Ein Besuch in der Raritätengärtnerei ist traditionell ein Programmpunkt der Ferienspiele Kriftel. Der Nachwuchs ist auch diesmal zahlreich erschienen. Denn was in der Kräuterabteilung gelernt wird ist spannend und bleibt hängen. Die Vielfalt der Düfte und die Welt der Kräuter ziehen die kleinen Besucher in ihren Bann. Gärtnerin Jessica Dörr hat eine Reihe von Kräutertöpfen samt Inhalt zusammengestellt, die die Kinder erraten sollen.
„Was ist das?“, fragt sie und hält ein Bündel feiner, gefiederter Blätter in die Höhe. „Das ist eigentlich ein sehr hessisches Kraut“, verrät Dörr und lüftet das Geheimnis. „Es handelt sich hier um Kerbel, der zusammen mit Dill und Schnittlauch in die berühmte hessische Grüne Soße gehört.“
Unter ihrer fachkundigen Führung werden die verschiedenen Bereiche der Gärtnerei erkundet und die faszinierende Welt der Pflanzen und Kräuter entdeckt: Zunächst geht es in die Lagerräume. Logistische Abläufe werden dem Nachwuchs nähergebracht. „Hier seht ihr unser Topflager“, sagt Jessica Dörr und zeigt auf die hohen bis unter die Decke reichenden Regale. „Das ist unser Elektrogabelstapler, der die Töpfe von ganz oben herunterholt. Kommt, wir gehen mal zu den Blumenzwiebeln, die hier in der Ecke in großen Kisten aufbewahrt werden.“
In der Kräuterabteilung ist es besonders interessant. Selbst die Betreuer um Jochen von Kiel spitzen die Lauscher. Hier lernen die Kids, dass Kerbel auch häufig in der französischen Küche verwendet wird. Dill hat ein intensives, frisches Aroma und schmeckt auch im Gurkensalat oder zu Fischgerichten. Schnittlauch ist würzig und einfach zu identifizieren. Probieren dürfen die Kinder die Kräuter. Besonders neugierig sind sie auf den „Prickelknopf“. Sein Geschmack sorgt für gemischte Reaktionen. Mike (11) wagt einen Versuch und stellt fest, dass der Prickelknopf auf der Zunge bitzelt, sie dann kühlt und zuletzt taub macht. „Das ist nicht so richtig lecker“, äußern sich Thea (9) und Elisa (10) skeptisch. Der Prickelknopf, auch als Zahnputzkraut bekannt, hat in einigen Kulturen eine traditionelle Bedeutung, da er durch seine betäubende Wirkung bei Zahnproblemen eingesetzt wird.
Thymian mögen die Kinder sehr. Mit intensivem, würzigem Duft und Geschmack ist das Kraut vielseitig einsetzbar und findet in vielen mediterranen Gerichten Verwendung, erfahren sie. Jessica Dörr nutzt die Wissbegierde der Jungen und Mädchen und leitet zum Thema Bienen und Blumen über. „Es gibt viele verschiedene Bienenarten, darunter Wildbienen, Honigbienen und Solitärbienen“, erklärt sie. Wildbienen, die in der Natur oft weniger beachtet werden, seien besonders wertvoll für die Bestäubung der Pflanzen. Honigbienen, die bekannteste Bienenart, liefere den leckeren Honig, den Menschen zum Frühstück genießen. Bienen lieben Blüten wie Lavendel, Sonnenblumen und Ringelblumen.
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