Rege Diskussionen auf "1. Politischer Radtour"┐in Hattersheim am Main

Parteiübergreifende Teilnahme von Politikerinnen und Politikern an Veranstaltung der ADFC Ortsgruppe

Erste Diskussionen am Start vor der Taunus Sparkasse.

Insgesamt 22 Radlerinnen und Radfahrer beteiligten sich am Montag, 25. März, an der von der Hattersheimer Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs e. V. (ADFC) Main-Taunus initiierten "Politischen Radtour". Dazu waren neben Bürgerinnen und Bürgern mit Interesse an der Förderung und Sicherheit des Radverkehrs inbesondere auch radfahrende Lokalpolitiker und -parlamentarier aller Parteien eingeladen. So waren der Stadtverordnetenvorsteher Georg Reuter (CDU), die Stadtverordneten Gerhard Neudert (CDU), Betkin Goethals und Stefan Ehrecke (Grüne), Kolja Franssen (SPD), die ehemalige Erste Stadträtin Karin Schnick (Grüne) und die Vorstandsmitglieder der SPD Hattersheim, Birgid Oertel und Volker Igstadt, sowie der FDP Hattersheim, Roman Oldenburg, mit von der Partie. Einem konstruktiven, auf praktischen Erfahrungen basierten Dialog zu Themen der Radverkehrspolitik über Parteigrenzen hinweg stand somit nichts im Wege.

Besonderes Augenmerk sollte bei der Tour auf die Probleme von Radfahrenden gelegt werden, die wegen der Mitnahme ihrer Kinder, durch gesundheitliche Einschränkungen oder aus beruflichen Gründen auf besondere, meist sperrigere Fahrradmodelle angewiesen sind. So nahmen auch zwei Senioren auf Dreirädern, zwei Lastenräder und zwei Räder mit Anhänger teil.

Sofort am Start auf dem Mosonmagyaróvár-Platz (vor der Taunus Sparkasse) entspann sich eine Diskussion wegen der für Fahrräder sehr eingeschränkten, umständlichen Möglichkeiten, sich von diesem zentralen Ort fahrend Richtung Bahnhof oder in die Frankfurter Straße zu bewegen: Durch eng belegte Parkplätze, hohe Bordsteine und die nur in eine Richtung befahrbare Hauptstraße müssen die Räder zunächst über sehr enge Fußgängerwege geschoben werden, bevor eine Fahrbahn erreicht wird.

Anschließend wurde die erste Etappe unter der Überschrift "Von der Sparkasse zum Schwimmbad" angegangen. Hierbei kamen die extrem holprige Ausführung des Fuß-/Radweges zwischen Sparkasse und Hessendamm, die kinderunfreundliche, ungekennzeichnete Querung des Karl-Eckel-Weges, die unbefestigte Oberfläche des Schwimmbadweges und die mit Anhänger schwer zu durchfahrende Umlaufsperre an der Kita "Zwergenhöhle" kontrovers zur Sprache.

In der Folgeetappe "Vom Schwimmbad Richtung Krifteler Bahnhof" kam es an der Umlaufsperre des Wickerer Weges, der als Radverbindung ausgeschildert ist, zur Nagelprobe: Würde es hier ein Durchkommen für die verschiedenen Radmodelle geben? Erstaunlicherweise konnte der Weg - wenn auch mit einiger Zeitverzögerung und der ein oder anderen Schramme an Sperrgatter und Fahrrädern - durch geschicktes Rangieren und gegenseitige Hilfe fortgesetzt werden. Insbesondere Gerhard Neudert zeigte hier, dass er nicht nur am Klavier, sondern auch auf dem Rad "sattelfest" ist.

Auf dem Weg zum nächsten Etappenziel "Südring-Treff" musste der "Eiserne Steg" über die Bahnlinie und die Frankfurter Straße bewältigt werden. Hier zeigte sich, dass die größte Herausforderung war, von der Straße "Rosengarten" im Kreuzungsbereich sicher von der Fahrbahn auf die Rampe des Steges zu gelangen. Die Überquerung selbst dagegen erwies sich als anstrengend, aber machbar.

Im Schatten des Steges ergab sich eine Diskussion über die sinnvolle Radwegeführung aus Hattersheim Richtung Sindlingen, die in dem Vorschlag mündete, den entlang der Gleise bereits vorhandenen Weg vom Schwarzbach bis zum Südring durchgehend fahrradgerecht auszubauen und dort mit einer attraktiveren Querungsmöglichkeit an den Radweg der Straße "Im Hofheimer Grund" anzubinden. Dies könnte gegenüber einer Verbreiterung des Autobergdammes eine wesentlich kostengünstigere und bei guter Ausführung nicht minder attraktive Raddirektverbindung ermöglichen.

Im weiteren Verlauf der ingesamt acht Kilometer langen Tour, die auch über den Südring-Treff, das Einkaufszentrum Untertorstraße, die Schlocker-Stiftung und den Globus-Markt führte, gab es natürlich noch etliche schwierige Passagen: Unter anderem die Querung des Hessendamms am Südringkreisverkehr und an der Frankfurter Straße, am Ende des Keltenpfads die fehlende Überleitung zum versetzt angeordneten Überweg über die viel befahrene Dürerstraße (Schulweg und Arbeitsweg für Menschen mit Behinderung) und ganz besonders die steile, mit Umlaufsperre versehene Zufahrt vom "Im Heideck" in die Unterführung der Hofheimer Straße.

Zurück am Zielort waren alle Teilnehmer um etliche Erfahrungen mit den Hattersheimer Radverkehrseinrichtungen reicher und sich einig, dass die Tour sich gelohnt hat und wiederholt werden sollte - gerne mit einem anderen Schwerpunkt, zum Beispiel Sicherheit und Platz von radelnden Kindern, und in einem der beiden anderen Stadtteile.

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