Untrennbar mit dem Verein verbunden

Dankeschön-Essen für Ehrenamtliche des TV Hattersheim – Silberne Nadel für Renate Winterstein

Bürgermeister Klaus Schindling, Holger Petry, Hanns Joachim Geiger, Vorsitzender des Turngaus Main-Taunus, Renate Winterstein, Hermann Astheimer, Gilda Albrecht, Gerhard Schweigert, Markus Hildebrandt, Annegrete Hillebrand und TVH-Vorsitzender Bernhard Weber (v.l.) beim gut gelungenen Dankeschön- und Ehrungsabend des TV Hattersheim.
(Foto: A. Kreusch)

HATTERSHEIM ( ak) – Am Samstag, 25 März, hatte der Turnverein Hattersheim (TVH) wieder seine ehrenamtlichen Helfer zu einem Dankeschön-Abend im Barbarahaus der Pfarrgemeinde St. Martinus eingeladen, in dessen Rahmen auch zahlreiche Jubilare für zum Teil langjährige Mitgliedschaften vom Verein und von der Stadt Hattersheim geehrt wurden. Auch ein Vertreter des Hessischen Turnverbandes war gekommen, um eine Ehrennadel zu verleihen.

TVH-Vorsitzender Bernhard Weber freute sich sichtlich, so viele Gäste im Barbarahaus begrüßen zu können, unter ihnen auch den Vorsitzenden des Turngaus Main-Taunus, Hanns Joachim Geiger, sowie Bürgermeister Klaus Schindling. Weber lobte die Vielzahl der Arbeitsstunden, welche die Ehrenamtlichen auch im letzten Jahr wieder für den Verein geleistet hatten und dankte ihnen ganz besonders dafür.

Noch bevor das reichhaltige Buffet eröffnet wurde, bat Weber Hanns Joachim Geiger als Vertreter des Hessischen Turnbundes ans Mikrofon. In einer kurzen, aber herzlichen Laudatio würdigte Geiger die besonderen Verdienste von Renate Winterstein als langjährige Übungsleiterin im TVH. „Renate Winterstein ist mit 14 Jahren in den Verein eingetreten und hat sich von Beginn ihrer Mitgliedschaft an im Verein engagiert, denn sonst könnte keine über 60 Jahre lange Übungsleitertätigkeit für den Verein zusammenkommen“, führte Geiger vor Augen, Renate Winterstein sei geradezu ein Vereinsdenkmal. Er würdigte auch, dass Renate Winterstein es verstanden hat, später auch ihre Familie an den TVH zu binden. „Frau Winterstein hat sich dem Frauenturnen gewidmet. Sie alle wissen, Turnen steht für mehr als nur Gerätturnen, und Frau Winterstein hat dies von Beginn an verinnerlicht und die Stärke der Frauen auf Gymnastik, Aerobic wie es damals hieß, und Wirbelsäulengymnastik gelenkt. Sie hat sich in den Jahren ein umfassendes Wissen in der Prävention und der ganzkörperlichen Gesunderhaltung angeeignet“, lobte Geiger, „dies drückt sich darin aus, dass sie mit dem Prädikatssiegel Pluspunkt Gesundheit/Sport pro Gesundheit ausgezeichnet worden ist. Ich freue mich daher ganz besonders, Ihnen die Silberne Nadel des Hessischen Turnverbandes zu überreichen.“

Als langjährige enge Freundin hatte auch die Zweite Vorsitzende des TVH, Irmgard Wischnewski, eine sehr persönliche Laudatio für Renate Winterstein vorbereitet, in der sie davon erzählte, dass ihre Freundin 1935 in Heidelberg geboren, „aber in Hattersheim sesshaft geworden“ sei. „Renate blickt auf eine Vereinszugehörigkeit von 67 Jahren beim TVH zurück“, berichtete Wischnewski, „sie hat in jungen Jahren schon die Gymnastik-Gruppe von Herta Seitz übernommen.“

Welchen „Riesenerfolg“ Renate Winterstein als Übungsleiterin hatte, hätte sich unter anderem darin gezeigt, dass es Übungsstunden gegeben habe, an denen bis zu 80 Frauen teilgenommen hätten. „Der Grund dafür war: bei Renate gab es immer den neuesten Trend – Aerobic war angesagt!“ Auch für verschiedene Feiern des Vereins hatte Renate Winterstein mit ihren Gruppen Tänze einstudiert, ebenso die Fastnachtsumzüge habe sie „mit großer Begeisterung mitgestaltet, jedes Jahr unter einem neuen aufregenden Motto“.

