Bürgermeister Christian Seitz stellte am Donnerstagabend, 6. November, in der Sitzung der Gemeindevertretung den Entwurf des Haushaltsplans 2026 vor (wir berichteten). Kriftel sei schon in den vergangenen Jahren gezwungen gewesen, unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Dennoch stehe Kriftel trotz schwieriger Wirtschaftslage vergleichsweise noch gut da. Seitz: „Wir haben frühzeitig Vorsorge getroffen, wir haben Rücklagen gebildet, wir haben vorausschauend dann investiert, als die Zinsen niedrig waren und die Wirtschaft gewachsen ist.“ Eine ganz wichtige Weichenstellung für die Entwicklung der Gemeinde sei vor vielen Jahren mit der Entwicklung des Gebietes „Krifteler Wäldchen“ gelegt worden, welches nunmehr voll erschlossen ist, betonte er.
Dieses Gebiet zeige aber auch, wie lange es dauere, ein solches Projekt heute zu entwickeln und wie strategisch dabei vorgegangen werden müsse. „Ohne die weitere Zubringerstraße etwa wäre eine Erweiterung des Gewerbegebietes nicht möglich gewesen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich die Gewerbegebietserweiterung bereits in meiner ersten Haushaltsrede 2004 angesprochen hatte“, so Seitz in seiner aktuellen Haushaltsrede. „Jetzt ist es schön, im Rahmen unserer Wirtschaftsförderung interessierte Unternehmen zu suchen und ihnen direkt erschlossene Grundstücke anbieten zu können.“ Hierzu wurde ein Internetauftritt und einen Fragenkatalog für interessierte Unternehmen erarbeitet, um leichter „geeignete“ und interessante Unternehmen zu finden.
Die Gewerbeflächen in einem etablierten Gewerbegebiet haben eine Gesamtgröße von 6,19 Hektar. Das Gebiet ist direkt angebunden an die A66 und das S-Bahnnetz des RMV. Die baureife Erschließung ist ab Frühjahr 2026 möglich. Nicht zu finden sind hier Bauflächen für Einzelhandel mit zentrenrelevantem Sortiment, Tankstellen, Bordelle, Vergnügungsstätten, Wohnungen für Betriebsinhaber oder Betriebsleiter, die Logistikbranche oder gewerbliche Parkanlagen.
Seitz: „Wir hoffen, damit die Finanzierung unserer Gemeinde auf eine breitere Basis zu stellen und zusätzlich auch Arbeitsplätze für die Bevölkerung ortsnah zu schaffen. Ganz wichtig für die Fortentwicklung unserer Gemeinde. Leider müssen wir bei der Wohnbebauung noch darauf warten, bis die ABG den Bau der Wohnanlage entlang der Bahnlinie in Angriff nimmt. Nach dem Städtebaulichen Vertrag hat sie dafür noch eine Frist bis zum Ende kommenden Jahres.“ Nach allen Gesprächen mit den Verantwortlichen der ABG sei zweierlei deutlich geworden: Zum einen wie schwierig es heute sei, Wohnungsbau wirtschaftlich so zu gestalten, dass man damit auch günstigen Wohnraum anbieten kann. „Zum anderen haben wir den Eindruck, dass unser Standort sehr gut ist und dass am Ende das Projekt auch umgesetzt wird“, betonte der Bürgermeister.

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