Im Kastengrund wird wieder geimpft

Impfzentrum des Main-Taunus-Kreises seit Montag wieder in Betrieb / Kinderimpfungen werden vorbereitet

Die Schließung des Impfzentrums im Hattersheimer Kastengrund währte nur wenige Wochen.

Seit Montag, 29. November wird im Hattersheimer Impfzentrum im Kastengrund wieder geimpft. Erst-, Zweit- und Auffrischimpfungen sind möglich. Dabei werden Auffrischimpfungen derzeit nach den gültigen Stiko-Empfehlungen ab sechs Monate nach der zweiten Impfung durchgeführt. Personen, die aufgrund von Vorerkrankungen oder Tätigkeit in bestimmten Berufsgruppen vor dem Ablauf der sechs Monate geimpft werden wollen, sollten sich vorrangig an die betreuenden Hausärzte wenden.

Es werden vorrangig die mRNA-Impfstoffe von BioNTech und Moderna verwendet. Die Möglichkeit, einen der beiden mRNA-Impfstoffe auszuwählen, gibt es nicht. Die Impfungen bleiben weiterhin kostenlos.

Erstimpfungen ohne Termin

Wie Landrat Michael Cyriax und Kreisbeigeordnete Madlen Overdick mitteilen, sind für Erstimpfungen im Impfzentrum Kastengrund (Hattersheim) keine Terminvereinbarungen nötig. Zudem sollen dort die Öffnungszeiten ausgeweitet werden; auch zusätzliche Impfstraßen werden geprüft. Zudem bieten auch die Kliniken in Bad Soden seit Montag Impftermine an. Alle drei Standorte werden von den Kliniken im Auftrag des Main-Taunus-Kreises betrieben; im Kastengrund wurde dafür eine Vereinbarung mit dem Arbeiter-Samariter-Bund getroffen.

Das Online-Portal www.terminland.eu/kliniken-mtk, über das inzwischen Termine vergeben werden, ist nach Angaben des Kreises gut angelaufen. Binnen weniger Tage seien über dieses Terminportal mehr als 17.000 Termine vergeben worden. „Vorausgesetzt, es kommen in den nächsten Wochen ausreichende Impfstoffmengen, ist da noch Luft nach oben für weitere Angebote“, erläutert Gesundheitsdezernentin Overdick.

Allerdings registrieren die Kliniken vermehrt auch Absagen von Terminen – möglicherweise, weil jetzt mehr Bürgerinnen und Bürger Angebote bei niedergelassenen Ärzten erhalten. Die Kliniken bitten darum, Termine in einem Impfzentrum über das Online-Portal abzusagen, wenn sie nicht mehr benötigt werden.

„Es ist gut, wenn das Impfen weiter in Fahrt kommt“, so Cyriax. Schließlich sollte nach den ursprünglichen Vorgaben des Landes in erster Linie von niedergelassenen Ärzten geimpft werden und der öffentliche Gesundheitsdienst unterstützen: „Es ist aber gut, wenn alle an einem Strang ziehen. Unsere Kliniken haben aber in kürzester Zeit Kapazitäten erweitert, so dass ab der kommenden Woche rund 6.000 Impfungen angeboten werden können“. Voraussetzung sei, der Impfstoff werde im bestellten Umfang geliefert.

Zudem bereitet sich der Main-Taunus-Kreis auf Angebote zur Impfung von Kindern ab fünf Jahren vor. Die europäische Arzneimittelbehörde hat das entsprechende Vakzin zugelassen, eine Empfehlung durch die Ständige Impfkommission des Bundes wird derzeit geprüft. Im Impfzentrum Kastengrund sollen bis 20. Dezember die Kapazitäten geschaffen werden, um dort die Kinderimpfungen anzubieten. Allerdings wird derzeit noch mit dem Land geklärt, ob eine Kinderimpfung in den Impfzentren möglich ist oder das über die Kinderarztpraxen laufen muss. „Wir wollen aber in den Startlöchern sein, wenn die Impfung möglich ist“, unterstreicht Overdick.

Die Infektionszahlen sind nach Kreisangaben weiter gestiegen. Alleine die 622 Neuinfektionen der vergangenen Woche machten demnach fast fünf Prozent aller Fälle seit Beginn der Pandemie aus. Unterdessen ist die Sieben-Tage-Indizidenz in der Altersgruppe von 6 bis 15 Jahren teilweise doppelt so hoch wie in den anderen Altersgruppen. Seit den Herbstferien gab es dem Kreis zufolge 45 Infektionsherde an Schulen; allerdings waren nur an vieren Lehrkräfte beteiligt.

Der Kreis arbeitet verstärkt mit den Kommunen zusammen, um sie bei Kontrollen der Corona-Bestimmungen zu unterstützen. Die Polizei kontrolliert ebenfalls, und in den Bussen der Main-Taunus-Verkehrsgesellschaft wird die Einhaltung der dort geltenden 3G-Regelung kontrolliert.

Schindling appelliert an Bevölkerung

Bürgermeister Klaus Schindling freut sich über die erweiterte Möglichkeit vor Ort: „Die aktuelle Situation lässt es nötig werden, Anlaufstellen für Impfungen wieder hochzufahren. Alle Bürgerinnen und Bürger, die sich impfen lassen möchten, sollten möglichst auch zeitnah die Chance dazu erhalten. Wir haben gelernt, dass Impfungen das Mittel der Wahl sind, um letztendlich aus dieser Krise heraus zu manövrieren. Daher appelliere auch ich noch einmal eindringlich dazu, sich impfen zu lassen, oder eine Auffrischungsimpfung, wenn möglich, durchzuführen.“

Wie der Main-Taunus-Kreis mitteilt, suchen die Kliniken noch weiterhin Verstärkung für ihre Impfteams (Ärzte und Ärztinnen, medizinisches Personal und Verwaltungspersonal). Interessierte können sich per E-Mail unter khesse[at]kliniken-mtk[dot]de melden.

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