Rechenzentrum als Lärmschutzriegel Fortschritt im Baugebiet an der Voltastraße: e-shelter investiert weiter in Hattersheim

Fortschritt im Baugebiet an der Voltastraße: e-shelter investiert weiter in Hattersheim

Eine Klimaanlage als Hemmschuh: Eigentlich hätte das Bauprojekt an der Voltastraße längst größere Fortschritte machen sollen. Bereits 2018 wurden die Gebäude auf dem ehemaligen Wellpappe-Holfelder-Areal abgerissen, Wohnungen und Reihenhäuser für etwa 1.000 Menschen sollen dort entstehen, und ein ebenfalls neu zu errichtender Gewerberiegel sollte ursprünglich für den nötigen Schallschutz der neuen Bewohnerinnen und Bewohner sorgen.

Jedoch gibt es noch eine andere Lärmquelle, vor der die ursprünglichen Gebäude auf dem Grundstück ausreichend geschützt hatten - der angedachte Gewerbeblock wäre dazu jedoch einem Gutachten zufolge nicht imstande gewesen, trotz einer geplanten Höhe von immerhin 13 Metern: Es handelt sich dabei um eine Klimaanlage auf dem Dach der Firma Precision, und deren Betriebsgeräusche schallen munter über die Gleise hinweg, locker bis in die Voltastraße hinein. Dieses Problem galt es nun zu lösen, bevor mit dem Wohnungsbau begonnen werden kann.

An dieser Stelle kam nun die in Hattersheim mittlerweile wohlbekannte Firma e-shelter ins Spiel, der größte Rechenzentrumsbetreiber der Rhein-Main-Region. Etwa 400 Millionen Euro hat e-shelter bereits allein in den Bau ihres gewaltigen Datencampus in Hattersheim investiert, ebenfalls an der Voltastraße gelegen. Das gesamte Investitionsvolumen der Firma in Hattersheim wird in den kommenden Jahren etwa eine Milliarde Euro betragen.

Eine schnell umgesetzte Idee

Bürgermeister Klaus Schindling sah bei diesem investitionsfreudigen Partner nun eine Chance: "Mensch, wenn wir bei e-shelter anfragen und diese Platzbedarf haben sollten, dann vitalisieren wir dieses Unternehmen ja für Hattersheim umso mehr." Schnell war der Kontakt mit e-shelter hergestellt und seitens der Stadt Hattersheim fühlte man vor, ob denn Interesse bestünde.

Das war glücklicherweise der Fall, und der Anbieter von Rechenzentrumsdienstleistungen sagte schnell zu.

Diese ausgeprägte Entscheidungsfreude und Handlungsschnelligkeit seien ohnehin ein "Markenzeichen von e-shelter", so der Bürgermeister. Die gesamte Entwicklung nahm erst während der Corona-Krise ihren Lauf.

e-shelter hat mittlerweile große Teile des betreffenden Geländes aufgekauft und wird nun darauf ein Rechenzentrum mit einer Höhe von etwa 16 Metern errichten - hoch genug, um einen ausreichenden Schallschutz vor der lärmenden Klimaanlage gewährleisten zu können.

Traumhaus ersetzt Interhomes

Ausgestiegen aus dem Wohnungsbauprojekt in der Voltastraße ist mittlerweile die Interhomes AG als ursprünglicher Investor. Der Bauträger, die Kleespies Projekt Main-Taunus GmbH, entwickelt nun die geplanten Wohneinheiten an der Voltastraße gemeinsam mit dem Wohnungsbauunternehmen Traumhaus AG aus Wiesbaden.

Bürgermeister Klaus Schindling rechnet mit einem zeitnahen Baubeginn des neuen Rechenzentrums. Die Errichtung der neuen Mehrparteien- und Reihenhäuser könne zwar parallel erfolgen, bezogen werden können diese jedoch erst, sobald der neue Schallschutz gegeben ist - sprich: Sobald das neue Rechenzentrum in voller Höhe steht.

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