Kalte Tage, warme Mahlzeit

„Essen und Wärme“ in den Räumen der Hattersheimer-Hofheimer Tafel findet wieder statt

Markus Barthel, Andrea Rottenbacher, Brigitte Schmidt, Tanja Zeliger, Bernd Zeliger, Horst Schmidt und Nadine Genthner bewirteten die Gäste von „Essen und Wärme“ in den Räumen der Hattersheimer/Hofheimer Tafel.
(Foto: A. Kreusch)

 

HATTERSHEIM (ak) – Nachdem im letzten Jahr das Projekt „Essen und Wärme“ nicht stattfinden konnte, hatte Markus Barthel, der Projektleiter der Tafel, vor einiger Zeit angeregt, die Veranstaltungen in diesem Jahr wieder aufleben zu lassen: „Essen und Wärme“, welches zuvor im Haus St. Martin und später mit mehr Platz in den Räumen der Hattersheimer-Hofheimer Tafel im Herbst und Winter einmal im Monat stattfand, bietet nicht nur ein warmes Mittagessen, sondern auch die Möglichkeit, in einem warmen Raum Menschen beim gemeinsamen Speisen zu treffen.

So traf sich auf seine Einladung hin bereits Ende Oktober eine gut gelungene Mischung aus alten Hasen und neuen Freiwilligen in den Tafel-Räumlichkeiten Im Boden, um für den 4. November das erste gemeinsame Kochen vorzubereiten. Von ihnen hatte sich Horst Schmidt, der seine Kochkünste den Nutzern der Tafel seit einiger Zeit bei der Vorstellung von Gerichten aus besonderen, nicht allen geläufigen Lebensmitteln zugutekommen lässt, schon Gedanken gemacht, wie der erste Termin von Essen und Wärme am besten zu stemmen wäre.

„Wir fanden die Helfergruppen bei den letzten Terminen dieser Art etwas überdimensioniert, deshalb setzen wir diesmal auf ein kleineres, aber optimal engagiertes Team, welches wir bei Bedarf ja noch vergrößern können“, erklärte Markus Barthel, „außerdem sind unsere Küchenmöglichkeiten hier recht eingeschränkt, wir haben keine professionelle Küche, da finden gar nicht mehr Helfer zum Vorbereiten und zum Kochen Platz.“

Dadurch, dass Horst Schmidt als Helfer in der Tafel sowohl den Lebensmittelbestand als auch die Möglichkeiten in der Tafel gut kennt, kann er schon im Vorfeld immer gut einen Plan ausarbeiten, welche Dinge zugekauft werden müssen und welche Menüs man möglichst kostendeckend anbieten kann. Auch hatte er schon eine Umfrage unter den Tafelnutzern gemacht, um in etwa die Menge an Lebensmitteln, die gebraucht wird, abschätzen zu können. „Die Abfrage hat eine sehr gute Resonanz gebracht“, freute sich Schmidt, der zu jedem Termin ein traditionelles und ein veganes Gericht anbieten möchte. „Da werden für Erwachsene Kosten in Höhe von zwei Euro entstehen – und die Kinder lassen wir so mit durchlaufen“, hatte er schon kalkuliert. „Wir werden zwar vieles von der Tafel nehmen, aber wir werden sie natürlich nicht aussagen.“ Dass seine Kochhelfer von ihm auch die Hygiene-Grundsätze im Küchenbereich zum Nachlesen auf Merkblättern zur Verfügung gestellt bekommen, ist ganz selbstverständlich.

Die Essen und Wärme-Samstage werden für die freiwilligen Kochhelfer Brigitte Schmidt sowie Tanja und Bernd Zeliger morgens um 8 Uhr mit einer Besprechung und Einweisung durch Horst Schmidt beginnen, um 10 Uhr kommen die für die Dekoration der Tafel und die Essensausgabe zuständigen Helferinnen Andrea Rottenbacher und Nadine Genthner dazu, um alles für die Gäste schön einzudecken. Gespült und aufgeräumt wird dann zusammen. „Wir sind Gäste bei der Tafel, deshalb ist so eine Aktion nur an den betriebsfreien Tagen hier möglich, und am Montag darf man gar nicht mehr merken, dass wir da waren“, stellte Horst Schmidt für alle fest. „Wenn das ein gutes Team wird, dann kann man sogar drüber nachdenken, ob man das Projekt vielleicht auch in die Sommermonate zieht – und ob man eventuell auch den Garten vom Anziehpunkt mal zum Grillen nutzt“, überlegt Markus Barthels für die Zukunft, „uns geht es nicht nur ums 'abfüttern', die soziale Interaktion hat bei Essen und Wärme schon immer auch eine wichtige Funktion. Hier werden gerne auch mal Lebensgeschichten erzählt und die ehrenamtlichen Helfer hören gerne zu.“

Diejenigen, die am 4. November zur ersten Ausgabe von „Essen und Wärme“ zu Gast in der Tafel waren, konnten sich von den Qualitäten des neuen Teams gleich überzeugen: Die lange Tafel war schön eingedeckt, mit Blumen geschmückt, kleine Vorspeisenteller luden schon vor dem eigentlichen Essen zum Probieren ein. Horst Schmidt begrüßte alle herzlich und stellte die beiden Menüs – Geschnetzeltes mit Pilzen sowie Linsenbolognese mit Schmand-Dip, Gemüse und Nudeln – vor, und spätestens beim Aufzählen von Schokopudding und Obstsalat als Dessert hörte man die ersten „mmmhh!“-Geräusche am langen Tisch.

„Das ist reichlich!“, freute man sich über die gut gefüllten Teller, die man an den Tisch bringen konnte, an dem mittlerweile auch die Mitglieder des Kochteams Platz genommen hatten, erkennbar an ihren Kochschürzen. „Die haben wir uns mal angeschafft, weil wir auch zu Hause gerne kochen. Das mit sozialem Engagement zu verbinden, hat uns veranlasst, hier mitzumachen“, erzählte Tanja Zeliger, warum sie und ihr Mann Bernd solchen Spaß dabei haben, bei Essen und Wärme mitzuwirken.

Der nächste Termin von Essen und Wärme wird am 4. Dezember wieder in den Räumen der Tafel, Im Boden 6 in Hattersheim, stattfinden. Es wird in weihnachtlicher Atmosphäre Bratwurst mit Kartoffelpüree und Rotkohl oder Sauerkraut sowie veganen Gemüsereis mit Tomatensoße geben, ergänzt natürlich wieder von einer leckeren Nachspeise. Eingeladen sind dazu nicht nur die Nutzer der Tafel, sondern alle Hattersheimer, die Appetit auf ein schönes gemeinsames Essen mit netten Menschen haben.
Um eine verbindliche Anmeldung bis zum 24. November im Büro der Tafel wird aus Gründen der Planung gebeten, entweder direkt vor Ort oder telefonisch unter der Nummer 06190/9341865.

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