50. Todestag von Josef Wittwer Die Erinnerung an den ehemaligen Bürgermeister ist noch immer lebendig

Der im Amt früh verstorbene Josef Wittwer gehört zu den bedeutenden Bürgermeistern der Gemeinde Kriftel. Sein Bild hängt neben den Vorgängern und Nachfolgern im Rat- und Bürgerhaus.

Die Erinnerung an den ehemaligen Bürgermeister ist noch immer lebendig

Am 6. März 1970 ist Kriftels Bürgermeister Josef Wittwer verstorben. Das war vor genau 50 Jahren. „Wittwer war zwar nur knapp vier Jahre im Amt, hat aber in dieser Zeit für die Entwicklung der Gemeinde viel bewirkt“, betont Bürgermeister Christian Seitz. Daher sei die Achtung im Rathaus für ihn immer noch hoch und die Erinnerung an ihn bei einigen Bürgern nach wie vor lebendig.

Am Freitag werden Bürgermeister Seitz und der Erste Beigeordnete Franz Jirasek gemeinsam mit Wittwers Witwe Lieselotte Linzner und einigen Wegbegleitern das Ehrengrab auf dem Krifteler Friedhof besuchen. Auch Linzner engagierte sich in der Kommunalpolitik: Sie war unter anderem von 1993 bis 2006 Vorsitzende der Krifteler Gemeindevertretung.

„Es gelang Josef Wittwer, Kriftel in moderne und fortschrittliche Bahnen zu führen“, betont Seitz. „Er legte den Grundstein für mehrere herausragende Projekte. Dazu zählten die Vorbereitungen für die Gestaltung des Freizeitparks und für den Bau der Schwarzbachhallen wie auch die Errichtung des Kindergartens Linsenberg.“ Dass die Weingartenschule in Kriftel ihre Heimat fand, sei ebenfalls dem Weitblick von Josef Wittwer zu verdanken. Er habe frühzeitig die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass geeignete Grundstücke für den Schulstandort angeboten werden konnten. Ein weiteres von ihm vorbereitetes Projekt trägt heute seinen Namen: Das Josef-Wittwer-Haus, ein Wohnheim für Senioren.

Josef Wittwer stammte aus Bork in Westfalen. Dort ging er zur Schule und absolvierte eine Verwaltungslehre. 1950 trat er in den Dienst der Gemeinde Kriftel. Nach bestandener zweiter Verwaltungsprüfung wechselte er für kurze Zeit nach Kelkheim. Aber schon 1960 wurde er zum Ersten Beigeordneten der Gemeinde Kriftel berufen, am 20. April 1967 zum Bürgermeister von Kriftel gewählt. Er folgte auf Bürgermeister Georg Richberg (1949-1967). Wittwer engagierte sich von 1960 bis zu seinem frühen Tod außerdem noch als CDU-Abgeordneter im Hessischen Landtag sowie im Kreistag des Main-Taunus-Kreises. „Aufgrund seiner hohen Sachkenntnis, insbesondere bei Haushaltsfragen, und seines starken Einsatzes wurde der Krifteler über Parteigrenzen hinweg geschätzt und geachtet“, weiß Bürgermeister Seitz.

Seine Idee des „Altentelefons“ – ein Telefonanschluss für ältere Menschen, dessen Kosten unter bestimmten Voraussetzungen von der Gemeinde übernommen werden – machte ihn weit über Kriftel hinaus bekannt. So sollte der drohenden Vereinsamung von Senioren vorgebeugt werden. Die Idee erregte damals großes Aufsehen. Presse, Rundfunk und Fernsehen bemühten sich um ein Interview mit dem Krifteler Bürgermeister. Noch am Tag seines Todes interviewte ihn ein Fernsehteam des Westdeutschen Rundfunks. Am Abend hörte das Herz des Mannes, der sich mit ganzer Kraft für Kriftel eingesetzt hatte, auf zu schlagen.

Erinnerung an Reinold Klaucke

Ebenfalls am 6. März, vor 15 Jahren, ist der beliebte Kommunalpolitiker Reinhold Klaucke im Alter von 72 Jahren verstorben. „Auch an ihn denken wir in diesen Tagen“, so Franz Jirasek. „Er hat sich durch seinen Einsatz und sein ausgeprägtes kommunalpolitisches Engagement große Verdienste erworben.“ Klaucke gehörte seit 1995 über fast zehn Jahre hinweg als ehrenamtlicher Beigeordneter dem Gemeindevorstand an. Zuvor war er seit 1979 im Gemeindeparlament und in den Parlamentsausschüssen aktiv gewesen. Aufgrund seiner Verdienste wurde er am 9. Dezember 2001 zum Ehrenbeigeordneten ernannt.

Mit seiner Mitgliedschaft in der CDU Kriftel seit 1976 begann die politische Karriere: 1979 wurde er Parteivorsitzender und er blieb es für beinahe 20 Jahre (bis 1999). Mit dem Parteivorsitz begann auch seine Zeit als Gemeindevertreter. In dieser Zeit war er Vorsitzender wichtiger Ausschüsse des Parlaments.

Im Mai 1995 wurde Reinhold Klaucke ehrenamtlicher Beigeordneter im Gemeindevorstand. Er war auch Mitglied der Betriebskommission der Gemeindewerke und vertrat Kriftel im Schwarzbachverband und in der Main-Taunus-Verkehrsgesellschaft (MTV). Gewürdigt wurde seine ehrenamtliche Arbeit 1993 mit der Verleihung des Ehrenbriefes des Landes Hessen.

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