Bis auf weiteres geschlossen Corona-Pandemie verhindert vorerst die Öffnung der Schwimmbäder in Hattersheim und Kriftel

Öffnet in diesem Jahr nicht am 1. Mai und bleibt womöglich ganzjährig geschlossen: Das Hattersheimer Freibad.

Corona-Pandemie verhindert vorerst die Öffnung der Schwimmbäder in Hattersheim und Kriftel

So langsam rückt der 1. Mai näher und damit der klassische Termin für den Startschuss zur alljährlichen Freibadsaison. Doch in diesem Jahr ist bekanntlich alles anders: Die Coronavirus-Pandemie bestimmt den Alltag, und zu deren Bekämpfung notwendige Verordnungen schränken das öffentliche Leben stark ein. Derzeit gilt noch das Kontaktverbot, vorerst bis zum 3. Mai. Die von der Bundes- und Landesregierung vorgenommene Einschätzung der aktuellen Lage (Stand 15. April) führte zwar zu ersten vorsichtigen Lockerungen in Einzelbereichen. Unberührt von der neuesten Entwicklung bleibt aber die Schließung von öffentlichen und privaten Schwimmbädern. Damit ist an eine Schwimmbadöffnung zum 1. Mai natürlich auch im Main-Taunus-Kreis nicht zu denken. Doch wie sieht es danach mittel- und langfristig aus?

Der Hattersheimer Bürgermeister Klaus Schindling verweist auf eben jenes Kontaktverbot, sprich: Derzeit dürfen sich nur maximal zwei Leute aus unterschiedlichen Haushalten in einem Abstand von mindestens 1,5 Metern gemeinsam treffen. Eine Verlängerung dieser Verordnung über den 3. Mai hinaus ist alles andere als unwahrscheinlich, und hinzu kommt noch das in der vergangenen Woche ausgesprochene Verbot aller Großveranstaltungen bis mindestens zum 31. August.

Definition von Großveranstaltungen

Nun stellt sich die Frage, wie der Begriff "Großveranstaltung" genau zu definieren ist. Schindling berichtet, dass sich im Hessischen Städte- und Gemeindebund e. V. (HSGB) derzeit der Trend abzeichne, in diesem Zusammenhang alle Veranstaltungen mit einer Teilnehmerzahl von über 100 Menschen als vorläufig verboten anzusehen. Für Schwimmbadbesucher würde das bedeuten: Die Freibadsaison 2020 fällt aus.

Klaus Schindling hält auch nichts von vagen Denkmodellen, die mit viel Fantasie und Kreativität irgendwie doch zumindest teilweise eine Öffnung der Schwimmbäder unter strengen Regeln möglich machen sollen - und eigentlich nur falsche Hoffnungen wecken. Eine hypothetische Beschränkung der Besucherzahlen würde zum Beispiel auch nicht verhindern, dass sich die Menschen an der Einlasskontrolle, in der Umkleide oder auf der Toilette zu nahe kommen. Diese "Flaschenhälse" bestehen weitgehend unabhängig von der Besucherzahl und würden zwangsläufig Verstöße gegen ein verordnetes Kontaktverbot mit sich bringen.

Doch dies ist freilich noch längst nicht beschlossene Sache. Es zeigt nur, wohin derzeit gedacht wird - und es erklärt die Zurückhaltung bei Bekanntmachungen zur derzeitigen Schwimmbadsituation.

Die Bürgermeister des Main-Taunus-Kreises stehen laufend in engem Kontakt untereinander, und man verständigte sich darauf, die mögliche Öffnung der Bäder vorerst auf unbestimmte Zeit zu verschieben - bis eben eine entsprechende Verordnung der Landesregierung für eine verbindliche Klarheit sorgt.

Ähnlich verhalte es sich derzeit auch mit Volksfesten und ähnlichen Traditionsveranstaltungen. Noch steht nicht endgültig fest, wie man den Begriff "Großveranstaltung" in den nächsten Monaten interpretieren wird. Aber wenn man sich die aktuelle Pandemie-Situation genau anschaut und sich dem Thema mit einer angemessenen Nüchternheit und dem nötigen Weitblick nähert, wird schnell klar, dass so schnell nicht mit einer umfassenden Rückkehr zur Normalität zu rechnen sein dürfte. Deshalb werden beispielsweise auch in Hinblick auf Feste wie zum Beispiel den Wäldchestag Schausteller und Betreiber derzeit davor gewarnt, vorschnell Verträge zu schließen oder kostspielige Vorbereitungen zu treffen. Zu ungewiss ist die nahe Zukunft, zu unwahrscheinlich ist eine baldige Rückkehr zur normalen ungezwungenen Freizeitgestaltung in der Öffentlichkeit.

Aus all diesen Gründen wurden in Hattersheim bislang noch keine Maßnahmen zu einer möglichen Eröffnung der diesjährigen Freibadsaison getroffen.

Auch das Parkbad bleibt geschlossen

In Kriftel rechnet man ebenfalls nicht mit einer zeitnah bevorstehenden Öffnung des Parkbads: „Die Vorbereitungen zur Eröffnung des beliebten Freibades sind, soweit dies ohne externe Dienstleister möglich war, fast abgeschlossen“, teilt der zuständige Fachbereichsleiter Tobias Guldner mit. „Doch selbst wenn bei der für Ende April angekündigten Neueinschätzung der Corona-Lage oder bei einem weiteren Folgetermin die Öffnung der Schwimmbäder als verantwortbar angesehen würde, wird noch eine Vorlaufzeit von zehn bis 14 Tagen benötigt, um das Parkbad für die Gäste zu öffnen.“

Aus diesem Grund hat auch die Gemeinde Kriftel den Saisonstart auf unbestimmte Zeit verschoben.

Die Entscheidung über den Beginn der Badesaison folgt ausschließlich auf Grundlage der Verordnungen des Landes Hessen. Bürgermeister Christian Seitz: „Gerne würden wir für unsere Parkbadfreunde konkreter werden. Aber wir bitten um Verständnis, dass wir momentan nur sehr kurzfristig planen können, um die Gesundheit von Gästen und Personal zu schützen - damit es ein gesundes Wiedersehen in unserem schönen Parkbad geben kann.”

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