Hattersheim ging (r)aus

Großes Festival am vergangenen Samstag zur Steigerung der Attraktivität der Hattersheimer Innenstadt

Die große Bühne am Marktplatz. Über den Tag verteilt wurde es dort immer voller, am Abend steppte vor der Bühne zur Musik von "Tschau Johnny" dann so richtig der Bär.

Vor zwei Jahren wurde das Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“ des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen ins Leben gerufen. Bewerben konnten sich hierfür alle hessischen Städte und Gemeinden. Hattersheim am Main tat genau dies und zählt nun deshalb, neben Hofheim, Hochheim und Eppstein, zu den insgesamt vier derart geförderten Kommunen aus dem Main-Taunus-Kreis.

Bei diesen Förderungen handelt es sich um die ersten Investitionen des sogenannten "Neuen Hessenplans", der die Stärkung der hessischen Innenstädte als Ziel verfolgt. Für das Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“ stehen Fördermittel in Höhe von 40 Millionen Euro bereit, 250.000 Euro davon flossen und fließen im vergangenen und im laufenden Jahr in die Hattersheimer Innenstadt. Der von der Stadt aufzubringende Eigenanteil beträgt 15 Prozent.

Innenstädte werden dabei nicht nur als Zentren für Handel, Wohnen und Gastronomie angesehen, sondern als wesentlicher Teil der Lebensqualität in den Städten. Sie dienen als Treffpunkt der Bevölkerung, als Kulturgut und das Gesicht einer Kommune – und dies sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Deshalb will man daran arbeiten, dass die Innenstädte ihre Funktion als ansehnliche Visitenkarte einer Stadt und als Orte der Nutzungsvielfalt, Kommunikation und Identifikation behalten und möglichst krisensicher gemacht werden.

Das Hattersheimer Bewerbungskonzept für das Förderprogramm wurde von der hiesigen Wirtschaftsförderung ausgearbeitet. Man strebt an, auf Grundlage einer Gesamtstrategie mit Projekten und Maßnahmen die Innenstadt zu stärken. Jene Projekte und Maßnahmen waren auch Bestandteil der Bewerbung für das Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“, und diese wurden von der zuständigen Jury als förderwürdig erachtet, darunter unter anderem ein angedachtes „City-Festival“, das nun am vergangenen Samstag als Innenstadtfest unter dem Namen „Hattersheim geht (r)aus“ veranstaltet wurde.

Volles Programm auf allen Bühnen

Jenes Innenstadtfest wurde federführend von der Stabsstelle Wirtschaftsförderung der Stadt Hattersheim organisiert und bot den Besucherinnen und Besuchern ein abwechslungsreiches Programm mit Kleinkunstvorstellungen, Straßenkünstlern und über das gesamte Innenstadtgebiet verteilte Walking-Acts und Musikbühnen, vom Marktplatz über den Kirchgarten und die Hauptstraße bis hinein in die Frankfurter Straße.

Los ging es bereits um 14 Uhr, und es dauerte ein Weilchen, bis sich die diversen Festmeilen auch in größerem Ausmaß mit Gästen füllten. Vielleicht lag es am trüben Wetter (wobei allzu hochsommerliche Mittagshitze auch nicht unbedingt einladend gewesen wäre), vielleicht war das gleichzeitig stattfindende Tierheimfest das zunächst attraktivere Ziel für Familien - wahrscheinlich war aber einfach nur die angesetzte Dauer bis immerhin 22 Uhr ausschlaggebend dafür, dass sich die meisten interessierten Zuschauerinnen und Zuschauer erst gegen Abend zum Fest aufmachten, und dann waren die Straßen und Flächen vor den Bühnen auch angemessen mit fröhlichen Menschenmassen gefüllt. Nach einem kurzen Regenschauer füllte sich gerade der Marktplatz am Abend nochmal deutlich.

