Katastrophenhilfe aus Hattersheim

600 Helferinnen und Helfer aus Hessen / Schweigeminute in der Stadtverordnetenversammlung

Auf Einsatzbefehl des Landes Hessen sind am Donnerstag, 15. Juli, die Katastrophenschutzeinheiten des MTK gegen 16.15 Uhr in Richtung Flutgebiet ausgerückt.

Als Vorsteher Günter Tannenberger am Donnerstagabend die Stadtverordnetenversammlung eröffnete, hatte die verheerende Hochwasserkatastrophe vor allem in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz bereits 42 Todesopfer gefordert. Es sollten leider noch deutlich mehr werden. Tannenberger erachtete es als angebracht, dass auch die Hattersheimer Parlamentarier den Opfern gedenken und bat diese deshalb, sich zu einer Schweigeminute zu erheben. Die aufrichtige Betroffenheit unter den Anwesenden war spürbar, eine beklemmende Stille zog ein in die Städtische Sporthalle im Karl-Eckel-Weg.

Bürgermeister Klaus Schindling erstattete daraufhin den Stadtverordneten und dem anwesenden Publikum Bericht darüber, dass die Stadt Hattersheim an diesem Tage bereits drei Einheiten in Richtung Köln geschickt hatte. Dabei handelte es sich zum einen um den in Eddersheim stationierten Gerätewagen Hochwasser des Landes Hessen mit Besatzung, einen Transportwagen der städtischen Feuerwehren sowie eine Einheit des Deutschen Roten Kreuzes. Schindling wertete es als "eine gute Sache", dass man dem Marschbefehl selbstverständlich gefolgt sei. Dieser erfolgte im vorherigen Verlauf des Donnerstags, als der Hessische Innenminister Peter Beuth die Katastrophenschutzeinheiten des Landes zur Länderunterstützung in Alarmbereitschaft versetzt und eine sofortige Hilfsaktion angeordnet hatte. Nach dem Hilfsersuchen des Landes Nordrhein-Westfalen bereiteten sich zügig 600 Spezialisten aus Dutzenden hessischen Katastrophenschutzzügen für schnelle Hilfe im Nachbarland vor, die ersten Züge trafen noch taggleich in den Unwetterregionen ein. Die hessischen Einheiten unterstützten die örtlichen Kräfte vor Ort bei der Bekämpfung der Folgen von Starkregen und Hochwasser, unter anderem kamen dabei Hochleistungspumpen und Wasserrückhaltesysteme zum Einsatz. Besonders frühzeitig waren bereits vier Höhenrettungsteams der Berufsfeuerwehr Wiesbaden sowie die Bergwacht Hessen und die Polizeifliegerstaffel mit drei Hubschraubern in Rheinland-Pfalz im Einsatz, um die dortigen Rettungsmaßnahmen in der Region Eifel zu unterstützen. Aus dem Main-Taunus-Kreis wurden, koordiniert vom Amt für Brandschutz und Rettungswesen, mehr als 50 Einsatzkräfte mit zwölf Fahrzeugen auf den Weg geschickt.

Stadtverordnetenvorsteher Tannenberger wünschte im Namen der Hattersheimer Parlamentarier allen freiwilligen Helferinnen und Helfer, die sich auf den Weg nach Nordrhein-Westfalen gemacht haben, alles Gute und eine glückliche, gesunde Heimkehr.

Am Sonntag vermeldeten die Feuerwehren der Stadt Hattersheim am Main dann über Facebook, dass für die Einsatzkräfte aus Hessen der Einsatzbefehl beendet wurde und sich die Kräfte aus dem Main-Taunus-Kreis nach äußerst anstrengenden Tagen auf den Heimweg machen konnten. Die Bilanz beim Einsatz in den Überschwemmungsgebieten im Rhein-Erft-Kreis: Etwa 500 Einsatzstellen wurden abgearbeitet, 20 Menschen wurden aus Notlagen gerettet.

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