Selbst beim Lumpenball des Hattersheimer Carneval Clubs zusammen mit dem TVH war die Gruppe kostümierter Frauen um Winterstein oft eine zusätzliche Attraktion. Auch gemeinsame Städtereisen und (Nacht-)Wanderungen werden bei den Frauen des TVH immer in guter Erinnerung bleiben. Bei den Turnstunden „Wirbelsäulengymnastik“, die Renate Winterstein seit einigen Jahren wieder leitet, sei sie noch heute „immer einen Tick besser als ihre besten Teilnehmerinnen. „Und es spricht für sie, dass es eine Warteliste gibt!“

Irmgard Wischnewski wandte sich direkt an die Geehrte: „Renate – mit 82 Jahren stehst du putzmunter hier, und ohne Ermüdungserscheinung hältst du noch immer regelmäßig deine Übungsstunden, man kann es kaum glauben. Und deine Stunde beendest du immer noch mit der flotten Melodie „Twist, twist!“ – „Und das werden wir auch in Zukunft weiter so halten!“, versprach Renate Winterstein verschmitzt lachend.

Vereinsvorsitzender Bernhard Weber freute sich, im Folgenden noch weitere langjährige Vereinsmitglieder ehren zu dürfen. So überreichte er für 25 Jahre Vereinszugehörigkeit der Kinderturnwartin Gilda Albrecht Urkunde und Ehrennadel sowie einen Blumenstrauß, Gerhard Schweigert, dem „Urvater der Gründung der Judo-Abteilung“, steckte er für 40 Jahre Mitgliedschaft im TVH ebenfalls eine Ehrennadel ans Revers, zusätzlich zu einer Urkunde bekam Schweigert noch „etwas in Flaschen gepresstes“ dazu. 
Markus Hildebrandt, besser bekannt als ‚Hoeness‘, ist seit 50 Jahren als „Handball-Besessener“ Vereinsmitglied, Holger Petry seit der gleichen Zeit als „treuer Fan und Zuschauer bei Heimspielen“. Beide wurden ebenfalls mit Urkunden und Ehrennadeln ausgezeichnet und erhielten ein Weinpräsent.

Schon seit 65 Jahren ist Annegrete Hillebrand Mitglied im TVH. „Seit dem 29. Januar 1952 ist Frau Hillebrand Mitglied in unserer Abteilung Turnen, sie ist nicht nur in unserem Verein, sondern mit ihrem seit Jahrzehnten in Familientradition geführten Heimtextilien-Geschäft auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannt“, berichtete Bernhard Weber gerne.

„Hermann Astheimer ist gar schon seit 70 Jahren TVH-Mitglied und bis heute stets ein treuer Fan bei unseren Heimspielen, er versäumt so gut wie keines“, würdigte der Erste Vorsitzende des TVH die lange Vereinstreue des „Alt-Alt-Handballers“.

Auch Bürgermeister Klaus Schindling hatte im Namen der Stadt Hattersheim eine Ehrung und ein Präsent für Annegrete Hillebrand und Hermann Astheimer zu überbringen, er staunte über die vielen Jahre, die sie ihrem Verein schon die Treue hielten: „Das ist ja fast ein ganzes Leben!“, meinte Schindling zu den Jubiläen.

Die meisten der Jubilare hatten sich an einem Tisch zusammengefunden, an dem natürlich auch viele Erinnerungen an alte Zeiten ausgetauscht wurden. „Eigentlich bin ich ja schon 69 Jahre im TVH aktiv“, erzählte etwa Annegrete Hillebrand, „aber man durfte damals ja erst mit 14 Jahren Mitglied werden. Mein Onkel war Wanderwart im Turnverein, wir mussten schon als Kinder nach Langenhain zum Sportplatz laufen und dann dort unsere Runden rennen, natürlich ging es auch zu Fuß wieder heim“, erinnert sie sich schmunzelnd. Sport und Bewegung gehört seit Kindertagen zu ihrem Leben dazu: „Im Winter fahre ich immer mal Fahrrad oder walke auch schon mal um den Kirchturm, jetzt warte ich wieder auf den 1. Mai, dann macht das Schwimmbad auf – beim Schwimmen halte ich mich fit!“ Deshalb nahm sie auch gleich die Gelegenheit wahr, Bürgermeister Schindling anzusprechen: „Ich hoffe, sie erhalten uns das Freibad! Das haben mir alle aufgetragen, das soll ich Sie heute Abend fragen!“ Und Klaus Schindling antwortete offensichtlich gerne: „Das verspreche ich Ihnen!“

 

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