Überwältigende Vielfalt

Klassikertage mit erstmals über 3.000 Fahrzeugen rund um den Marktplatz

Noch heute trägt das Spitzenmodell des Autobauers Skoda den Namen „Superb“ – allerdings wurde das Modell „Superb 640“ nur bis 1949 in dieser nostalgischen Art gebaut.
(Fotos: A. Kreusch)

 

HATTERSHEIM (ak) – Wie für die 29. Klassikertage in Hattersheim bestellt schloss der Himmel am Abend davor seine den ganzen Freitag über ziemlich weit geöffneten Schleusen und am Samstagmorgen, 20. Mai, schon strahlte immer mehr die Sonne über der Stadt. Bis zur Nachmittagszeit zog es am Samstag immer mehr Menschen und auch immer mehr schöne, alte Autos in den Stadtpark und an den Weiher, am Sonntag war schon um die Mittagszeit dort kein Standplatz mehr zu bekommen und der Besucherstrom schob sich durch die ganze Stadtmitte.

Rund um den Marktplatz und entlang der Fußgängerzone hatte sich Hattersheim in eine „Schlemmermeile“ verwandelt, von Crêpes über Eis bis zu gegrillter Chorizo im Baguette gab es nicht nur viele Leckereien „auf die Hand“, um sie beim Bummel an den Autos vorbei zu genießen, und wer Lust hatte, konnte sich auch im Außenbereich der Gastronomie dort niederlassen und die Oldtimer (fast) alle „live“ bei der von Detlef Krehl kommentierten Einfahrt auf das Ausstellungsgelände am Weiher beobachten.

Die Vielfalt der ausgestellten Fahrzeuge war „überwältigend“, das empfand sicher nicht nur Krehl so, sondern auch die meisten der Besucher: Da gab es zwei- und vierrädrige Mustangs (die eine von Kreidler, der andere von Ford) zu bestaunen, ein ganzes Rudel „brasilianischer Wildkatzen“, Fahrzeuge der Marke Puma, war in typisch südamerikanischen Farben am Weiher zu bestaunen, Fiats kleine „Knutschkugel“, der unvergessene 500er, brummte über die Parkwege, eine „gepimpte Ente“ von Citroen strahlte silbern und ungewohnt „massig“ unter ihren nicht weniger beeindruckenden Nachbarn heraus, chromblitzende russische Limousinen beeindruckten neben ihren Tee aus einem Samowar genießenden Besitzern. Noch viel mehr solche Bilder gäbe es zu schildern, jede Szene hatte ihren ganz besonderen, eigenen Charme, die emotionale Bindung der Aussteller zu ihren Fahrzeugen war überall zu spüren.

Im Innenhof und in der Scheune des Alten Posthofes hatte der Veranstalter „scuderia Leggenda classica“ selbst einige Kostbarkeiten ausgestellt, die das Thema der diesjährigen Klassikertage „Vom Zweirad zum Automobil“ den Besuchern anschaulich vor Augen führte: Da waren die „Vorgänger-Zweiräder“ vieler späterer Auto-Hersteller zu bewundern, ebenso etwa bullige Motorräder mit Automotoren oder heute unwirklich anmutende zweirädrige Sonderanfertigungen, die von „Stehern“ gefahren wurden, um Radrennfahrern in ihrem Windschatten mehr Tempo zu ermöglichen. Gleich daneben ein Laufrad aus Holz, Fahrräder mit Holzfelgen oder aufwendigen Ledersätteln.

„Wir haben zum ersten Mal mehr als 3.000 ausgestellte Autos hier gehabt, es hat alles super gepasst, ich hatte danach an die vierzig E-Mails von Leuten, denen es sehr gut gefallen hat, und an die sechzig Telefonanrufer, die sich auch positiv geäußert haben“, freute sich der Vorsitzende der scuderia Leggenda classica, Rüdiger Blenskens, über den Erfolg der diesjährigen schönen Klassikertage, die der Verein zusammen mit der Stadt veranstaltet hatte. „Jetzt fangen schon bald die Vorgespräche mit der Hattersheimer Wirtschaftsförderung für die Jubiläumsveranstaltung im nächsten Jahr an!“ Ideen für eine besondere Gestaltung des 30-jährigen Jubiläums im Jahr 2018 habe man schon „massig“, erzählt Blenskens, was davon zu realisieren sei, hänge aber vom finanziellen Rahmen ab, in dem der Verein dabei agieren könne. Deshalb warb der Vorstand der sLc schon während der 29. Klassikertage nicht nur um Sponsoren und Spender, sondern auch um neue Mitglieder. „Wir freuen uns über jedes neue Mitglied, welches uns mit seinem Jahresbeitrag finanziell unterstützt“, bekräftigte Rüdiger Blenskens, „wir sind durchaus kein ‚elitärer' Verein, jeder, der alte Autos liebt, ist bei uns sehr willkommen, der Jahresbeitrag bei uns beträgt gerade mal 50 Euro!“

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