FDP-Heringsessen am Aschermittwoch

Treffen mit kurzweiliger Information in der Gaststätte „Radfahrerhalle“ in Okriftel

Michaela Schwarz, Norbert Reichert und Dr. Marcel Wölfle (von links) nach ihrer Präsentation beim Heringsessen im Restaurant „Radfahrerhalle“ in Okriftel.

„29 Personen haben sich angemeldet und 29 sind auch erschienen“, freute sich der stellvertretende Ortsvorsitzende und Kreisschatzmeister der FDP, Michael Genthner. Der Hattersheimer FDP-Ortsverband hatte am Aschermittwoch nach langer Corona-Pause zum traditionellen Heringsessen in die Gaststätte „Radfahrerhalle“ in Okriftel eingeladen. Neben Parteifreunden aus dem ganzen Main-Taunus-Kreis konnten die Vertreter des liberalen Ortsverbandes auch sieben Interessierte begrüßen, die sich über die Arbeit der FDP Hattersheim informieren wollten. So war da beispielsweise ein junger Mann, Student der Politikwissenschaften, der gemeinsam mit seinem Großvater die Veranstaltung besuchte.

Durch den offiziellen Teil der Veranstaltung führte Norbert Reichert, der Hattersheimer FDP-Ortsverbandsvorsitzende und liberale Fraktionsvorsitzende in der Stadtverordnetenversammlung in Hattersheim. Er begann den Abend mit Gedanken zum Heringsessen. „Heringe sind schon seit dem Mittelalter eine traditionelle Fastenspeise“, berichtete er. Weiter konnte man erfahren, dass sie als Nahrungsmittel viele gesunde Inhaltsstoffe zu bieten haben. „Es war Tradition innerhalb der Hansestädte als Solidaritätsbekundung Heringe zu essen“, wusste Reichert und meinte, da Solidarität momentan ein großes Thema in Europa sei, würde diese Tradition der FDP Hattersheim gut zu Gesicht stehen.

Ein wichtiges politisches Thema sind die am 8. Oktober stattfindenden Landtagswahlen in Hessen. Reichert konnte zum Heringsessen Michaela Schwarz, die MTK-Kreistagsabgeordnete und FDP-Kandidatin für den Wahlkreis 33 und den liberalen Kreisvorsitzenden, Dr. Marcel Wölfle, begrüßen. Zum Wahlkreis 33 gehören neben Hattersheim auch Flörsheim, Hochheim, Hofheim und Kriftel.

Michaela Schwarz ist Diplom-Mathematikerin und nimmt seit 20 Jahren in einer Frankfurter Großbank Führungsverantwortung wahr. Sie lebt in Hofheim, ist seit fünf Jahren in der FDP und seit drei Jahren FDP-Ortvorsitzende Hofheim.

Dr. Marcel Wölfle wohnt in Eppstein und sitzt der dortigen FDP-Fraktion seit 2015 vor. Er ist Rechtanwalt und arbeitet im Bereich IT-Recht in einer Frankfurter Kanzlei in der Nähe des Palmengartens.

Zum besseren Kennenlernen von Michaela Schwarz und Dr. Marcel Wölfle hatte sich Norbert Reichert etwas Besonders ausgedacht. Er hatte Kärtchen mit Fragen vorbereitet, die beide abwechselnd zogen und beantworteten. So konnten die Zuhörenden von Michaela Schwarz erfahren, dass sie als neue Sprache gerne Italienisch lernen würde, als Kind den „Urmel auf dem Eis“ geliebt hat und die größten Änderungen in den letzten fünf Jahren für sie der Eintritt in die FDP und die Verabschiedung von Schuhen mit hohen Absätzen waren. Dr. Marcel Wölfle gab preis, dass er schon lange einmal eine Asienreise machen wolle, er gerne auf seine Ungeduld verzichten würde und er sich geärgert habe, dass in Berlin so viele Patzer passiert seien, dass eine Neuwahl nötig war.

„Warum braucht man die FDP im Landtag?“

Dann wurde es politisch. Auf die Frage von Reichert: „Warum braucht man die FDP im Landtag?“, antwortete Schwarz, dass man das Geld zusammenhalten, auf die Schuldenbremse achten und die Digitalisierung vorantreiben müsse. Dieses seien alles Kernthemen der FDP. Auch Dr. Wölfle bekräftigte die Wichtigkeit der Digitalisierung und erklärte, dass andere Länder in Europa schon weiter fortgeschritten seien als Deutschland, was teilweise am Föderalismus läge. So sei es in Deutschland immer noch nötig zur Straßenverkehrsbehörde zu gehen, um sein Auto anzumelden, dieses solle sich aber ab September ändern.

Ein wichtiger Punkt für Michaela Schwarz ist eine stärkere Verbreitung des schnellen Internets. Durch die Ansiedlung der Rechenzentren habe Hattersheim eine Vorreiterrolle im MTK, unterstrich sie. Durch gute Einnahmen durch Gewerbesteuern könne man sich deshalb vieles leisten. Ein weiteres Thema sei der bezahlbare Wohnraum. Die Verwirklichung dieses Vorhabens werde momentan durch ein hohes Zinsniveau, Lieferengpässe und Mangel an qualifizierten Arbeitskräften behindert. „Aber da hilft nur bauen, bauen, bauen“, ist ihre Meinung.

Zur Förderung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts Hessen stellte Dr. Wölfle drei Aspekte vor: Bessere Wertschätzung des Handwerks, Förderung der Einwanderung, Investition in neue Technologien. Zu letzterem ist unter anderem eine Ausweitung der Forschung zum Thema Kernfusion an der TU Darmstadt geplant.

Das Konzept von Norbert Reichert ging voll auf. Durch seine Fragen gelang es den beiden Rednern sich kurzweilig zu präsentieren. Für den Rest der Veranstaltung mischten sich Michaela Schwarz und Dr. Marcel Wölfle unter die Gäste und so konnte man im persönlichen Gespräch die Dinge fragen, die einem auf dem Herzen brannten. Auch die Mitglieder des FDP-Ortsverbandes waren offen für alle Fragen und neuen Ideen, so entstanden lebhafte Diskussionen.

Beim eigentlichen Heringsessen konnte man sich auf den bewährten Service und die gute Küche der „Radfahrerhalle“ verlassen. Der FDP-Ortsverband, der momentan 36 Mitglieder hat, kann stolz auf den rundum erfolgreichen Abend sein. Nun freut man sich schon auf das Skatturnier, das traditionell am gleichen Ort am letzten Freitag im Oktober stattfindet, also in diesem Jahr am 27. Oktober.

Weitere Artikelbilder:

Noch keine Bewertungen vorhanden


X