Insgesamt vier Bühnen waren in der Hattersheimer Innenstadt am Samstag aufgebaut. Auf den Bühnen am Marktplatz und der Taunus Innovation Campus e. V. (TIC) Bühne in der Frankfurter Straße stand die Musik im Mittelpunkt: Während in der Frankfurter Straße ab 14 Uhr "The Strangers" mit einladender Rockmusik begeisterten und ab 18 Uhr dann „Lets go“ mit Rock, Pop und Oldies die dortige Partymeile beschallten, war am Marktplatz zunächst "DJ Del Rio" am Start, gefolgt von "Tschau Johnny" ab dem frühen Abend, die bis zum Zapfenstreich mit ihrem Repertoire bestehend aus Blues, Popsongs und Rockklassikern die feierwillige Menge mitrissen. Keine der Bands wurde ohne diverse Zugaben in den wohlverdienten Feierabend entlassen.

Auf den beiden weiteren Bühnen Am Kirchgarten und am Mosonmagyaróvár-Platz sorgten zahlreiche Kleinkünstler für kurzweilige Attraktionen. Zauberer Kalibo verstand es hervorragend, Kinder aus dem Publikum in seine Show einzubinden. Severenius, der Jüngere vermittelte mit seinem Da Vinci Rad aus mittelalterlicher Sicht die faszinierende Welt der Mathematik und Wissenschaft, Clown Filou zeigte Kunststücke und sorgte mit Ballontricks für gute Laune, während Doris Friedmann mit einem Programm aus Musik und Komik brillierte, Zauberkünstler Manioli eine Show für die ganze Familie bot und das Theatro Artistico atemberaubende Akrobatik zur Schau stellte. Das abwechslungsreiche Programm fand stets sein Publikum, verbreitete Spaß und gute Laune und wurde insgesamt von Groß und Klein sehr gut angenommen.

Lokale Gastronomie präsentierte sich

Für den kulinarischen und kreativen Rahmen sorgten ausschließlich ortsansässige Gastronomen und Unternehmen. „Damit ist unser Veranstaltungskonzept, die Hattersheimer Unternehmen zu präsentieren, vollends aufgegangen. Nicht nur die ansässigen Gastronomen und Geschäfte konnten von dem Fest profitieren. Nahezu alles rund um das Event, wie zum Beispiel Bühnen und Technik, Werbemittelgestaltung und -erstellung, Verpflegung und Catering wurde von Hattersheimer Unternehmen ausgeführt. Ich freue mich, dass wir im Rahmen des hessischen Förderprogramms 'Zukunft Innenstadt' dieses Fest als eine der Maßnahmen nutzen konnten, um die Attraktivität unserer Innenstadt zu erhöhen und auf die Lokalitäten und Geschäfte aufmerksam zu machen“, freut sich Bürgermeister Schindling über die gelungene Veranstaltung.

Das Organisationsteam der städtischen Wirtschaftsförderung hat viele positive Rückmeldungen von Seiten der hiesigen Betriebe erhalten. Die Gastronomen hatten alle Hände voll zu tun. Viele zeigten sich sehr zufrieden, zuweilen wurden die Erwartungen sogar noch übertroffen.

Vor dem zwischenzeitlich starken Regen haben sich viele Gäste in die Geschäfte und Lokale oder unter die aufgebauten Zelte "gerettet". Dort konnten sich diese dann nebenbei über das jeweilige Angebot informieren und das eine oder andere Werbegeschenk abstauben. Ein großer Dank geht seitens der Stadt an die Sponsoren Taunus Innovation Campus e. V., Taunus Sparkasse und Mainova AG, die das Fest auch finanziell unterstützt haben.

Aber auch die Besucherinnen und Besucher haben sich ausgesprochen zufrieden gezeigt und viel positives Feedback hinterlassen. Und die Künstler und Musiker haben bereits angekündigt, gerne wieder einmal nach Hattersheim kommen zu wollen.

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