„Sie selbst machen Stimmung“

Lindenplatz/Alte Kita Eddersheim: Offener Brief der IG Main-Eddersheim an den CDU-Fraktionsvorsitzenden

Die scharfe Kritik an dem Bauprojekt auf dem ehemaligen Kita-Gelände in Eddersheim lässt seitens der „Bürgerinitiative für Umweltschutz“ (BfU) und der „IG Main-Eddersheim“ nicht nach.
Anlässlich des angekündigten Abrisses des alten Kita-Gebäudes hatte sich BfU-Sprecher Frank Wolf bereits am 8. Juni schriftlich bei Hattersheims Erstem Stadtrat Karl Heinz Spengler beschwert. Wolf monierte unter anderem, dass die mit dem Abriss in Zusammenhang stehende Vollsperrung in der Bahnhofstraße lediglich über vor Ort angebrachte Schilder angekündigt worden sei: „Dies erscheint uns Bürgern wie eine Nacht- und Nebelaktion, ebenso wie die Fällung der alten Quitte auf der Löwenterrasse (Ecke Anker-/Probsteistraße).“ Der BfU-Sprecher fügte hinzu: „Nun werden wohl vollendete Tatsachen geschaffen (Abriss Kita, Abriss historische Mauer, Fällung der alten Bäume des Kindergartenparks inmitten der Vegetationszeit).“
Der Hattersheimer CDU-Fraktionsvorsitzende Michael Minnert hatte nun anlässlich eines vor zwei Wochen in der Tagespresse erschienen Artikels zum Bauprojekt an der Bahnhofstraße und der Beschwerde des BfU-Sprechers Frank Wolf in den Sozialen Medien seinerseits die Bürgerinitiative scharf kritisiert.
Darauf reagieren Urs Höhne und Jürgen Petschick von der Interessengemeinschaft Main-Eddersheim nun mit einem offenen Brief:

 

„Sehr geehrter Herr Minnert,
Sie beklagen, dass die BfU Eddersheim immer wieder mit ‚Behauptungen Stimmung machen‘ würde. Es würden nur ‚wilde Vermutungen‘ angestellt, die sich im Nachhinein immer als falsch erweisen. Sie behaupten, dass sich weder die BfU Eddersheim, noch die Interessengemeinschaft Main-Eddersheim um den von Bürgermeister Schindling geretteten Lindenplatz kümmern und dass kein Interesse am Platz selbst bestehen würde. Zu Ungunsten der katholischen Kirche, die Eigentümerin des benachbarten Kindergartengeländes ist, und zu Ungunsten des städtischen Kostenaufwands. Den von der Stadt Hattersheim vorgelegten Patenschaftsvertrag als Zugeständnis zur Lindenplatzrettung über eine regelmäßige Reinigung der Platzfläche hätte man nach wochenlanger Prüfung abgelehnt. Sie finden es schade, dass das Engagement der ‚aufrechten Lindenplatzkämpfer‘ nicht ausreicht. Sie finden es schade, dass versäumt wurde, ein ‚richtiges und gutes Zeichen zu setzen‘. Für Sie bedarf es für mehr Glaubwürdigkeit mehr als nur ‚einer Demo, bösen Leserbriefen und viel Getöse‘. Für Sie bedarf es ‚manchmal einfach ehrlichen Tuns‘.

Hierzu unsere Stellungnahme:
Es besteht nach wie vor Interesse am Lindenplatz. Wie kommen Sie darauf, das in Frage zu stellen? Zum Zeitpunkt der Lindenplatzrettung war Herr Schindling kein Bürgermeister. Das Kindergartengelände hat mit dem Lindenplatz absolut nichts zu tun. Das sind zwei verschiedene Flurstücke mit zwei verschiedenen Eigentümern mit zwei verschiedenen Nutzungen.

Richtig ist, dass Herr Schindling vorgeschlagen hatte, eine freiwillige Platzpflege durch Eddersheimer Anwohner durchführen zu lassen. Monate später wurde ein Patenschaftsvertrag von der Stadt Hattersheim vorgelegt. Es musste jedoch nicht wochenlang geprüft werden, bis sich herausstellte, dass dieser Knebelvertrag nicht zu unterzeichnen ist. Der Vertrag beinhaltete zehn Punkte. Der erste Punkt galt dem Säubern der Anlage. Die restlichen neun Punkte waren Verbote, die dem Unterzeichner galten. Mit einer freiwilligen Platzreinigung hat das nichts zu tun. Unabhängig davon kann eine Interessengemeinschaft keinen Vertrag unterzeichnen, sondern nur natürliche Personen.

Was Sie unbedingt wissen sollten: die Sache mit dem Patenschaftsvertrag ist bei einem gemeinsamen Gespräch mit Herrn Schindling am 28. April 2017 beigelegt worden. Der Vertrag ist als unsinnig beschlossen worden und hat keine Bedeutung mehr. Sie sind nicht gut informiert.

Was Sie nicht wissen können: die Fläche wird seit Erhalt des Lindenplatzes gelegentlich von Eddersheimer Anwohnern gereinigt. Das muss man aber nicht an die große Glocke hängen. Das ist für einige Eddersheimer eine bescheidene Selbstverständlichkeit. Ihre Vermutung, dass sich keiner mehr für den Lindenplatz interessiert, ist falsch. Warum ziehen Sie so bösartig über die BfU Eddersheim her? Sind Sie nicht selbst Mitglied dort?

Sie selbst machen Stimmung mit falschen Behauptungen im Namen der CDU Hattersheim. Sie selbst sind hierdurch unglaubwürdig. Sie selbst stellen wilde, böse Vermutungen an. Sie versäumen es, ein richtiges und gutes Zeichen zu setzen. Sie verbreiten hasserfüllte und hetzerische Fake News im Internet. Sie machen die Eddersheimer Lindenplatzbefürworter öffentlich lächerlich. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns das nächste Mal direkt ansprechen, bevor Sie schriftliche Äußerungen mit Unwahrheiten oder falschen Informationen verfassen. Wir klären Sie gerne auf. Grundsätzlich sind wir immer für ein freundliches Gespräch bereit.“

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