Wie zufrieden ist Hattersheim?

Zweite Einwohnerzufriedenheitsumfrage nach 2016: Teilnahme noch bis zum 30. September möglich

Der schnellste Weg zur Einwohnerzufriedenheitsumfrage: Direkt auf der Stadtseite der städtischen Homepage stößt man auf den dazugehörigen Button. Ein Klick, und die Umfrage kann beginnen.

Am Mittwoch der vergangenen Woche, 1. September, fielt der Startschuss zur zweiten Einwohnerzufriedenheitsumfrage der Stadt Hattersheim am Main. Vor knapp fünf Jahren, vom 3. November bis 4. September 2016, konnten sich die hiesigen Bürgerinnen und Bürger schon einmal an einer solchen Erhebung beteiligen, als Bürgermeister Klaus Schindling zu Beginn seiner Amtszeit ein Stimmungsbild innerhalb der Hattersheimer Bürgerschaft einholen wollte. Und wer bei der damalige Umfrage teilgenommen hatte, wird sich heuer garantiert schnell zurechtfinden: Die Fragen gleichen sich wie ein Ei dem anderen.

Maximal 798 Bürgerinnen und Bürger können auf einen solchen Erfahrungsschatz zurückblicken, denn das war die Anzahl der damals während des Befragungszeitraums eingereichten Fragebögen. Eine Summe, mit der man durchaus arbeiten konnte - jedoch lebten damals über 28.000 Menschen in Hattersheim; es gab also noch Luft nach oben. Im Juni 2021 wurde nun die 29.000er-Marke geknackt, so dass man eigentlich damit rechnen sollte, dass die Umfragebeteiligung diesmal nicht geringer als 2016 ausfallen wird.

Bewertung nach Schulnoten

Von den Umfrageergebnissen erhofft sich die Stadtverwaltung Hinweise darauf, in welchen Bereichen man Verbesserungen vornehmen könnte, um die Zufriedenheit der Bevölkerung mit dem Leben und Arbeiten in Hattersheim zu erhöhen.

Um dies herauszufinden, steht bei der Befragung das persönliche Wohlbefinden in verschiedenen Lebensbereichen im Fokus, von der allgemeinen Lebensqualität über die wirtschaftlichen Situation in Hattersheim bis hin zu den Themenbereichen Ökologie und Soziales. Die Bewertung läuft nach dem Schulnotensystem von 1 bis 6. Am Ende der Umfrage hat man zudem die Möglichkeit, in einem Freitextfeld Punkte zu nennen, bei denen man den größten Handlungsbedarf sieht.

Und natürlich bietet diese inhaltsgleiche Umfrage fünf Jahre nach ihrer Erstauflage auch spannende Vergleichsmöglichkeiten: Welche (Un-)Zufriedenheiten haben sich in diesem Zeitraum wie entwickelt? Hierfür lohnt es sich, einen Blick auf die damaligen Ergebnisse zu werfen.

Zufrieden mit der Lebensqualität

Zu Beginn der Umfrage wird man zunächst mit der Frage konfrontiert, wie man spontan die Lebensqualität in der Kommune beurteilt. Vor fünf Jahren waren vier Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer tatsächlich wunschlos glücklich mit ihrem Leben in Hattersheim und gaben folgerichtig die Note 1. Das Gros der Menschen hielt sich damals im weitgehend zufriedenen Bereich auf: 32 Prozent beantworteten die Frage mit "gut", 42 Prozent mit "befriedigend". Für zwei Prozent der Teilnehmer war die Lebensqualität in der Mainstadt damals offenbar nahezu unerträglich: Sie gaben eine glatte Sechs - "ungenügend".

Kontroverse Kommunalpolitik

Zur "Allgemeinen Situation" in Hattersheim zugehörig wertet die Umfrage die Teilbereiche Stadtleben, Kommunalpolitik, Stadtverwaltung und Bürgerservice. Am besten schnitt hierbei 2016 der Bürgerservice ab: Über die Hälfte der Befragten bewertete dessen Arbeit als "sehr gut" oder "gut". In Sachen Stadtverwaltung fielen 37 Prozent auf die Noten 1 und 2 und 52 Prozent auf den Bereich "befriedigend" oder "ausreichend". Als mindestens "gut" erachteten 29 Prozent der Leute die Qualität des hiesigen Stadtlebens. Und naturgemäß neigte die Bewertung der Kommunalpolitik stärker zu deutlichen Meinungen: 16 Prozent bewerteten diese als "gut" oder "sehr gut", 18 Prozent gaben die versetzungsgefährdenden Noten 5 oder 6.

