Eine lebenswerte Zukunft mitgestalten

Feierliche Übergabe der Abiturzeugnisse an der HBS / Abschlussfeier auch für Haupt- und Realschulklassen

Die Freude war groß für 33 Schülerinnen und Schüler der HBS über das erfolgreiche Bestehen der diesjährigen Abiturprüfungen.

Für 33 Schülerinnen und Schüler der Hattersheimer Heinrich-Böll-Schule (HBS) hatte der vergangene Freitag eine ganz besondere Bedeutung: Im Rahmen ihrer Abiturfeier durften sie auf dem Schulgelände ihr Abschlusszeugnis in Empfang nehmen. Wie schon in den beiden vorherigen Jahren fand die Feier unter freiem Himmel statt, ein weißer Pavillon sorgte für ein feierliches Ambiente, spendete angenehmen Schatten und ermöglichte so eine Zusammenkunft an der frischen Luft, was in Pandemiezeiten bekanntlich gleichbedeutend mit einer stark reduzierten Ansteckungsgefahr ist.

Grußwort des Bürgermeisters

Bürgermeister Klaus Schindling gratulierte den jungen Damen und Herren zu ihrer Hochschulreife und erinnerte sich an die Zeit zurück, als er selbst gerade sein Abitur bestanden hatte und sich die Frage stellte: "Was machst Du jetzt eigentlich?" Wer nicht gerade schon von jüngster Kindheit an einen klaren Berufswunsch in sich trägt, wird sich unweigerlich an diesem Punkt wiederfinden. Und für die Erörterung dieser Frage hatte der Bürgermeister eine Empfehlung parat, die er den Absolventinnen und Absolventen mit auf den Weg gab: Man sollte in sich hineinhorchen und überlegen, was einem Spaß macht, wo die eigenen Talente liegen und mit welchen Aufgaben und Arbeiten man sich wohlfühlt. Denn aller Voraussicht nach wird man mit dem ergriffenen Beruf eine Menge an Zeit verbringen - und da ist es sehr viel wert, wenn man morgens freudig und optimistisch zur Arbeit gehen kann. Den eigenen Beruf solle man als "grundsätzlich schöne Sache" empfinden, so Schindling, und dies ist seiner Erfahrung nach die Grundvoraussetzung für den ein oder anderen Erfolg.

Einbringen und Mitgestalten

Schulleiter Dr. Dietrich Heither rückte in seiner Ansprache zur Feier des Tages die "mittlerweile jungen Damen und Herren" in den wohlverdienten Mittelpunkt und gratulierte ihnen zum Erwerb der allgemeinen Hochschulreife. Neben den Eltern dankte Dr. Heither auch der Lehrerschaft, und insbesondere auch den Tutorinnen und Tutoren, für deren Einsatz. Diese hätten die Schülerinnen und Schüler in den vergangenen drei Oberstufenjahren stets "begleitet, geführt und vorsichtig gelenkt".

Die frisch gebackenen Abiturientinnen und Abiturienten brechen nun in wenigen Wochen auf in das Leben nach der Schule. Der Weg führt sie in eine Lehre, ein Studium, ein freiwilliges soziales Jahr oder gar auf eine große Reise. Die bekannte Welt wird damit verlassen, der Alltag ist schlagartig nicht mehr so klar fokussiert auf Schule, Familie und Heimatgemeinde. Manch einer wird diese neue Freiheit herbeisehnen, andere hingegen werden sich auch ein wenig fürchten. Beides hat Dr. Heither zufolge seine Berechtigung: Auf dem Weg zu einer lebenswerten Zukunft benötige man sowohl den Mut und den Willen, eben jene Zukunft in Angriff zu nehmen als auch Demut vor den Risiken der Gegenwart. Und die Zahl dieser Risiken ist zuletzt stark angewachsen. Von der Klimakatastrophe über die Pandemie bis hin zu einem Angriffskrieg in Europa: Es ist ungewiss, wie die Welt im Jahre 2050 aussehen wird.

Und an dieser Stelle nahm der Schulleiter die Abiturientinnen und Abiturienten in die Pflicht: Diese müssen diese neue Welt mitgestalten. Engagiert müsse man sich den zahlreichen Umweltproblemen widmen und dem Klimawandel begegnen. Und auch zwischenmenschliche Beziehungen gelte es neu zu gestalten, soziale Verwerfungen zu überwinden, so Dr. Heither. Auch die Gleichheit der Geschlechter gelte es durchzusetzen, und dies auch aus ökonomischer Sicht. Und die Notwendigkeit des Mitgestaltens endet nicht an der deutschen Grenze: Fluchtursachen seien zu bekämpfen, und man müsse eine Außen- und Sicherheitspolitik durchsetzen, die den Interessen aller Menschen dient.

Rüstzeug für all diese wichtigen Aufgaben: Die Lehrerschaft an der Heinrich-Böll-Schule war in den vergangenen Jahren stets bestrebt, die Schülerinnen und Schüler damit erfolgreich auszustatten - sowohl durch den Unterricht, als auch durch die Art und Weise des Umgangs miteinander. Dr. Dietrich Heither bedauerte an dieser Stelle ausdrücklich, dass die Corona-Pandemie hier den jungen Leuten "viel kaputt gemacht" und "vieles nicht ermöglicht" habe. Kein anderer Abitur-Jahrgang litt bislang so umfangreich unter den Auswirkungen von COVID-19; fast 2,5 Jahre der insgesamt dreijährigen Oberstufenzeit waren von der Pandemie überschattet. Und trotzdem hätten die Prüfungen nun gezeigt, dass auch diese Herausforderungen erfolgreich gemeistert wurden.

Grundsätzlich sei man an der Heinrich-Böll-Schule stets bestrebt, die anvertrauten Kinder, Jugendlichen und schließlich auch jungen Erwachsenen im Sinne einer demokratischen und sozialen Gesellschaft zu bilden. Solidarität, Nachhaltigkeit und Gemeinwohl müssen hierbei im Zentrum stehen. Den an diesem Tag geehrten jungen Menschen stünden nun alle Möglichkeiten offen. "Macht etwas daraus, macht etwas aus Euch, bringt Euch ein, gestaltet mit!" - diese Forderung gab ihnen Dr. Heither schließlich noch mit auf den Weg.

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