Hessenliga: FC Eddersheim – Eintracht Stadtallendorf 1:2 (0:1)
Es ist wie verhext! Gegen den Hessenliga-Spitzenreiter Eintracht Stadtallendorf kann der Verfolger FC Eddersheim einfach nicht gewinnen. Im letzten Spiel des Jahres – die Winterpause endet erst am 1. März – verlor die Staustufenelf zum zweiten Mal innerhalb einer Woche total unglücklich und unverdient. Vor rund 750 Zuschauern auf dem Eddersheimer Sportplatz stand am Ende eine 1:2 (0:1)-Heimniederlage gegen die Osthessen, die wie schon im ersten Spiel in der Nachspielzeit durch "FCE-Schreckgespenst" Vogt den Siegtreffer markieren konnten.
Zuvor standen die drückend überlegenen Gastgeber mehrmals vor dem eigenen Siegtreffer, so auch bei der alles entscheidenden Szene in der Nachspielzeit. Der Gast, von rund 120 Fans begleitet, konterte eiskalt und Dauertorschütze Vogt traf aus kurzer Entfernung unhaltbar für Miletic zum späten Dreier für die Eintracht. Die hat nun durch die beiden Siege plötzlich schon fünf Punkte Vorsprung vor dem Zweiten Eddersheim, der nun noch 13 Spiele Zeit hat, den Rückstand zu kompensieren.
„Fußballerisch war Eddersheim klar besser, aber so ist das nun Mal im Fußball“, resümierte Gästetrainer Dragan Sicaja nach dem „Duselsieg“. „Die bitterste und unnötigste Niederlage in meiner Amtszeit beim FCE. Die Jungs sind für ihre ausgezeichnete Leistung und der tollen Energie nicht belohnt worden“, war FCE-Coach Rouven Leopold noch lange Zeit nach der Pressekonferenz total niedergeschlagen. Zumal nun auch Verfolger Hessen Kassel, das „Team der Stunde“ in der Hessenliga, bis auf zwei Punkte herangekommen ist. Der Vierte Fulda ist auch in Reichweite, mit lediglich vier Punkten Rückstand zum FCE.
Die Hausherren hatten in der ersten etwas „müden“ Halbzeit schon ein leichtes Übergewicht, aber den Treffer zum 1:0 verzeichnete das destruktive Allendorf, nach einem Konter mit einem sehenswerten Fallrückzieher (41.). Im Gegenzug traf Philipps nach einem Freistoß nur die Latte, so ging es unter der Regie von Schiedsrichter Wlodarcz (Bebra) mit der glücklichen Führung der Gäste zum Pausentee.
In der zweiten Halbzeit verstärkte Eddersheim den Druck, spielte sich Chance um Chance heraus. Entweder scheiterte man am eigenen Unvermögen oder an Gästekeeper Olujc oder am Metall. Philipps, der den entscheidenden Fehlpass vor dem Gästetreffer in der Nachspielzeit gab, verpasste den Ausgleich. Dann auch einmal Glück für die Gastgeber, als Nolte nur hauchdünn mit dem möglichen 0:2 die Vorentscheidung verpasste. Krause und Wade kamen nun als frische Kräfte beim FCE, das sollte Auswirkungen haben. Akbulut bediente Krause gut zehn Minuten vor dem Ende mit einem Musterpass, der ins untere rechte Eck zum längst überfälligen 1:1 traf. Akbulut konnte aber erneut nicht treffen, verlor damit das Duell mit Vogt zum zweiten Mal in nur einer Woche.
Dann kam die unglückselige Nachspielzeit, in der der Regionalliga-Absteiger und mögliche Rückkehrer in die Viertklassigkeit erneut mit Glücksgöttin Fortuna liebäugelte. Experten erwarten nun primär einen Zweikampf um den Titel und den zweiten Platz (den noch der FCE besitzt) zwischen den nordhessischen Spitzenteams Eintracht Stadtallendorf und Hessen Kassel, wobei derzeit Kassel die bessere Form aufweist. Eddersheim wird weiter mitmischen, der Außenseiter hat schließlich nichts zu verlieren. Ob überhaupt im Fall aller Fälle ein Aufstieg wirtschaftlich zu bewerkstelligen wäre, steht nach wie vor in den Sternen.
Der FC Eddersheim spielte mit: Miletic; Topcu, Lang, Finger, F. Rottenau (68. Krause), Hilser, Philipps, Henrich, Dechert, N. Rottenau (79. Wade), Akbulut.