In diesem Jahr gab es zwei „Jahresgespräche“ mit Vertretern des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Hofheim/Eppstein/Kriftel: Schon Ende Mai hatten sich Bürgermeister Christian Seitz, der Erste Beigeordnete Martin Mohr, Ordnungsamtsleiter Volker Kaufmann und seine Stellvertreterin Alicia Seeharsch mit dem Ersten Sprecher des ADFC, Dr. Holger Küst und Kassenwart Florian Schwerteck zum Erfahrungsaustausch in Sachen Radverkehr getroffen. Das Treffen im Vorjahr hatte terminbedingt verschoben werden müssen. Trotzdem setzte man sich nun vergangene Woche noch einmal zum traditionellen Herbst-/Wintertermin zusammen. „Wir sind immer interessiert an konstruktiver Kritik“, so der Bürgermeister. Er bedankte sich bei Dr. Holger Küst für die gute Zusammenarbeit. Dieser wiederum ist froh, dass sich die Gemeindeverwaltung für die Belange der Radfahrerinnen und Radfahrer interessiert - auch wenn nicht alle Wünsche direkt umgesetzt werden können.
Bürgermeister Seitz blickte zunächst kurz auf die Aktion „Stadtradeln“ zurück, an dem sich Kriftel im August/September zum dritten Mal beteiligt hat: Drei Wochen lang konnten Kilometer gesammelt werden. Sei es auf dem Weg zur Arbeit, zum Einkaufen oder in der Freizeit: Als Kommune sollten möglichst viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, jeder Kilometer zählte und musste online registriert werden. Die Erfolgsbilanz: 82 aktive Radelnde in 12 Teams haben in 1.369 registrierten Fahrten insgesamt 16.999 Kilometer per Rad gesammelt.
Dr. Küst wies im Anschluss noch einmal darauf hin, dass Radfahrinnen und Radfahrer regelmäßig an Engstellen zum Beispiel in der Kirchstraße von Kfz-Nutzerinnen und -Nutzern bedrängt werden – obwohl hier der vorgeschriebene Sicherheitsabstand zu Radfahrerinnen und Radfahrern von 1,50 Metern zwingend erforderlich ist. Thema des Gesprächs war auch wieder die Wiesbadener Straße, auf der sich Radfahrerinnen und Radfahrer nach wie vor nicht sicher fühlen: Ein Abschnitt der Wiesbadener Straße sowie die Parkstraße wurden als „Fahrradstraße“ ausgeschildert. Im Zufahrtbereich von der Kapellenstraße in die Parkstraße und in die Wiesbadener Straße macht je ein Piktogramm auf der Fahrbahn die Neuerung deutlich. Abgebildet ist ein weißes Fahrrad in einem blauen Kreis.
Er wisse, dass hier von vielen Autofahrerinnen und Autofahrern weiterhin zu schnell gefahren werde, so Seitz: „Deswegen führen wir hier regelmäßig Tempomessungen und Kontrollen der Anwohnerzone durch.“ Die Ordnungspolizei schaue vermehrt nach dem Rechten und spreche Verkehrsteilnehmer direkt an. Martin Mohr informierte zum Abschluss noch über den Sachstand beim Projekt des überörtlichen Radschnellwegs zwischen Wiesbaden und Frankfurt (FRM3). Alle Teilnehmer stimmten bei der Einschätzung überein, dass nach den derzeitigen Umsetzungsplänen die Kosten für Planung und Bau zu einem großen Teil auf die Kommunen abgewälzt werden sollen, was für die kleinen Kommunen eine Überforderung darstellt.
Kommentare