Oscarverleihung in Okriftel

Erste Damensitzung der Wilden Weiber Okriftel am vergangenen Samstag im Haus der Vereine

Die Wilden Weiber Okriftel im Glanz und Glamour der Oscarverleihung.

Glanz und Glamour gab es in Okriftel am letzten Samstag. Blickte man in den ausverkauften Saal, so konnte man glatt meinen, bei der Oscarverleihung im Dolby Theatre in Los Angeles dabei zu sein. Neben goldenen, silbernen, schwarz-glitzernden oder bunten Abendkleidern mit funkelndem Kopfschmuck, hatten einige der Zuschauerinnen sich für Filmstars entschieden. So traf man einige Mickey-Mäuse, Charlie Chaplin und Mary Poppins. So eine tolle, ausgelassene Stimmung gab es sicher bei der „echten“ Oscarverleihung noch nie, das kriegen nur die Teilnehmerinnen an den Damensitzungen im Haus der Vereine in Okriftel hin.

Die 21 Wilden Weiber Okriftel hatten sich für die erste Sitzung der Kampagne 2024 ebenfalls mächtig in Schale geworfen. Mit ihren schwarzen Kleidern mit goldenen Schärpen wirkten sie wie Filmgöttinnen.

Schon zwanzig Jahre sind die Wilden Weiber aktiv, sie veranstalteten ihre erste Kampagne im Jahr 2004. Deshalb hatten sie sich überlegt, dass es an der Zeit sei, ein paar Oscars zu verleihen und das Motto „WWO meets Hollywood – the Oscar goes to…!?“ gewählt.

Die erste Vorsitzende und Sitzungspräsidentin, Daniela Heislitz, ist schon von Anbeginn mit dabei. Alexandra Jarosch, die zweite Vorsitzende, kam etwas später zu den Wilden Weibern. Jedes Jahr gab es ein neues Motto für die Sitzungen, berichtete sie. Am coolsten fand sie „Bollywood, Japan („Im Land des Lächelns“)" und die Neon-Sitzung mit leuchtenden Kostümen und Laser- oder Schwarzlicht-Verstärkung. „Ich bin ein Faschingsmensch, ich mag es wie alles organisiert wird, es verläuft alles super strukturiert“, so erläuterte Jarosch ihre Begeisterung für die Veranstaltungen der Wilden Weiber. Tatsächlich gibt es für jede Aufgabe Verantwortliche: einen Vergnügungsausschuss, einen Kostümausschuss, Verantwortliche für die Dekoration und weitere Wilde Weiber, die sich um die Kartenbestellung kümmern. Bei den Sitzungen werden ebenfalls die Aufgaben verteilt, so übernehmen einige die Garderobe, andere begrüßen das Publikum oder kümmern sich um die Bewirtung. Beim Elferrat wechseln die Damen sich ab, so dass jede während einer Sitzung einmal auf der Bühne sitzt und Elferratsdame ist.

Das Alter der Wilden Weiber reicht von 19 bis über 70 Jahre. Für das Programm der Sitzungen ist im Wesentlichen die Sitzungspräsidentin Daniela Heislitz verantwortlich. Sie hat ein „gutes Händchen“ die richtigen Darsteller für das bunte Programm zu engagieren. Zur Finanzierung des Programms hat man sich in Mainz abgeguckt, eine „Funzelsitzung“ zu machen, das bedeutet, dass die Zuschauer Essen und Snacks mitbringen, aber Getränke im Saal kaufen. Das Konzept wird gut angenommen. „Die Gäste nehmen sogar ihren Müll wieder mit“, lobt Jarosch. Da man keinen Caterer engagiert, kann man die Einnahmen in das Programm stecken.

Der erste Oscar ging an…

...Lea Kuhn. Die junge Nachwuchs-Büttenrednerin begeisterte das Publikum mit der Schilderung der Midlife-Crisis ihres Vaters, der, nachdem er 50 geworden war, „über Nacht das Leben neu durchdacht“ hat. Lea Kuhn steht schon auf der Bühne seit sie neun Jahre alt ist. Besonders bemerkenswert sei, dass sie bei ihren im Reim vorgetragenen Schilderungen völlig ohne Blatt auskam, bemerkte Daniela Heislitz. Das war wirklich einen Oscar wert!

Alle anderen Auftritte waren nicht weniger bemerkenswert. Die Wilden Weiber hatten auf bekannte und auch neue Künstler zurückgegriffen. Die lokalen Tanzgruppen „Mixed Motion“ vom TV Okriftel, die „Candy Girls“ vom Gesangverein Liederkranz Eintracht Eddersheim und die „Diamonds“, die Mädels-Tanzgruppe des TV Okriftel, erfüllten alle Erwartungen, sowohl an die Kostüme wie auch an die Tänze. Alle brachten den Saal in Schwingung.

Aus Bad Kreuznach war die Männershowtanzgruppe „Many Monkeys“ angereist, die das zweite Mal bei den Sitzungen der WWO dabei war. Gute Bekannte sind ebenfalls die „Atzmann Tornados“ aus Heidenrod-Dickschied und die bewegten Männer des „Assenheimer Männerballetts“.

Die Unterhaltung bestand natürlich nicht nur aus Tanz. Oliver Betzer trat in diesem Jahr als Frau Härtschd auf, Hitzewallungen und Wechseljahrsbeschwerden führten zu allerhand komischen Situationen. Bäppi (Thomas Bäppler-Wolf) riss den Saal durch spaßige Geschichten und Lieder mit. „Ernst Lustig“ alias Jürgen Wiesmann war von seinem Arbeitgeber auf Fortbildung geschickt worden, sehr zum Entzücken seiner Frau. Um ein Haar hatte er fast Spaß. „Hoppes“ (Hansi Greb) und die „tolle Dolle“ (Corinna Kuhn) bereicherten ebenfalls das Programm. Jürgen Leber erzählte Geschichten als Frau Holle. Den fulminanten Abschluss bildete der Travestiekünstler Sascha Adam als „Tarabas van Luk“, genauso wie im letzten Jahr.

Musikalisch bereichert wurde die Sitzung von Holger Metschan als Alleinunterhalter. Die „Spitzebuben“, die die Sitzungen der Wilden Weiber Okriftel von Anfang an mit ihrer Musik begleitet hatten, sind in „musikalischer Rente“. Die Wilden Weiber hatten die Musiker als Dank zu Ihren Sitzungen eingeladen. Diesem war Michael Reber gefolgt, der am Samstag als einziger männlicher Gast herzlich begrüßt wurde. Er freute sich, dass er den Abend gemeinsam mit seiner Frau genießen konnte.

Nachwuchs willkommen

Es folgen noch zwei Damensitzungen, am 12. und 13. Januar, die allerdings beide schon ausverkauft sind. Diejenigen, die keine Karten mehr bekommen haben, können nur auf die nächste Kampagne hoffen und sich schon mal einen Vorgeschmack auf der Homepage der Wilden Weiber Okriftel holen.

Die Wilden Weiber selbst werden sich nach ihrem Heringsessen eine kurze Auszeit nehmen und dann schon wieder in die Planung für das nächste Jahr gehen. Hierzu trifft man sich regelmäßig einmal im Monat. Die Entscheidung für das Motto für nächstes Jahr, das von der gesamten Gruppe festgelegt wird, muss schon früh fallen. Neue Mitstreiter sind gerne gesehen. Der Spaß sei zwar immer dabei, aber die Tätigkeit sei auch mit viel Arbeit verbunden, betonte Alexandra Jarosch. Aber wahre Fastnachterinnen wird dieses sicher nicht abschrecken.

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