„Kirchner, Lehmbruck, Nolde"

Kulturforum Kriftel besucht Ausstellung in Mannheim

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Kunsthalle Mannheim.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Kunsthalle Mannheim.

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Zum Abschluss des Jahres fuhren die Museumsfreunde des Kulturforum Kriftel zum zweiten Mal in diesem Jahr nach Mannheim: Nach der Neuen Sachlichkeit im März besuchten jetzt 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Kunsthalle Mannheim die Ausstellung „Kirchner, Lehmbruck, Nolde – Geschichte des Expressionismus in Mannheim“.

Diese „Geschichte“ wurde in einer 90-minütigen Führung der Gruppe sehr lebendig, kurzweilig und ansprechend nähergebracht. Die Kunsthalle Mannheim gehörte zu den ersten Museen, die schon vor dem 1. Weltkrieg Kunst des Expressionismus präsentierten. Hier ist insbesondere die 1905 in Dresden gegründete Künstlergruppe „Die Brücke“ zu nennen. Künstler wie Kirchner, Lehmbruck oder Nolde waren ein wesentlicher Bestandteil der ersten Ankäufe. In der Ausstellung wird deutlich, dass der Expressionismus nicht nur künstlerische Innovation bedeutete, sondern auch Spiegel gesellschaftlicher und politischer Fragen war. So in einer Erläuterung der Kuratoren der Ausstellung.

Anhand von Emil Noldes Gemälde Vorabend (Marschlandschaft) von 1916, eine stimmungs-volle Abenddämmerung, wurde auf die ambivalente Person Emil Nolde eingegangen. Dieses Bild wurde von den Nationalsozialisten als „entartete Kunst“ eingestuft und beschlagnahmt. Gleichzeitig war Nolde aber Mitglied der NSDAP und aus Tagebucheintragungen von ihm weiß man, er war ein glühender Anhänger. Nach dem Zweiten Weltkrieg wusch er diesen Tatbestand, ebenfalls in Tagebucheintragungen, wieder rein.

Heute sind seine Werke in vielen Sammlungen wieder sehr präsent und seine Kunst begeistert viele.

Auch das Leben von Ernst Ludwig Kirchner, der mit mehreren Gemälden in der Ausstellung vertreten ist, wurde während der Führung ausführlich erläutert. Nach bitteren Erlebnissen im Ersten Weltkrieg zog er sich, nach Stationen unter anderem auch in einem Sanatorium in Königstein, 1917 nach Davos zurück, wo er sich 1938 das Leben nahm.

Seine Kunst war schon zu Lebzeiten hoch angesehen. Es sei angemerkt, dass es in seiner Geburtsstadt Aschaffenburg ein kleines Kirchner Museum gibt, mit wechselnden Ausstellungen der gesamten Spannbreite seines Schaffens.

Außerdem sind in der Ausstellung vertreten: Max Pechstein, Erich Heckel, Gabriele Münter und Alexej von Jawlensky, die beide der Gruppe „Blauer Reiter“ in München angehörten,

sowie Karl-Schmidt-Rottluff, Ludwig Meidner, der auch in Hofheim, durch seinen Aufenthalt hier, kein Unbekannter ist sowie noch viele andere.

Einen Schwerpunkt der Ausstellung bilden auch die Gemälde und insbesondere die Frauenskulpturen von Wilhelm Lehmbruck.

Nach der Führung war dann noch reichlich Zeit, für sich alleine durch die Ausstellung zu gehen und die Gemälde, Grafiken und Skulpturen der zahlreichen Künstler auf sich wirken zu lassen.

Ein wirklich gelungener Museumsbesuch zum Abschluss des Jahres, da waren alle in der Gruppe sich einig. Und im Januar wird es wahrscheinlich mit der laufenden Ausstellung im Museum Wiesbaden weitergehen.

Wenn Sie auch einmal an einem Museumsbesuch mit dem Kulturforum Kriftel teilnehmen möchten, schauen Sie auf unsere Homepage https://kulturforum-kriftel.de/, oder schreiben Sie eine E-Mail an museum[at]kulturforum-kriftel[dot]de, dann werden sie in den Verteiler aufgenommen. Museumsbesuche werden auch freitags in dieser Zeitung angekündigt.

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