Romantik als Ganzes

Kulturforum Kriftel e.V.: Besuch im Deutschen Romantik Museum

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Einführung vor der Glasscheibe zum Romantik-Garten.

Der zweite Museumsausflug innerhalb der wieder ins Leben gerufenen Museumsbesuche des Kulturforums Kriftel führte in das Deutsche Romantik Museum nach Frankfurt. Innerhalb kurzer Zeit waren die zur Verfügung stehenden Plätze für eine Führung ausgebucht.

15 Personen machten sich am 21. März mit S- und U-Bahn auf den Weg. Zunächst erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Einführung in das Konzept des Museums, das in dieser Form erst seit dem 14. September 2021 existiert. Es ist weltweit das erste Museum, das sich der Epoche der Romantik als Ganzes widmet. In 35 Stationen wird eine Schlüsselepoche der deutschen Kulturgeschichte präsentiert. Der Zeitraum umspannt die Jahre 1794 bis 1859. Natürlich konnten in einer 60-minütigen Führung über zwei Stockwerke nicht alle Stationen erwandert werden.

Beindruckend ist schon der Blaue Erker, die nach oben enger werdende Treppe hinauf.

Ausführlich erläutert wurde das bekannteste Symbol der Romantik, die blaue Blume. In der uns bekannten Form stammt es von Friedrich von Hardenberg, besser bekannt als Novalis, und seinem Roman Heinrich von Ofterdingen. „Die Welt muss romantisiert werden“, fordert Novalis. Romantisieren bedeute aber nicht die Beschönigung realer Verhältnisse. Um den Gegensatz zwischen aristokratischer und demokratischer Gesellschaftsordnung zu lösen, forderte Novalis: „Alle Menschen sollen thronfähig sein“ – was bei König und Kaiser im deutschen Kaiserreich natürlich nicht auf Gegenliebe stieß.

An interaktiven Landkarten kann nachvollzogen werden, wo bekannte Personen der Romantik wie Clemens und Bettine Brentano, Novalis, die Brüder Schlegel, Joseph von Eichendorff und Ludwig Tieck wirkten. Auch Gemälde von Caspar David Friedrich, berühmt „Der Abendstern“, und Bilder von Carl Gustav Carus sowie Grafiken von Philipp Otto Runge zu seinem berühmten Gemälde „Der Morgen“, das in der Hamburger Kunsthalle hängt, sind Bestandteil der Sammlung.

Besondere Aufmerksamkeit wurde auch einem Raum gewidmet, der mit Wandmalereien von Henrik Schrat ausgestattet ist. Hier werden mit schwarzer Tusche auf weißer Wand einige Märchen der Gebrüder Grimm dargestellt; teilweise mit nicht gleich ersichtlicher humoristischer Pointe.

Viele nutzten dann auch noch die Gelegenheit in die Goethe Galerie zu gehen, um dort eventuell „Der Nachtmahr“ von Johann Heinrich Füssli gegenüber zu treten.

Beeindruckt von der Konzeption des Museums wurde dann die Heimreise angetreten.

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