Chorgemeinschaft berichtet von ihrer ersten Probe unter freiem Himmel
Der Frust bei den Sängerinnen und Sängern der Chorgemeinschaft nach drei Monaten Corona-Zwangspause ist groß. Keine wöchentlichen Singstunden, kein gemütliches Bier im Anschluss, kein Stammtisch, und auch kein Jubiläumskonzert in Wildsachsen, kein Jahresausflug in die Rhön, kein Sommerfest, keine „Post geht ab“, kein Siedlungsfest: alles abgesagt.
Einmal wöchentlich meldete sich die Dirigentin, Hanna Serr, und schickte Stimmübungen per WhatsApp und sogar Noten für zwei neue Lieder samt der von ihr eingesungenen verschiedenen Stimmen. Aber es ist nicht jedermanns Sache, allein mit dem Handy zu üben.
So wurden die Lockerungen der Umgangsbeschränkungen mit großem Interesse verfolgt. Die vom Sängerkreis Main-Taunus und der Stadt Hattersheim vorgegebenen Bedingen für die Durchführung von Singstunden machen es fast unmöglich, im Kutschersaal zu üben. Wegen der Größe des Raumes dürfen zum Beispiel nur maximal 18 Personen im Sitzen dort üben.
Und so wurde die Idee der „Open Air“-Singstunde geboren und umgesetzt: im Innenhof des Alten Posthofs fand am Dienstag die erste Singstunde statt. Immerhin 23 Sängerinnen und Sänger erschienen zur ersten Probe, jeder – mit Mundschutz - holte sich einen Stuhl aus dem Kutschersaal und stellte ihn mit dem vorgeschriebenen Abstand auf. Und dann ging es los: Gesungen werden darf nur im Sitzen, keine Lockerungsübungen, keine Pause - alles ist etwas anders.
Die Akustik – im Freien immer ein Problem – erwies sich als erstaunlich gut unter den Schirmen. Auch der Himmel hatte sein Einsehen, der Dauerregen hörte auf und die Sonne erschien pünktlich zu Beginn der Probe. So beendeten Sängerinnen und Sänger nach einer guten Stunde sehr zufrieden das Projekt „Open Air“.
Wer sich für den Chor interessiert, kann also in der nächsten Zeit immer dienstags ab 19.45 Uhr die Proben verfolgen.