Über viele Jahre hinweg veranstaltete die Hochheimer Wehr zur jährlichen Feier ihrer Vereinsgründung, dem Stiftungsfest, einen Feuerwehrball in der Hochheimer Stadtsporthalle. Die Durchführung der Veranstaltung wurde jedoch von Jahr zu Jahr schwieriger, so dass die Wehr seit nunmehr drei Jahren auf die große Tanzveranstaltung verzichtet und im Rahmen einer kleineren, vereinsinternen Veranstaltung, an die Geburtsstunde der Hochheimer Wehr erinnert.
Doch nicht der Rückblick auf vergangene Zeiten oder das vergangene Jahr sollte bei einer solchen Veranstaltung im Mittelpunkt stehen, wie Wehrführer Thomas Bitz in seiner Begrüßungsansprache betonte, denn darüber werde leicht der Blick in die Zukunft vergessen. Vor allem dann, wenn man mit der gegenwärtigen Situation zufrieden sein könne, und dass sei im Moment der Fall. Denn die Stadt Hochheim, der vom Gesetzgeber die Verantwortung für den örtlichen Brandschutz übertragen ist, nimmt diese Verantwortung ernst und die Verantwortlichen haben hier in den vergangenen Jahren sehr umsichtig gehandelt und entschieden, so Bitz. Die Ausstattung und Ausrüstung der Wehr sei gut, aber die personelle Situation werde auch in Hochheim zunehmend schwieriger und hierauf müsse für die Zukunft ein besonderes Augenmerk gelegt werden. Aktiv wird man in Zukunft an das Thema herangehen müssen, um neue Mitglieder für die Einsatzabteilung zu gewinnen. Dabei dürfen auch bisher weniger stark vertretene Gruppen, beispielsweise Frauen oder Mitbürger mit ausländischer Herkunft, nicht aus den Augen verloren werden. Dies seien die Probleme der Zukunft, die man angehen müsse und Bitz zeigte sich zuversichtlich, dass man auch hier mit der Politik und Verwaltung schnell eine gemeinsame Basis finden kann, denn auch bei den politischen Parteien habe man ja ganz ähnliche Nachwuchsprobleme.
Im Anschluss an die Begrüßungsansprache dankte Bügermeisterin Angelika Munck im Namen des Magistrates, der Stadtverordnetenversammlung und der Verwaltung den Feuerwehrmitgliedern für ihre Arbeit im vergangenen Jahr und sicherte die Unterstützung bei den Bemühungen für die Gewinnung weiterer Einsatzkräfte zu.
Nach den offiziellen Ansprachen folgten die Ernennungen sowie Ehrungen von langjährigen und verdienten Mitgliedern der Wehr.
Den Anfang machte Michael Sixt, der als Stadtjugendfeuerwehrwart die Feuerwehrmänner Stefan Pfitzner und Markus Wirschinger zu Jugendgruppenleitern ernennen konnte. Beide unterstützen den auf der Jahreshauptversammlung gewählten Hochheimer Jugendwart Daniel Knochenhauer bei seiner Arbeit und arbeiten aktiv in der Ausbildung und Betreuung der Jugendfeuerwehr mit.
In seiner Funktion als Kreisbrandmeister konnte der Hochheimer Stadtbrandinspektor Frank Schuhmacher anschließend die Floriansmedaille der Hessischen Jugendfeuerwehr an Christoph Schindler überreichen, der sein Amt als Stadtjugendfeuerwehrwart nach 10 Jahren abgegeben hat und künftig als stellvertretender Stadtbrandinspektor agieren wird.
Gleich viermal konnte Schuhmacher anschließend das goldene Ehrenkreuz des Nassauischen Feuerwehrverbandes verleihen: Sebastian Siegfried, Hans Bitz, Andreas Koppe und Martin Müller hatten bei den jüngsten Wahlen auf der Jahreshauptversammlung im Februar nicht mehr für eine Wiederwahl kandidiert und sind damit nach langen Jahren aus dem Wehrausschuss ausgeschieden. Sebastian Siegfried und Hans Bitz hatten 40 Jahre lang, Andreas Koppe 30 Jahre lang aktiv in der Wehr- und Vereinsführung der Hochheimer Feuerwehr mitgearbeitet. Martin Müller erhielt seine Auszeichnung für 10 Jahre Mitarbeit im Wehrausschuss, in denen er fünf Jahre lang auch noch als Stellvertretender Stadtbrandinspektor und Zweiter Vorsitzender tätig war. Aus dem Vorstand verabschiedet wurde auch Martin Eden, der 5 Jahre lang im Führungsgremium mitgewirkt hatte und ebenfalls nicht mehr kandidierte.
Zwei besondere Jubiläen bildeten den Höhepunkt der Ehrungen: Richard Christ, selbst viele Jahre lang aktives Mitglied in der Einsatzabteilung der Hochheimer Feuerwehr, konnte für 50 Jahre Vereinszugehörigkeit geehrt werden.
Und sogar 65 Jahre Vereinszugehörigkeit sind bei Franz Hück zu verzeichnen, der bei dem Sektempfang jedoch leider nicht anwesend sein konnte. 65 Jahre, das bedeutet, dass Franz Hück die Hälfte der gesamten Vereinsgeschichte mit begleitet und über viele Jahre hinweg sogar mit geprägt hat, betonte Vorsitzender Bitz in seinen Dankesworten.
Zum Abschluss des offiziellen Teils ergriff dann noch einmal Bürgermeisterin Angelika Munck das Wort, die nach den jüngsten Wahlen zur Wehrführung noch eine Reihe von Entlassungen und Ernennungen durchzuführen hatte. Martin Müller, der nicht mehr für seine Ämter kandidiert hatte, wurde offiziell als stellvertretender Stadtbrandinspektor entlassen. Zum neuen, Stellvertretenden Stadtbrandinspektor und Stellvertretenden Wehrführer wurde Christoph Schindler ernannt und vereidigt. Für weitere fünf Jahre Amtszeit erhielten Stadtbrandinspektor Frank Schuhmacher und Wehrführer Thomas Bitz ihre Ernennungsurkunden.