Wenig Möglichkeiten zum Shoppen

Im Bereich des Ökonomischen war man vor fünf Jahren in Hattersheim vor allem mit den Einkaufsmöglichkeiten abseits des täglichen Bedarfs unzufrieden: Für Konsumartikel wie Kleidung und Elektronikgeräte bewerteten 28 Prozent der Teilnehmer das Angebot vor Ort als "mangelhaft" und 18 Prozent als "ungenügend" - in Summe fast vernichtende 46 Prozent. Das gegenteilige Bild jedoch bei Supermärkten und Drogerien: Die Optionen für den Erwerb von Waren des täglichen Bedarfs in Hattersheim werteten stolze 71 Prozent als "gut" oder "sehr gut".

Ziemlich durchwachsen sah man 2016 auch die touristische Attraktivität der Kommune: 44 Prozent sahen diese bestenfalls als "mangelhaft" an.

Den Möglichkeiten des öffentlichen Personennahverkehrs gaben damals immerhin 44 Prozent der Befragten die Noten 1 oder 2, auch dies war in diesem Kapitel der Zufriedenheitsumfrage damit ein eher positiver Ausreißer.

Große Unzufriedenheit mit der Verkehrssituation

Der Themenkomplex "Ökologie" setzt sich in der Umfrage aus sehr unterschiedlichen Punkten zusammen. Hierzu zählt unter anderem auch die Sauberkeit der Stadt, die 2016 nur von 28 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer als "gut" oder besser bewertet wurde; das Ortsbild sahen ebenfalls lediglich 30 Prozent im oberen Notendrittel.

Am zufriedensten waren die Hattersheimerinnen und Hattersheimer vor fünf Jahren mit den hiesigen Rad- und Wanderwegen: Stolze 49 Prozent fanden diese richtig gut. Auch der in Hattersheim praktizierte Umweltschutz wurde immerhin von 41 Prozent der Leute mit den Noten 1 oder 2 bewertet.

Am kritischsten sah man die Verkehrssituation in der Stadt: 16 Prozent sagten damals "mangelhaft", 12 Prozent "ungenügend". Nur 46 Prozent der Befragten erachteten diese als mindestens "befriedigend".

Durchwachsene öffentliche Sicherheit

Die meisten Teilpunkte umfasst der Fragenkomplex zur sozialen Situation. 2016 sah man die medizinische, pflegerische und schulische Versorgung als eher positiv an: 51 Prozent waren der Ansicht, dass das hiesige Netz bestehend aus niedergelassenen Ärzten und Apotheken die Noten 1 oder 2 verdient. Die Angebote für Pflegebedürftige setzten 45 Prozent der Befragten in diesen Notenbereich, bei den Schulen waren es sogar 52 Prozent im oberen Notendrittel. Und auch das Angebot an Kindergärten und Krippen kam im Bereich der beiden höchsten Noten mit in Summe 42 Prozent gut davon.

Im Kontrast dazu sah man jedoch größeren Nachholbedarf bei sonstigen Angeboten für alle Altersklassen - mit Ausnahme der Senioren: Damit waren nur schlappe sieben Prozent regelrecht unzufrieden. Im Bereich Jugendliche und Alleinstehende hingegen gaben seinerzeit jeweils 28 Prozent bestenfalls die Note 5.

Eine große Zufriedenheit herrschte 2016 bei den Hattersheimer Sportvereinen: 54 Prozent verteilten hier gerne eine Note 1 oder 2.

Die Bewertung der öffentlichen Sicherheit fiel mittelmäßig aus: 60 Prozent der Teilnehmer sahen diese als "befriedigend" oder "ausreichend" an.

Stichtag 30. September

Nun bleibt abzuwarten, wie sehr sich die Ergebnisse von 2016 heutzutage verschieben werden. Bis zum 30. September haben noch alle Hattersheimerinnen und Hattersheimer die Gelegenheit, sich an der Online-Einwohnerzufriedenheitsumfrage auf www.hattersheim.de zu beteiligen.

Wer zur Online-Teilnahme nicht über die technischen Möglichkeiten verfügt, kann sich im Rathaus Hattersheim (Im Nassauer Hof 1 – 3) einen Fragebogen abholen, auch ein Versand per Post ist möglich.

Die ausgefüllten Papier-Fragebögen können bis zum 30. September im Rathaus abgegeben, eingeworfen oder per Post zugeschickt werden.

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