„Ein Auftrag an uns alle“

Bürgermeister Klaus Schindling hielt am Volkstrauertag eine ergreifende Rede vor dem Ehrenmal in Eddersheim

Bürgermeister Klaus Schindling rief am Volkstrauertag vor dem Ehrenmal in Eddersheim zum Eintreten für Frieden, Demokratie und Freiheit auf.
(Fotos: M. Krause)

OKRIFTEL (mpk) – Ein flammendes Plädoyer für Frieden, Freiheit und Demokratie hielt Bürgermeister Klaus Schindling am Sonntag, 18. November, im Rahmen der Gedenkstunde zum Volkstrauertag am Ehrenmal in der Eddersheimer Bahnhofstraße. Zu Beginn sorgte die Gesangverein Liederkranz-Eintracht Eddersheim am Main e. V. mit „Wirf Dein Anliegen auf den Herrn“ von Felix Mendelssohn Bartholdy für eine dem Anlass angemessene musikalische Untermalung. Die Freiwillige Feuerwehr Eddersheim übernahm die Ehrenwache.

Nach dem Gesangsvortrag hielt Bürgermeister Schindling seine Ansprache: Der Volkstrauertag sei ein Tag des Nachdenkens darüber, wie wir heute auf Krieg und Gewalt reagieren und was jeder Einzelne in einem friedlichen Europa für Freiheit und Menschlichkeit auf unserer Welt tun könne. „Wir gedenken heute der unzähligen Männer, Frauen und Kinder, die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft, von Völkermord und Rassenwahn, von Terror und Vertreibung wurden. Wir erinnern an die dunkelste Zeit der deutschen Geschichte“, so der Bürgermeister. Der Volkstrauertag sei ein Tag, an dem man den Opfern Respekt erweise und bekundet, dass man all das Leid und die Zerstörung, die vergangene Generationen erdulden mussten, niemals vergessen wolle. Ein geeigneter Moment, um sich zurückzubesinnen auf die eigenen Werte und die Wahrung der Rechte und der Würde aller Menschen.

Gegen Hass und Fremdenfeindlichkeit
Schindling verwies darauf, dass auch heute noch in anderen Teilen der Welt Krieg und Gewalt herrschen, und stellte dem gegenüber: „Wir leben hier in Frieden. Wir müssen weiterhin, Tag für Tag, an diesem Frieden arbeiten. Und alles dafür tun, dass Hass und Fremdenfeindlichkeit, dass Krieg und Terror bei uns keine Chance haben.“ Der Bürgermeister appellierte an die gekommenen Zuhörerinnen und Zuhörer: „Lassen Sie uns aufbrechen in Gedanken und in Taten. Jeder vor uns, der sich hier versammelt hat. Lassen Sie uns Gewahr werden, welch große Verantwortung wir tragen. Verantwortung für Freiheit und für Frieden. Im Großen in der Welt, wie im Kleinen. In unseren Familien, in unseren Freundes- und Bekanntenkreisen. Denn wir alle können einen so wertvollen Beitrag leisten, indem wir in unserem Umfeld immer wieder erklären und diskutieren, wie wichtig der Erhalt unserer Freiheit und unserer demokratischen Staatsform ist.“ Und in Anlehnung an ein Zitat des chinesischen Philosophen Konfuzius bat er das Publikum: „Lassen Sie uns ein Licht anzünden, statt die Dunkelheit zu verfluchen.“

Man müsse sich erheben gegen jede Form von Radikalismus und besessener Ideologie. Dies sei unsere Pflicht, in Gedenken an diejenigen, die in ihrem Engagement für Freiheit und Gerechtigkeit ihr Leben ließen. „Die Arbeit für den Frieden ist ein Auftrag an uns alle“, so der Bürgermeister, der sich beim Gesangverein Liederkranz und bei seinen Kameraden von der Freiwilligen Feuerwehr herzlich dafür bedankte, dass diese dazu beitrugen, der Gedenkstunde zum Volkstrauertag einen würdigen Rahmen zu verleihen.

Es folgte die Entfaltung des Kranzes der Stadt Hattersheim in seinen Schleifen als Symbol für das Gedenken, und mit „Bleib bei mir, Herr! Der Abend bricht herein“ von Michael Schütz setzte der Gesangverein Liederkranz-Eintracht einen passenden musikalischen Schlusspunkt, bevor sich die zur Gedenkstunde Gekommenen, beeindruckt vom gerade Erlebten, an diesem sonnigen Sonntagvormittag im November wieder in alle Richtungen zerstreuten.
 

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