Überdachte Plätze waren der Renner

Verregnetes Fischerfest trübt Vereinen und Schaustellern die Bilanz – Großer Besucherandrang am Sonntag

Kein Grund zur Furcht, Henner Rüppel – Bürgermeister Klaus Schindling kriegt das mühelos hin mit dem Einschlagen des Zapfhahnes in das erste Fass des Eddersheimer Fischerfestes.
(Fotos: A. Kreusch)

 

EDDERSHEIM (ak) – Für Hattersheims Bürgermeister Klaus Schindling war es das erste Mal, und nach eigenen Worten freute er sich darauf: am Freitag, 11. August, durfte er als Stadtoberhaupt das erste Fass Bier auf dem Eddersheimer Fischerfest anstechen. Zwar stand er dazu mit allen anderen Fischerfestbesuchern quasi „im Regen“, aber von allen Seiten wurden ihm freundlich Schirme als Schutz angeboten. Schindling bedankte sich – angesichts des Wetters – mit wenigen, aber freundlichen Worten bei allen, die aktiv an der Vorbereitung und Durchführung des Fischerfestes beteiligt waren und auch bei den Anwohnern, denen für die nächsten Tage zum 35. Mal „ein Leben auf dem Festplatz“ bevorsteht. „Trotz des Wetters – ich verspreche euch allen, das wird ein richtig cooles Fest“, lachte der Bürgermeister, sich bei den nicht gerade sommerlichen Temperaturen der Doppeldeutigkeit seiner Worte durchaus bewusst.

Klaus Schindling freute sich, nicht nur den Hattersheimer Stadtverordnetenvorsteher Günter Tannenberger und den Ersten Stadtrat Karl Heinz Spengler, sondern auch den Bundestagsabgeordneten Professor Dr. Heinz Riesenhuber sowie den neuen CDU-Kandidaten für den Bundestag, Norbert Altenkamp, auf dem Fischerfest begrüßen zu dürfen. Später hieß er auch die SPD-Bundestagskandidatin Ilja-Kristin Seewald sowie Staatsminister Axel Wintermeyer und Landrat Michael Cyriax auf dem Traditionsfest willkommen. Für viele Hattersheimer Kommunalpolitiker ist das Fest natürlich auch eine gern besuchte „Pflichtveranstaltung“, schon zur Eröffnung waren alle Parteien durch Vorsitzende und Magistratsmitglieder gut vertreten.

Mit einem professionellen, lässig-leichten Schlag ließ Schindling bald ohne Probleme das Bier aus dem Fass in den vom Vereinsringvorsitzenden Henner Rüppel bereit gehaltenen Krug fließen, selbstverständlich wurde der Inhalt des ersten Fasses auch in diesem Jahr wieder als Freibier unter den Anwesenden verteilt.

Leider hielt die dabei aufgekommene Feststimmung wegen des Regens und der nicht gerade sommerlichen Temperaturen am Freitagabend bei viele Gästen nicht so lange vor, wie unter normalen „Fischerfest-Umständen“, viele Tische und Bänke – nicht nur die ohne Überdachung – blieben an diesem Abend leer. Für die gastgebenden Vereine, aber auch für die Schausteller blieb nicht viel zu tun, große Umsätze konnten nicht gemacht werden.

Auch wenn der Samstag sich zunächst etwas freundlicher und trockener anließ – am Nachmittag setzte doch wieder Regen ein und die Temperaturen wollten sich einfach nicht auf Sommer-Niveau begeben. Kein Wunder also, dass auch an diesem Tag wohl einige Fischerfestfreunde das kuschelige Sofa zu Hause einem Besuch am Eddersheimer Mainufer vorzogen. Dennoch ließen sich die Vereinsmitglieder, die dort ihre Standdienste taten, die gute Laune nicht verderben: Man hatte die Menge der einzukaufenden Lebensmittel und Getränke eben in guter Voraussicht vorher schon entsprechend reduziert und feierte auch ohne viele Besucher. „Wir waren bis 1.30 Uhr am Samstagmorgen an unserem Stand“ war etwa aus Kreisen des Gesangvereins Liederkranz zu hören – der allerdings wohl auch wegen seiner größtenteils mit Pavillons geschützten Sitzplätze einer der Anlaufpunkte war, den viele Besucher auch bei Regen ansteuerten.

Auch der Auftritt der Band „Ruhestörung“ der EVIM-Behindertenhilfe und die anschließende Rock- und Pop-Performance von „Flashback“ zogen genauso wie die Wrestling-Show „Staustufen-Battle“ ihre Fans auf das Fischerfest.

Als ob Wettergott Petrus seine Versäumnisse vom Freitag und Samstag am Sonntag wieder gut machen wollte, präsentierte sich das Fischerfest an diesem Tag wieder von seiner schönsten Seite: Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel und Temperaturen, wie sie im Sommer üblich sind, lockten dann endlich die Besucher auf das Fest. Sowohl beim Frühschoppen mit den „Wonderfrolleins“ als auch beim traditionellen Fischerstechen konnte, wer wollte, in der Sonne schmoren, und auch ein Gang über die Festmeile am Main mit Fahrgeschäften vom Autoscooter bis zur großen Hüpfburg, mit Ponyreiten und Cocktails, Backfisch, Langosch, Flammkuchen und vielem mehr machte sicher jedem Besucher bei sommerlichen Temperaturen deutlich mehr Spaß. Mit einer schwungvollen „Partytime“ des Duos „TwinSet“ ging schließlich das 35. Eddersheimer Fischerfest einem doch recht versöhnlichen Ende zu.

 

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