Bezirksoberliga: Ober-Eschbach - HSG Hochheim/Wicker 24:29 (12:13)
Das tat gut! Das Bezirksoberligateam der HSG Hochheim/Wicker angelte sich nach fünf erfolglosen Anläufen zu Gast bei der TSG Ober-Eschbach endlich mal wieder einen Sieg. Die personell gebeutelten Weinstädtehandballer, die erneut mit lediglich acht Feldspielern antraten, blieben trotz der wenigen Wechselmöglichkeiten in Halbzeit zwei konstant und sicherten verdient einen 29:24-Auswärtssieg. „Diese Punkte waren nach den Niederlagen zuvor wichtig für uns. Es ist unter den aktuellen Umständen nicht einfach, aber wir haben bei der TSG das Beste aus unserer Situation gemacht“, freute sich HSG-Trainer Martin Reuter über den jüngsten Erfolg.
Die Wahrscheinlichkeit für einen Sieg der „Riesling-Gilde“ hätte man besonders in der ersten Viertelstunde der Partie jedoch als eher niedrig bemessen. Die Gäste kamen nicht richtig in die Gänge und sahen sich in der 17. Minute mit einem 4:8-Rückstand konfrontiert. Angesichts der äußerst dünn besetzten Bank ließ sich über die taktische Schiene wenig verändern bei den „HoWis“, was es auch für einen erfahrenen Mann wie Martin Reuter schwer machte. Der ehemalige Bundesligaprofi nahm es mit einer Portion Humor: „Das lässt mir nicht so viele Optionen, Fehler zu machen. Am Ende hätte ich vielleicht gerade die Spieler herausgenommen, die danach für den Aufschwung sorgten.“
Tatsächlich steigerten sich die HSG-Akteure in der Folgezeit, bekamen Ober-Eschbach zunehmend besser in den Griff und stellten relativ schnell den Anschluss her. Sieben Minuten vor der Pause fiel bereits der Ausgleich und auch die erste Führung des Weinstädteverbunds durch Matthias Ochs (11:10 / 26.) ließ nicht lange auf sich warten. Mit dem knappen Vorsprung ging es schließlich auch in die Kabine – nach dem verpatzten Start mehr als nur Schadensbegrenzung aus Sicht der Gastmannschaft.
Die zweite Halbzeit läutete Neuzugang Yvo Heinen für die HSG Hochheim/Wicker ein, der erst in der Winterpause von den Bad Homburger Gastgebern zu den Weinstädtern zurückgekehrt war. Danach blieb das Geschehen eine Weile lang eng umkämpft, bis die Defensivabteilung der Gäste um den gut aufgelegten Keeper Steve Podesta ab der 40. Minute äußerst sicher stand. Das Reuter-Aufgebot eroberte dadurch mehrfach den Ball und nutzte die Konterchancen zu einer vorentscheidenden 24:18-Führung (48.).
In der Schlussphase stürmten die Hausherren noch einmal gegen die drohende Niederlage an und verkürzten auf drei Treffer. Davon ließen sich die „HoWis“ allerdings nicht mehr aus der Ruhe bringen und brachten den Sieg mit zwei aufeinanderfolgenden Toren unter Dach und Fach. „Ein großes Lob an die Mannschaft dafür, wie sie sich hier reingekniet und nach schwierigem Beginn noch die zwei Punkte geholt hat“, so der HSG-Coach.
Jetzt steht das Derby gegen die TSG Eddersheim auf dem Programm. Die HSG Hochheim/Wicker hat nach dem klar verlorenen Hinspiel (22:30) eigentlich etwas gutzumachen, bräuchte dafür aber höchstwahrscheinlich eine vollere Bank, um gegen den starken Konkurrenten von der Staustufe zu bestehen. „Wir müssen schauen, ob wir jemanden aus der zweiten Mannschaft hochziehen oder anderweitig noch Verstärkungen akquirieren können. Unsere verbliebenen Akteure haben zwar durch die Bank weg eine gute Qualität, aber gegen Eddersheim brauchen wir in vielerlei Hinsicht mehr Möglichkeiten, wenn wir das Derby erfolgreich abschließen wollen“, sagte Martin Reuter vor dem Aufeinandertreffen am Samstag (19 Uhr) in der Hochheimer Georg-Hofmann-Halle.
Es spielten: Steinke, Podesta; Fuchs (7), Ochs (6), Heinen (5), Mihalj (3), Oliveira (3), Hacker (2), Helbig (2), Lühmann (1).