Die Ausbildungsinitiative „WGStart 21“ der Weingartenschule (WGS) in Kriftel war schon letztes Jahr erfolgreich mit der Vorstellung des Krifteler Unternehmens AR Packaging gestartet. Melvyn Irmer, Abteilungsleiter Logistik, hatte mit Realschulzweigleiter Dr. Richter den Abschlussklassen Rede und Antwort gestanden. Irmer hatte seine Firma präsentiert und fünf Ausbildungsprofile erläutert. Auch das Krifteler Gartencenter Tropica hatte sich mit Geschäftsführer Oliver Prusko den Schülerinnen und Schülern vorgestellt und damit seinen Teil dazu beigetragen, die dringend benötigten Auszubildenden zu finden.
Vergangene Woche besuchten nun die 10. Realschulklassen in drei Gruppen und an drei Tagen das Ausbildungszentrum der InfraServ im Industriepark: Alexander Achatz, der Leiter des Bildungszentrums begrüßte den Initiator von WGStart, Dr. Christoph Richter, und Kollegin Marlen Gottwald. Sie haben hier zusammengefunden, um die Initiative der Weingartenschule weiter mit Leben zu füllen. Das Ziel: Abschlussschülerinnen und -schüler der 10. Klassen in eine Ausbildung zu bringen und ihnen zu einem guten Start ins Berufsleben zu verhelfen.
Interessante Berufsbilder
Das Berufsbildungszentrum von InfraServ Wiesbaden im Industriepark Kalle-Albert (BiZKA) ist der größte Industrieausbilder im Kammerbezirk der IHK Wiesbaden. Abgänger aller Schularten legen hier ihre Grundlage für eine gute Zukunft und für eine vielfältige Karriere an einem großen Industriestandort. Der Kalle-Albert-Industriepark blickt auf eine über 150-jährige Geschichte zurück. Heute präsentiert er sich als industrielle Lebensader der Region Wiesbaden. Wie der Name InfraServ Wiesbaden schon sagt, wird für die Unternehmen eine umfassende Infrastruktur und viele darüberhinausgehende Services angeboten. Dazu zählt die Versorgung mit Energie und die Abwasserentsorgung ebenso wie Umweltschutz und Sicherheit, Immobilen und Infrastruktur, Werkschutz und Feuerwehr, Logistik und Lagerwirtschaft und das Bildungszentrum (BizKa).
Einleitend wurde eine Präsentation über das Areal und die 75 ansässigen Unternehmen, mit seinen 5.800 Arbeitsplätzen, 300 Auszubildenen insgesamt und 100 neuen Auszubildenden jährlich vorgestellt. Verschiedene Ausbildungsberufe wurden näher erläutert: Chemikant, Chemielaborant, Elektroniker, Industriemechaniker oder Verfahrensmechaniker.
Die im Industriepark angesiedelten Unternehmen melden ein Jahr vor dem Ausbildungsstart im September ihren Nachwuchsbedarf für ihre Ausbildungsplätze. Damit startet die Suche nach Auszubildenden für die InfraServ. Die werden dann in den verschiedenen Berufen ausgebildet, werden während der Berufsschulzeit begleitet, die Vor-Ort-Ausbildung im jeweiligen Betrieb oder der Abteilung koordiniert und auf die Abschlussprüfungen bei der IHK (Industrie- und Handelskammer) gründlich vorbereitet.
Im Kalle-Albert-Industriepark sitzen hochspezialisierte Firmen mit teilweise mehr als 50 Prozent Weltmarktanteil. Sie produzieren vor Ort hochspezialisierte Verpackung, Druckerplatinen, Farbe, Wärmedecken, Sicherheitstreifen in Euronoten, Hologramme, Verbundplatten, Kleister, Lacke für Lebensmittelkonserven, Chemikalien für Textilindustrie, Waschpulver, aber auch Flüssigkristalldioden (LCD).
Wer sich für Lehrberufe im kaufmännischen, im chemischen oder technischen Bereich interessiert sollte laut Alexander Achatz im Internet auf die Webseite des BizKa gehen (www.bizka.de), denn die Einstellungsprozesse für das kommende Lehrjahr laufen.
Schüler Denis fasste das Erlebte so zusammen: "Wir haben heute viel über den Betrieb erfahren, was uns so gar nicht bewusst war.“ Angeleitet vor Ort bekäme man mehr Lust auf eine Lehre. Mitschülerin Anna ergänzt: „So tiefe Einblicke in so verschiedene Bereiche zu bekommen, ist in diesen Zeiten super. Mir wurden viele Fragen beantwortet, die bei der Berufswahl weiterhelfen.“
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