Eine zufriedenstellende Apfelernte

Wiederholt hohe Trockenheit und geringe Niederschlagsmengen geben jedoch Anlass zur Sorge

Endlich wieder wohlschmeckende frische Äpfel: Die Apfelernte 2020 ist in vollem Gange.

Wiederholt hohe Trockenheit und geringe Niederschlagsmengen geben jedoch Anlass zur Sorge

"Die Menge passt schon", stellt Sebastian Hasenbach von der Hasenbach GbR, die auch den Obsthof an der Kirche betreibt, zufrieden fest. Die Apfelernte in diesem Jahr fällt zumindest durchschnittlich aus, womit man angesichts des dritten zu trockenen Sommers in Folge nicht unbedingt rechnen konnte. Wenigstens haben Hasenbach zufolge die Apfelblüten "den Frost zu 99 Prozent überlebt", und zudem waren keine Hagelschäden zu verzeichnen.

Dennoch waren die Rahmenbedingungen für eine wirklich gute Ernte einfach nicht gut genug. Dies macht sich zuweilen bei der Fruchtgröße bemerkbar. Für den Verkauf im eigenen Laden ist das unproblematisch, jedoch gibt es seitens des Großhandels millimetergenaue Vorgaben - und wenn man diese nur hauchdünn unterschreitet, landet man automatisch in der nächsten Kategorie, die entsprechend geringer bezahlt wird.

Der Hauptgrund für schlechteres Wachstum ist zweifellos die große Trockenheit. Deshalb blickt Sebastian Hasenbach auch dem kommenden Sommer und damit einem womöglich schon vierten Jahr mit viel zu geringen Niederschlagsmengen mit großer Sorge entgegen. Der wenige Regen verdunstet schnell durch den Wind. "Und die Reserven von unten sind komplett leer", schlägt Hasenbach Alarm.

Lokale Produkte stärker nachgefragt

Die Corona-Krise hat auch Auswirkungen auf den Obstanbau - und nicht nur im negativen Sinne: Der Trend hin zum steigenden Konsum von regionalen Erzeugnissen hält weiterhin an, der eigene Hofladen verzeichnet immer mehr Kundschaft. Es wird bewusster konsumiert, man meidet in Pandemiezeiten lieber das enorme Gedränge in großen Supermärkten, und ein Stück weit spielt sicher auch eine größere lokale Solidarität untereinander eine Rolle - hier ist es ausnahmsweise einmal nicht schädlich, wenn man in Zeiten von COVID-19 - im übertragenen Sinne - mal näher zusammenrückt.

Bewährte Organisation von Erntehelfern

Natürlich sind zur Apfelernte auch wieder Erntehelfer aus dem europäischen Ausland auf den Krifteler Feldern aktiv. Diese bringt die Hasenbach GbR, wie schon zur Erdbeerernte im Frühsommer, wieder in den räumlich außerordentlich großzügigen Unterkünften in ihrer neuen Halle auf dem Hochfeld unter. Die Zimmer dort wurden ursprünglich für eine Belegung von vier bis fünf Personen konzipiert, werden in der Praxis aber in der Regel nur von ein bis zwei Personen bewohnt.

Um den aktuellen Verordnungen und Beschränkungen angesichts der Pandemie gerecht werden zu können, hat man die Anzahl der Personen, die an einem Erntezug mit sechs Anhängern tätig sind, auf fünf Erntehelfer reduziert. Dies sei in der Praxis nicht weiter problematisch, beim Arbeitsablauf mache das keinen großen Unterschied, stellt Sebastian Hasenbach fest.

Ein Kontakt nach außen findet seitens der Erntehelfer kaum statt. Abgesehen von Einkäufen in lokalen Supermärkten bleibt man unter sich in den Räumlichkeiten der Hasenbach GbR.

Die gesamte Organisation und Systematik bezüglich des Einsatzes von Erntehelfern hat sich bislang absolut bewährt, auch seit Beginn der Corona-Pandemie gab es keinerlei Probleme zu beobachten. Somit steht zumindest in diesem Herbst dem Genuss der wohlschmeckenden frischen Früchte nichts im Wege - und gerade in besonders tristen Zeiten ist man für jede Gaumenfreude natürlich besonders dankbar.

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