Kunstanstifter mit Kamera

Klaus Störch erhält Auszeichnung für seine Verdienste um die Fotografie

HATTERSHEIM (idl) – Der Leiter des Hauses St. Martin am Autoberg, Facheinrichtung für Wohnungslose mit Sitz in Hattersheim, Klaus Störch wurde zum ordentlichen Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie e.V. berufen. Der Leiter der Facheinrichtung erhielt die Auszeichnung für seine großen Verdienste um die Fotografie.

 

Seit dem Jahr 1996 hat Klaus Störch vielfältige Fotografieprojekte im Haus St. Martin realisiert. Dabei ging es dem Hobbyfotografen immer darum, auf sensible Art und Weise Einblicke in die Lebenssituationen und Schicksale wohnungsloser Menschen zu geben. Ein nicht unerheblicher Teil der von Klaus Störch realisierten Ausstellungen sind Wanderausstellungen, die bereits bundesweit präsentiert wurden und dabei auf ein großes Echo stießen.
„Mir ging und geht es immer darum, den Menschen, die auf Grund ihrer ganz individuellen persönlichen Schicksale am Rand der Gesellschaft leben und leben müssen, ein Stück ihrer persönlichen Identität, wenn man so will ihres gesellschaftlichen Wertes zurück zu geben“, beschreibt der Leiter der unter Trägerschaft des Caritas-Verbandes Main-Taunus stehenden Facheinrichtung seine Motivation.
Bis dato organisierte Klaus Störch mehr als zehn Fotoausstellungen mit anderen Künstlern in den Räumlichkeiten der Facheinrichtung St. Martin am Autoberg, dazu addieren sich sechs Fotokalenderprojekte für den Caritasverband Main-Taunus. „Meine Intention als Leiter der Einrichtung war von Anfang an, ein offenes Haus zu führen, das mehr sein soll als eine Anlaufstelle für Wohnungslose. Menschen, die auf der Straße leben müssen, sind von vielem ausgeschlossen, das uns ganz selbstverständlich erscheint. Dazu gehören zum Beispiel die Begegnung und die Auseinandersetzung mit Kunst. Durch die Fotografieprojekte ermöglichen wir den Gästen unseres Haus, ihre Kreativität zu leben, geben ihnen Gestaltungsmöglichkeiten. Die Ausstellungen und Projekte, die hier vor Ort gemeinsam erarbeitet und gestaltet wurden, geben die Möglichkeit sich zu identifizieren. Nicht nur mit dem Haus St. Martin, sondern mit sich selbst, mit seinen eigenen Fähigkeiten, seiner eigenen Persönlichkeit. Und, wenn man so will, schaffen sie auch ein Stück Heimat. Ein Beispiel dafür sind die Portraitaufnahmen, die in unserem kleinen Fotostudio gemacht wurden. Die Portraitierten finden sich wieder, ihre Bilder sind im Haus aufgehängt. Bemerkenswert ist das künstlerische Potential, das immer wieder zu Tage tritt“, freut sich Diplompädagoge und „Kunstanstifter“ Klaus Störch.
Eine Einschätzung, mit der er nicht alleine steht. Die regelmäßig im Haus am Autoberg stattfindenden Ausstellungen erfreuen sich großer Beliebtheit, ob es sich nun um Fotoausstellungen, Werkschauen oder auch Lesungen handelt. „Kunst und Kultur bieten die fantastische Möglichkeit, Menschen zusammenzuführen, die sonst wahrscheinlich nie miteinander ins Gespräch kommen würden. Ich wiederhole mich da gerne noch einmal. Unsere Idee war es immer, für Begegnungen zu sorgen. Das Haus St. Martin ist ein offenes Haus, das den Dialog sucht und anbietet. Mit unseren Veranstaltungen zeigen wir es ganz deutlich. Wir gehören zu Hattersheim und möchten auf diesem Wege ein Stück zur örtlichen Kultur beitragen.“
Keine Frage, die von Klaus Störch 2005 initiierte Veranstaltungsreihe „Kunst und Kultur am Autoberg“ erleichtert Menschen am Rand der Gesellschaft den Zugang zur Kultur. Adressaten der Veranstaltungen sind aber auch Bürgerinnen und Bürger im Gemeinwesen, mit dem Ziel, Schwellenängste und Vorurteile gegenüber Wohnungslosen abzubauen. Gleiches gilt für die „kleinen hattersheimer hefte“ mit Portraits von Wohnungslosen, Aufsätzen zum Thema Armut und vielem anderen mehr, die seit einigen Jahren in loser Reihenfolge erscheinen und von Klaus Störch in Kooperation mit seinen Kollegen Frank Dußler und Martin Hofmann herausgegeben werden. Natürlich sind für 2012 bereits mehrere Projekte und Ausstellungen in Vorbereitung und Planung.
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