam tolle Führungen durch das Schokoladenmuseum und durch den Kölner Dom. Als bislang letzte Veranstaltung in diesem Jahr gab es noch ein diesmal besonders lebhaftes Internationales Frauenfrühstück mit Trommelklängen und Tanz.

Bauprogramm 2020 in der Siedlung

Zum Tagesordnungspunkt „Neues aus der Siedlung“ ergriff HaWoBau-Geschäftsführer Holger Kazzer das Wort. Er kündigte das Bauprogramm für das Jahr 2020 und die folgenden Jahre an. „In den nächsten Jahren werden in den Häusern, in denen bisher die Treppenhäuser saniert worden sind, nun auch energetische Sanierungen vorgenommen“, erklärte Kazzer, „das sind größere Maßnahmen, die im März beginnen werden.“ Die Mieter werden selbstverständlich frühzeitig genau darüber informiert, es wird auch entsprechende Mieterversammlungen geben. „Es sind zwar ganze Gebäude davon betroffen, aber sie brauchen nicht zu erschrecken, die Wohnungen werden nur am Rande in Mitleidenschaft gezogen, vor allem dort, wo kleine Balkone zurückgebaut und neue, große Balkone vorgebaut werden. Dort werden die Fenster dann nach vorne in die Hausfassaden integriert, wo sie ja eigentlich hingehören“ versprach Kazzer, „diese Arbeiten in den Wohnungen werden nur wenige Tage dauern.“ Außen an den Häusern werden die Dachflächen, Rinnen und Fallrohre erneuert, die Dachdämmung wird als Geschoßdämmung ausgeführt werden, die Fassaden werden eine mineralische Wärmedämmung und einen neuen Anstrich bekommen. Auch die Sockel der Häuser werden saniert werden, die Flächen der Treppenhäuser sind für eine solche Sanierung bereits vorbereitet. „Wir wollen gerne zum Jahresende mit den vier ins Auge gefassten Häusern fertig sein, danach werden noch mehr Häuser saniert werden“, berichtete der HaWoBau-Geschäftsführer, „das sind alles aufwändige, kostenintensive Maßnahmen.“

Am „Runden Tisch“ konnte Holger Kazzer auch klarstellen, dass an den Gerüchten, das Wohnhaus über den Südringtreff werden aufgestockt, nichts dran ist. „Nein, da gibt es kein neues Stockwerk, es wird wirklich nur das Dach saniert“, erklärte Kazzer, „und es stimmt auch nicht, dass wir das Dach am daran anschließenden Haus dahinter auch noch machen werden. Wir haben uns das angeschaut, das ist noch gut und sollte noch mindestens fünf Jahre oder länger halten.“

Mit einem Ausblick auf den letzten „Runden Tisch“ in diesem Jahr am 2. Dezember (traditionell mit einem bebilderten Rückblick auf das vergangene Jahr) und einem Ausblick auf die Termine des Jubiläumsjahres – das Stadtteilbüro besteht im kommenden Jahr 20 Jahre – endete die wie immer sehr informative Veranstaltung.

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