Henni Nachtsheim und Michael Apitz waren anlässlich des Jubiläums "100 Jahre Handball" der TuS Kriftel mit ihrem Programm „Adlerträger“ am Freitag, 20. Oktober, in der Kleinen Schwarzbachhalle zu Gast.
Eigentlich können alle Handballer auch Fußballspielen. Zu jedem Trainingsprogramm gehört gerade zum Warmmachen dazu, schnell eine Runde zu kicken. Also beschäftigen sich die Handballer schon auch mit dem etwas größeren Spielgerät. Aber nicht nur das, in jedem Zuschauer steckt natürlich auch ein Fußballexperte, so dass das Fachsimpeln gerade beim größten Verein der Region gang und gäbe ist.
Das haben sich die Verantwortlichen der Abteilung Handball zunutze gemacht und anlässlich der 100 Jahre Handball bei der TuS in Kriftel Henni Nachtsheim und Michael Apitz eingeladen, um mit ihrem Programm „Adlerträger“ das Fachsimpeln und das Bekanntmachen mit der Geschichte von Eintracht Frankfurt auf ein ganz neues Niveau zu heben. „Bücher zur Eintracht gibt es genug. Wir wollten die Geschichte des Fußballs auf eine neue und besondere Art präsentieren“, so der Zeichner der Eintracht Karikaturen, Michael Apitz. Und Henni Nachtsheim ergänzt: „Wer mit der Eintracht lebt, der hat hunderte Erinnerungen. Die wollen wir lebendig machen. So wie damals am 29. Mai 1992 meine an das Übersteiger Tor von Jan-Aage Fjörtoft, das die Eintracht vor dem Abstieg bewahrte. Kurz zuvor war während der Übertragung die Schwester meiner damaligen Frau gekommen. Und ich wurde genötigt ihr die Koffer hochzutragen. Genau da fiel das Tor, die ganze Straße jubelte, nur ich habe es nicht gesehen. Nun gut, inzwischen sind wir geschieden.“
Diese Geschichten und Anekdoten werden aus der Sicht von drei besonderen Personen geschildert: Bonifaz Pfaff, Rentner und Zeit seines Lebens Eintracht-Fan, seine Enkeltochter Lilli Pfaff, neun Jahre, Viertklässlerin und linke Verteidigerin in der Jungenmannschaft beim FC Eschersheim, sowie „Adler“, der eigentlich Papagei ist, dies aber beharrlich verleugnet. Da auch Lillis Herz für Eintracht Frankfurt schlägt und sie so viel über diesen Verein wissen will, stellt sie ihrem Großvater immer wieder neue Fragen zu allem, was mit der Eintracht zu tun hat. Und so erfahren wir in vielen Gesprächen und auch dank Adlers fundiertem Ergänzungs-Wissen alles Wesentliche und Wichtige aus der Geschichte des Frankfurter Bundesliga-Vereins. Wie er gegründet wurde, was die schlechtesten, vor allem aber was die besten Momente in der Vereins-Historie waren!
Die Veranstaltung war das vierte Großereignis im Jubiläumsjahr. Nach der Festmatinee zu Beginn des Jahres mit Ehrungen und Auszeichnungen für Trainer und Verantwortliche der Abteilung gab es eine Wiederauflage des Frühlingsfestes, bei der sich alle aktiven Mannschaften beteiligten und auch sich selbst feierten, bevor dann das Pfingstturnier auf dem Krifteler Sportplatz ein sportliches Ereignis darstellte.
Clemens Weißenberger als stellvertretender Abteilungsleiter und einer der Organisatoren begrüßte und wies auf den Charakter hin: „Hier wollen wir aus der Gemeinde in die Gemeinde Kriftel etwas organisieren, was sonst nicht alltäglich ist!“ Das honorierten auch durch ihre Anwesenheit der Krifteler Bürgermeister Christian Seitz, der Erste Beigeordneten Franz Jirasek, der gleichzeitig erster Vorsitzender der TuS ist, und unter anderem auch der neu ernannte Präsident des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main, Herr Dr. Alexander Seitz. Weißenberger versäumte es nicht darauf hinzuweisen, dass eine solche Großveranstaltung nur möglich ist durch viele helfende Hände und dankte besonders Tatjana Lehmann und Kristin Nietzig, die außerordentlich viel Zeit und Leidenschaft in die Vorbereitung der Veranstaltung haben einfließen lassen. Gedankt wurde auch allen anderen gerade im Jubiläumsjahr vielfach engagierten Unterstützern.
Die Stimmung während des Abends war ausgelassen und dem Thema entsprechend heiter. Das zeigte sich auch beim Signieren der Bücher und sonstigen mitgebrachten Textilien und Wimpel im Anschluss an die Veranstaltung. Dazu trugen dann auch die Food-Trucks und die Bewirtung durch die Handballabteilung bei. Kein Wunder, dass im zweiten Teil, der After-Show Party mit DJ Holly, die Halle noch nachhaltig gefüllt war und bis in die frühen Morgenstunden ausgelassen gefeiert wurde. Im Jubiläumsjahr sicher nicht das letzte Mal, schließlich folgen Weihnachts- und Silvester-Cup der Handballer, um das Jahr sportlich abzuschließen. Und man darf auch da gespannt sein, was den Handballern gelingt auf die Beine zu stellen. Dass das mit den "Adlerträgern" gelang, haben sie eindrucksvoll gezeigt.
Kommentare