Mehr als 1.000 Stunden Arbeit

Viel Platz in der Schützenstraße: DRK Ortsverband steckt viel Zeit und Mühe in die neue Fahrzeughalle

Auch wenn große Arbeitseinsätze momentan nicht angesagt werden - ein paar Handgriffe sind in der neuen Halle des DRK Hattersheim immer zu erledigen.

Viel Platz in der Schützenstraße: DRK Ortsverband steckt viel Zeit und Mühe in die neue Fahrzeughalle

Seit Mitte Juli arbeiteten die Aktiven des DRK Ortsverbandes Hattersheim nun schon mit vollem Einsatz daran, ihre lang herbeigesehnte Fahrzeughalle in der Schützenstraße einsatzbereit zu machen: mehr als 1.000 Stunden lang wurde renoviert und gestrichen, geputzt und neue Einrichtung aufgebaut. Mit dem erneuten „Corona-Schub“ im Kreis wurde der Arbeitseifer nun erst einmal wieder gestoppt, weitere gemeinsame Arbeitseinsätze können zurzeit nicht stattfinden, genauso wenig wie Übungsabende, Versammlungen oder andere Vereinsveranstaltungen.

Trotzdem trafen sich am letzten Wochenende Schriftführer Peter Henkel und Bereitschaftleiter Peter Treml in der Halle – ein paar notwendige Handgriffe kann man dort immer erledigen.

„Zum ersten Mal haben wir hier dann alle unsere Fahrzeuge an einem Platz und müssen sie nicht von drei verschiedenen Stellen zusammenholen“, freuen sich die beiden trotz der krisenbedingten Unterbrechung der größeren Arbeiten dort, „hier können wir uns dann bei einem Einsatz alle treffen und gemeinsam losfahren.“ In der Halle, die früher von einem Schrotthändler benutzt wurde, finden die zwei LKW, der Krankenwagen, drei Mannschaftswagen, das große Notstromaggregat und der Kühlanhänger (beides Doppelachser) der OV Platz. „Und unser 'Schätzchen', unser erstes 'transportables Einsatzfahrzeug', können wir auch noch unterbringen“, strahlt Peter Henkel. Peter Treml stimmt mit ein in die Begeisterung: „Ja, der ist aus dem Jahr 1971 und hat noch ein FH- Kennzeichen, den haben damals die 'Ladies' der Ortsvereinigung mit zum Einsatz genommen, die Feuerwehr hat den dann angehängt“, schmunzelt er, „nicht nur weil wir schon damals eine gute Kameradschaft mit der Feuerwehr hatten, sondern auch weil die meisten 'unserer' DRK-Frauen damals mit Feuerwehrleuten verheiratet waren – da wäre was los gewesen, wenn die Männer gesagt hätten: "Wir nehmen den nicht mit!" - da wären dann zu Hause vielleicht die Nudelhölzer geschwungen worden.“ Der alte Hänger geht heute zwar nicht mehr mit in den Einsatz, aber bei anderen Veranstaltungen, wie etwa den Klassikertagen, ist er auch heute noch zu bestaunen.

Ein weiterer Pluspunkt des neuen Standorts des DRK Hattersheim ist, dass er auch über große Regale für die weitere Ausrüstung sowie einen Sozialraum mit Toilette verfügt und der OV dort auch Einsatznachberechnungen durchführen kann. „Wir behalten aber auch noch unseren Besprechungsraum und das Büro bei der Feuerwehr in der Schulstraße, den Lehrsaal dort können wir ebenso noch weiter mitbenutzen. Unsere dortige Fahrzeugbox geben wir für die Feuerwehr-Einsatzkleidung ab.“

