Rock in den Mai leider abgesagt

Beliebtes Fest in der Nacht zum 1. Mai fällt zum zweiten Mal der Pandemie zum Opfer

Traurig über die Absage: Sven Mukrasch, Heribert Windl und Jana Burg vom Vorstand der Krifteler Feuerwehr.

Es ist noch keine zwei Jahre her, da rockten einmal mehr hunderte Besucherinnen und Besucher in der Feuerwache in der Schulstraße gemeinsam in den Mai. Niemand konnte damals damit rechnen, dass dieses schöne Traditionsfest der Krifteler Feuerwehr direkt nach seinem 20-jährigen Jubiläum eine zwei Jahre andauernde Zwangspause einlegen muss. Doch genau so ist es nun gekommen: Der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Kriftel sah sich gezwungen, auch in diesem Jahr die Krifteler Variante der Walpurgisnacht abzusagen.

Anderthalb Monate vor dem geplanten Termin brauchten nun alle Beteiligten, wie zum Beispiel die Partyband Deja vu, die nötige Planungssicherheit - und die kann man angesichts des aktuellen Infektionsgeschehens leider nur in Form einer Absage liefern.

Man wollte sich in diesem Jahr frühzeitiger festlegen als noch 2020, so der 1. Vorsitzende des Feuerwehrvereins Sven Mukrasch im Gespräch mit dieser Zeitung. Mit dem "Rock in den Mai" geht Jahr für Jahr auch eine enorme organisatorische Leistung einher, 400 bis 500 Gäste bevölkern in der Regel die Fahrzeughalle der hiesigen Feuerwehr. Damit nicht zu viel Vorarbeit umsonst geleistet wird, musste nun eine Entscheidung fallen.

Einnahmeverlust für die Feuerwehr

Die öffentlichen Feste und Feierlichkeiten des Förderverein stellen natürlich auch eine wichtige Einnahmequelle für die Krifteler Feuerwehr dar. Der "Rock in den Mai" nimmt hierbei die Spitzenposition ein, bis zu 60 Prozent dieser Einnahmen werden bei der "rauschenden Ballnacht" zum 1. Mai generiert. Zum einen hoffe man laut Sven Mukrasch darauf, dass Veranstaltungen wie der "Budenzauber" am Vorabend zum Krifteler Adventsmarkt Ende 2021 wieder stattfinden können. Zum anderen gibt es aber auch aktuelle Überlegungen, mit welchen Ersatzaktionen man auf anderem Wege pandemiekonform den Freundinnen und Freunden der Feuerwehr eine Freude machen und die Vereinskasse etwas aufbessern kann. Aktuell denkt man über einen öffentlichen "Maiwurstverkauf" nach. Dabei müsse natürlich in Zeiten von Corona unter anderem gewährleistet sein, dass die leckeren Speisen nur abgeholt und dann im Weggehen verspeist werden. "Wie eine Tüte Eis im Straßenverkauf", beschreibt Sven Mukrasch den Plan, der jedoch erst noch näher ausgeheckt werden will. Bis Mitte April wird dieses Thema im Rahmen einer Vorstandssitzung noch final besprochen.

Mitglieder halten die Treue

Ansonsten kommt die Krifteler Feuerwehr bislang relativ gut durch die Krise, berichtet Mukrasch. In der letzten Woche habe er sich per Videokonferenz mit Bürgermeister Christian Seitz ausgetauscht, seitens des Rathauses sei das Interesse groß am Zustand der Feuerwehr, insbesondere während der Pandemie.

Finanziell habe man keine akuten Probleme, und auch einen "Austrittsboom" bei den Mitgliedern könne man zum Glück nicht verzeichnen.

Die Kinder- und Jugendarbeit bei der Feuerwehr macht auch während der Krise keine Pause; man muss jedoch kreativ werden wenn es darum geht, den Nachwuchs zu beschäftigen, fortzubilden und das Interesse am Brandschutz hoch zu halten. Am 1. Januar trat Simone Falk die Nachfolge von Sven Mukrasch als Leiterin der Erdbeerlöscher an, während dieser gleichzeitig die Rolle des Jugendwarts neu übernahm. Die Kinder zwischen sechs und zehn Jahren bekommen derzeit immer freitags Hausaufgaben per Post zugeschickt, während sich die Jugendfeuerwehr montags von 18 bis 20 Uhr zu Onlineübungen trifft.

"Bei den Kindern und Jugendlichen merkt man keine Unlust", stellt Mukrasch zufrieden fest. Und das kann man zweifellos auch über die erwachsenen Kameradinnen und Kameraden sagen: "Wir sind ein gutes Team in Kriftel", so Mukrasch. "Das ist eine Feuerwehr, in der man sich wohl fühlt" - auch in schwierigen Zeiten.

Weitere Artikelbilder:

Noch keine Bewertungen vorhanden


X