Keine ausreichende Nachfrage für Mobile Beratung

Magistrat legt Bericht zur Testphase in Okriftel und Eddersheim vor

Im September 2021 stellte der Hattersheimer Ausländerbeirat einen Prüfantrag, demzufolge der Magistrat gemeinsam mit der Hattersheimer Wohnungsbau GmbH und der Nassauischen Heimstätte prüfen sollte, ob es in Eddersheim und Okriftel Bedarf für ein Quartiersmanagement gebe. Die Stadtverordnetenversammlung verabschiedete im April 2022 diesen Prüfantrag mit der Vorgabe, dass im Rahmen einer einjährigen Testphase eine wöchentliche Telefonsprechstunde angeboten werden soll, in der eine städtische Mitarbeiterin oder ein städtischer Mitarbeiter Anliegen, Anfragen oder Wünsche aus den Stadtteilen Okriftel und Eddersheim entgegennimmt und diese, je nach Thematik, an die zuständigen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner im Rathaus weiterleitet.

Nach Ablauf eines Jahres sollte der Stadtverordnetenversammlung ein Bericht über Auswertungen und Ergebnisse vorgelegt werden, und dies ist nun zur letzten Sitzungsrunde im Juli geschehen.

Zehn Anfragen in einem Jahr

So wurde im Mai 2022 über die Presse und die städtische Homepage auf die Einrichtung der neuen telefonischen Sprechstunde an zwei Tagen wöchentlich hingewiesen. Mit dieser Aufgabe wurde ein Mitarbeiter des Fachreferats (städtischer Seniorenberater) betraut.

Außerdem wurde das neue Angebot im August 2022 mit entsprechenden Flyern beworben. Die Flyer wurden in die Briefkästen von 372 Haushalten in Okriftel und Eddersheim verteilt, heißt es im Bericht: "Die betreffenden Wohnungen befinden sich in Eigentümerschaft der Hattersheimer Wohnungsbaugesellschaft, der Nassauischen Heimstätte, der Grundstücksgesellschaft Richter sowie der Deutschen Zinshaus GmbH."

Zwischen Mai 2022 und Mai 2023 gingen insgesamt nur zehn Anfragen von vorwiegend älteren Bürgerinnen und Bürgern ein. Mal drehten sich die Anfragen um Informationen zum Rathaus oder zum Bürgerbüro „Stadtpunkt“, wie Öffnungszeiten, Kontaktdaten oder angebotene Dienstleistungen. Weiterhin wurden Informationen zum Fahrdienst zu den Seniorennachmittagen und zur COVID-19-Impfung angefragt. Auch Fragen zu anderen Einrichtungen wie dem EVIM Seniorenzentrum erreichten die neue telefonische Beratung.

"Das Angebot einer telefonischen Beratung für Anfragen aller Art richtete sich in der Hauptsache an Bürgerinnen und Bürger aus den Stadtteilen Okriftel und Eddersheim", wird im Bericht des Magistrats festgestellt. Eine messbare Reaktion in Form von vermehrten telefonischen Nachfragen bezüglich bestehender Probleme mit Behördenangelegenheiten, sozialen Notlagen, Wohnungs- oder Vermieterproblematiken sei in der Testphase nicht zu verzeichnen gewesen. "Auch die gezielte Ansprache der Mieterinnen und Mieter der Wohnungsbaugesellschaften im August 2022 steigerte die Inanspruchnahme der Telefonsprechstunde nicht."

Zudem lassen sich die zehn älteren Bürgerinnen und Bürger, die sich in den letzten Monaten mit organisatorischen Fragen gemeldet haben, nicht unmittelbar dem neuen Angebot zurechnen: "Es ist möglich, dass sich die zehn älteren Anruferinnen und Anrufer mit ihrem Anliegen in jedem Fall direkt an die Seniorenberatung, als die für sie zuständige Stelle, gewandt haben." Die inhaltliche Thematik der Anfragen lasse diese Schlussfolgerung zu, heißt es im Bericht.

Keine besondere Nachfrage erkennbar

Anhand der Testphase der telefonischen Beratung entstand nun der Eindruck, dass der vermeintliche Bedarf in Sachen Mobile Beratung in Okriftel und Eddersheim überschätzt wurde. "Im Ergebnis ist weder ein Bedarf noch eine besondere Nachfrage erkennbar, die nicht bereits durch die Fachstellen des Fachreferats (Sozial- und Wohnungsamt, Seniorenberatung) umfänglich befriedigt werden kann", so das Fazit des Magistratsberichts. "Die bislang bestehenden Angebote scheinen somit ausreichend zu sein."

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