Damit die Halle nach den Ansprüchen des DRK genutzt werden kann, waren dort bisher beinahe jeden Samstag sieben bis zehn Aktive Ortsvereinsmitglieder zugange. Zusammen hat man rundherum erst einmal alles sauber gemacht und hell gestrichen. „Als wir zum ersten Mal eine der Rolltüren aufgemacht haben, habe ich gedacht, ich schaue in ein dunkles Loch“, erinnert sich Peter Treml, wie es vorher dort ausgesehen hat, „das ging gar nicht, man muss doch beim Reinfahren sehen, ob was drin steht oder auf dem Boden liegt.“ Inzwischen haben nicht nur die betongrauen, dunklen Wände, sondern auch der damals noch dunklere Boden und die Decke einen weißen Anstrich erhalten. „Wir haben mit kleinen Gerüsten und auch mit einem Personenkorb am Gabelstabler gearbeitet, große Gerüste hätten wir nicht aufbauen können“, erzählt der Bereitschaftsleiter. Neben der Streicharbeiten musste auch die Elektroverteilung, die Beleuchtung und die Stromversorgung der Fahrzeuge neu eingerichtet werden, ebenso wurde ein neues Schwerlast-Paletten-Regal aufgebaut. „Wir sind sehr froh, dass wir bei manchen Arbeiten von in Hattersheim und Kriftel ansässigen Firmen mit Gerät und Material unterstützt worden sind", bekräftigt Peter Treml.

Obwohl das Vereinsleben der Ortsvereinigung „seit Corona Sendepause“ hat, ist das Hattersheimer DRK doch mit dem Main-Taunus-Kreis eng in Verbindung. „Es war ja mal geplant, das Flörsheimer Krankenhaus zum Corona-Zentrum im Kreis zu machen. Weil aber die erste Welle glimpflicher verlaufen ist als zunächst angenommen, ist die Idee momentan auf Eis gelegt“, erzählt Peter Treml weiter, „sonst hätten wir zur Unterstützung des Krankenhauses oder als vorgelagerter Stützpunkt, etwa im Sinne einer Triage, natürlich zur Verfügung gestanden.“ Daher sind die einzigen Corona-Auswirkungen für die OV, dass man die Treffen zum Renovieren und Bauen momentan ganz eingestellt hat. „Jetzt sollte man sich ja auch zum Feiern nur noch mit zehn Leuten treffen. Bürgermeister Schindling hat uns gebeten, dass wir auch möglichst vorsichtig sind, er braucht uns ja als gesunde Einsatzkräfte“, weiß der Bereitschaftsleiter.

Eine ziemlich spürbare Beeinträchtigung hat die Corona-Krise dennoch auch der DRK OV gebracht: „Das ist ein finanzielles Desaster“, erklären Schriftführer und Bereitschaftsleiter einmütig, „wir haben in die Arbeiten an der Halle bisher 16.000 Euro gesteckt - und unsere Einnahmen sind zurzeit gleich null.“ Dass in Coronazeiten keine Veranstaltungen durchgeführt werden, bei denen der Ortsverband zu Sanitätsdiensten angefordert wird und natürlich auch, dass man keine eigenen Veranstaltungen (etwa den immer sehr beliebten „Vatertag beim DRK“) anbieten kann, hat ein tiefes Loch in die Kasse der Ortsvereinigung hinterlassen. „Auf der anderen Seite: so hatten wir in den letzten Wochen mehr Zeit für unsere Halle, sonst wären wir sicher noch nicht so weit“, versuchen die beiden die positive Seite zu sehen.

Eigentlich wollte der Ortsverband Ende Oktober in das neue Fahrzeugdomizil umziehen. „Das wird wohl nix, das zieht sich noch nach hinten raus“, hat man erkannt. Dabei ist auch noch ein zweiter Bauabschnitt geplant, in welchem noch eine Umkleide eingebaut und eine „Hühnerleiter-Treppe" entschärft werden sollen. Aber in einem sind sich alle einig: „Wenn die Corona-Krise vorbei ist und die Zahlen es erlauben, werden wir hier ganz sicher zu einer Dankes- und Einweihungsfeier einladen.“

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